Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!
Segnen Sie, Väterchen. Ich bin 15 Jahre alt und möchte mein Leben in einem Kloster Gott widmen. Aber ich weiß nicht, ob es möglich ist, direkt nach der Schule zu kommen. Oder sollte ich eine weltliche Ausbildung machen? Gott segne Sie für Ihre Antwort. Ich wollte auch fragen: Ist es möglich, auf dem Gelände Ihrer Männer zu bleiben?
Guten Tag, Vater Andrej. Wie versteht man, ob der Ruf zum Mönchtum, der Wille des Herrn ist? Möchte Gott, dass ein Mädchen, das schon immer eine Familie gründen wollte, in ein Kloster geht? Aber aufgrund aller Lebensumstände erhalte ich Antworten auf meine Fragen und verstehe, dass der Herr etwas anderes von mir will. Manchmal bitte ich den Herrn, mir zu antworten, und er antwortet, nicht immer sofort, aber er antwortet durch andere Menschen, auch wenn ich sie nicht frage, manchmal durch Ereignisse. Als ich zum Beispiel eines Tages den Beichtvater im Potschajew Lawra um seinen Segen bat, für eine Weile als Gast in ein Kloster zu gehen, ging ich auf die Straße und am Himmel war deutlich ein Kreuz in horizontaler Ausrichtung zu sehen. Und das waren keine Kondensstreifen von einem Flugzeug. Seine Enden waren klar und scharf. Eine alte Nonne rief mich und aus irgendeinem Grund zeigte sie es mir. Kann man auf solche Dinge achten? Oder sollten wir dies als Machenschaften des Bösen ansehen? Ich möchte, dass sein Wille in meinem Leben geschieht. Deshalb bete ich immer dafür. Ich fühlte mich immer fehl am Platz in dieser Welt, in dem Sinne, dass mir alles fremd war, was andere mochten (Diskotheken, Clique, Rockkonzerte usw.). Vor diesem Hintergrund war ich immer mit der Tatsache konfrontiert, dass ich nicht verstanden wurde. Nachdem ich angefangen hatte, in die Kirche zu gehen, sah ich die Welt mit anderen Augen. Mir wurde klar, dass der Herr der einzig wahre Sinn des Lebens ist.
Guten Tag! Ich heiße Anna. Ich bin 43 Jahre alt. Ich lebe in Schlobin und arbeite im dortigen metallurgischen Kombinat. Schon lange habe ich den Wunsch, ins Kloster zu gehen. Wie und wo kann ich mich bewerben? Vielen Dank, dass Sie da sind.
Guten Tag, Väterchen! Helfen Sie mir bitte, was soll ich tun? Ich bin 42 Jahre alt und lebe in St. Petersburg. Schon in jungen Jahren interessierte ich mich für das Mönchtum und spürte darin das wahre Leben. Allerdings gab es im Leben Höhen und Tiefen, sowohl den Abschied von der Kirche als auch die Rückkehr. Im Alter von 26 Jahren heiratete ich und bekam Kinder. Jetzt sind sie 13 und 11 Jahre alt. Der Ehemann ist gut. Wir leben mit unseren Kindern in einer harmonischen Beziehung. Allerdings hatte ich immer das Gefühl, dass das Leben in der Welt nichts für mich sei. Die Kinder sind erwachsen geworden. Mein Mann und ich sind sehr unterschiedlich, obwohl wir uns lieben, haben wir völlig unterschiedliche Werte. Er glaubt an Gott, geht aber nicht in die Kirche. Auch die Kinder haben aufgehört zu gehen, ich zwinge sie natürlich nicht dazu. Materiell haben wir alles, mein Mann und ich haben eine gute Arbeit. Aber ich spüre den Sinn des Lebens nur im Gebet und in der Erfüllung der Gebote. Alles Weltliche hat für mich seinen Wert verloren, außer die Kinder. Ich habe vor kurzem zwei Wochen als Gast in einem Kloster verbracht und die Nonnen luden mich ein, zu bleiben. Ich war überrascht, weil ich eine Familie habe. Obwohl es mir dort so vorkam, als wäre ich am richtigen Ort. Als ich zurückkam, ging mir der Gedanke an das Kloster nicht mehr aus dem Kopf. Es gab ernsthafte Gespräche mit meinem Mann und meiner ältesten Tochter. Zu meiner Überraschung sagte mein Mann: „Geh noch einmal, du musst dich selbst überprüfen.“ Auch die Tochter stimmte zu. Ich bin verwirrt. Ich bete zu Gott, ich glaube, dass es eine Antwort geben wird. Ich möchte nicht nach meinem Willen handeln, obwohl mein ganzes Innere mich ins Kloster zieht. Bitte helfen Sie mir mit einem Rat!
