Alte russische Klöster (Teil 1)

6. September 2021

Das älteste Kloster in Russland

St Georgs