Was muss man tun, um eine Nonne zu werden?
Guten Tag, Väterchen. Sagen Sie mir, kann das Kloster mir helfen, Frieden und Ruhe in meiner Seele zu finden? Mein ganzes Leben lang lebe ich im Zwiespalt mit mir selbst. Mein ganzes Leben lang fühle ich mich einsam, so als ob ich in dieser Welt nicht gebraucht würde. Als ob ich überall ein Fremder wäre, als ob ich immer unwürdig wäre. In der Schule, an der Universität, bei der Arbeit. Überall. Vielleicht ist es wahr, aber vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber es gelingt mir nicht dieses Gefühl loszuwerden. So ist es auch schwer mein persönliches Leben aufzubauen. Daran sind seelische Verwundungen aus der Kindheit schuld, schwierige Beziehungen mit meinem Vater (Er möge ruhen in Frieden.), auch habe ich ihm längst verziehen. Aber ich werde nicht in der Lage sein, mich selbst zu überwältigen. Ich weiß mit Sicherheit, dass ich allein bleiben werde. Und ich habe mich daran gewöhnt, um ehrlich zu sein. Mit der Zeit wird der Druck der Gesellschaft immer größer, und ich werde immer fremder, unausgeglichener, wütender. Als ich etwa 20 Jahre alt war, war es eine Sache zu denken, dass alles noch vor mir liegt. Und jetzt, mit 31, fühlt es sich nicht mehr so an. Ich will keine verbitterte "alte Tante" werden oder irgendwann zusammenzubrechen, weil man immer mehr Schuld in sich suchend seine Misserfolge in der Flasche zu ertränken sucht. Im Kloster muss man sich nicht um all diese weltlichen Dinge kümmern, man muss sich nicht fortwährend erklären, wer man ist und warum. Man muss nicht versuchen, Eindruck zu schinden, man muss sich nicht ärgern, wenn man es nicht schafft. Ich bin die endlosen Gedanken, wieder etwas falsch zu machen, wirklich leid. Und sie sind wirklich endlos. Diese Selbstzerfleischung arbeitet nach dem Schneeball-Prinzip. Ich bin ein orthodoxer Christ. Ich gehe nicht oft in die Kirche, ich halte keine Fastenzeiten ein, aber ich bete zu Hause, wann immer und so oft ich kann. Und Gott erhört mich oft. Manchmal spüre ich es, und anders kann ich mir manche Ereignisse nicht erklären. Ich spreche oft mit Gott, wenn ich das so sagen darf. Er ist wie ein innerer Gesprächspartner, mit dem ich meine Erfahrungen und Gedanken austausche und sogar einige Neuigkeiten bespreche. Vielleicht ist das seltsam. Mein ganzes Leben lang, solange ich mich erinnern kann, träume ich von Harmonie in meiner Seele, von Gelassenheit, Sanftmut. Ich möchte nicht atomisiert werden, ich möchte meine Kraft und Energie für etwas Wertvolles und Reales einsetzen. Soweit das möglich ist. Das weltliche Leben gibt mir das nicht, ich habe zu viele Dinge, um die ich mich kümmern muss, zu viele Dinge, die ich rechtfertigen muss. Und ich kann das Unüberwindliche nicht überwinden. Dies ist eine Schlussfolgerung, die ich nach vielen Jahren der Selbstanalyse gezogen habe. Im Kloster sehe ich einen Ausweg, obwohl ich das nie ernsthaft wollte. Jetzt denke ich immer öfter daran. Zumindest, könnte man es versuchen. Es wäre eine Art Lichtblick, um die weltlichen Dinge zu vergessen, von denen ich mich sowieso trennen sollte. Ich danke Ihnen, Väterchen. Entschuldigen Sie, bitte, die vielen Worte.
Väterchen, Guten Tag. Sagen Sie mir, ich denke immer noch darüber nach, in ein Kloster zu gehen. Ich singe im Kirchenchor. Ich bin 26 Jahre alt und treffe mich mit einem Jungen. Aber ich fühle, dass das Familienleben nicht meins ist. Was soll ich tun? Ich danke Ihnen für Ihren Ratschlag.
Guten Tag, Väterchen! Sagen Sie mir, bitte, kann das Kloster ein Helfer sein, um Frieden und Ruhe in der Seele zu finden? Mein ganzes Leben lang lebe ich im Zwiespalt mit mir selbst. Mein ganzes Leben lang fühle ich mich einsam und nutzlos auf dieser Welt. Als wäre ich überall ein Fremder, als wäre ich immer unwürdig. In der Schule, an der Uni, bei der Arbeit. Ja, überall. Vielleicht ist es wahr, vielleicht erfinde ich es auch, aber ich werde dieses Gefühl einfach nicht los. Es gelang ihm auch nicht, ein Privatleben aufzubauen. Ich beschuldige, dass die „Problemchen“ aus der Kindheit stammen. Ich hatte ein schwieriges Verhältnis zu meinem Vater (Gott sei seiner Seele gnädig, ich habe ihm vor langer Zeit vergeben). Aber ich komme nicht darüber hinweg. Ich weiß mit Sicherheit, dass ich allein sein werde. Ja, ich bin daran gewöhnt, um ehrlich zu sein. Mit der Zeit drängt die Gesellschaft immer mehr und ich werde immer fremder, unausgeglichener, böser. Mit 20 gab es eine Sache: Es schien, als ob noch alles vor uns lag, aber jetzt, mit 31, scheint es nicht mehr so zu sein. Und ich möchte keine verbitterte „Tante“ werden. Sich losreißen, nach immer mehr Fehlern in sich selbst suchen und dann die Misserfolge mit der Flasche ertränken, ja auch das passiert. In einem Kloster muss man sich nicht um all diese weltlichen Angelegenheiten kümmern, man muss nicht darüber nachdenken, wie man jemandem erklären kann, wer man ist und warum. Man braucht niemanden zu beeindrucken, sich auch nicht aufregen, wenn man etwas nicht schafft. Ich habe die endlosen Gedanken, dass ich wieder etwas falsch gemacht habe, sehr satt. Und sie sind wirklich endlos. Die Selbstquälerei bläst sich immer mehr auf. Ich bin eine orthodoxe Christin. Ich gehe aber nicht oft in die Kirche, ich faste nicht, aber zu Hause bete ich die ganze Zeit. Soweit ich daran denke und es vermag. Der Herr hört mich oft. Ich spüre es manchmal und anders kann ich manche Ereignisse einfach nicht erklären. Ich rede sozusagen oft mit Gott. Er ist für mich wie ein innerer Gesprächspartner, mit dem ich meine Erfahrungen und Gedanken teile und sogar einige Neuigkeiten bespreche. Vielleicht ist es seltsam. Mein ganzes Leben lang, soweit ich mich erinnern kann, träume ich von Harmonie in meiner Seele, von Ruhe, Sanftmut. Ich möchte nicht zerstreut sein, ich möchte meine Kraft und Energie für etwas Wertvolles und Echtes verwenden. So viel wie möglich. Das weltliche Leben gibt mir das nicht, es gibt zu viele Dinge, über die ich mir Sorgen machen muss, was aber nicht gerechtfertigt ist. Aber ich kann das Unüberwindbare nicht überwinden. Dies ist eine Schlussfolgerung aus vielen Jahren der Selbstbeobachtung. Ich sehe im Kloster einen Ausweg, obwohl ich das eigentlich ernsthaft nie in Betracht zog. Jetzt denke ich immer häufiger darüber nach. Wenigstens mal versuchen. Als wäre dies eine Art Rettungsring, mit dem man sich im Meer der irdischen Angelegenheiten über Wasser halten kann, offenbar soll ich ja andere Wege gehen. Danke Väterchen! Entschuldigen Sie die Schwatzhaftigkeit!
Sagen Sie, was nötig ist, um ins Kloster zu gehen. Danke.
Guten Tag, Väterchen! Mich verlässt nicht mehr der Gedanke, ins Kloster zu gehen. Ich bin 22 Jahre alt, ich habe das Gefühl, dass das Familienleben nicht meins ist! Und was muss man tun, um Nonne zu werden?! Vielen Dank im Voraus!
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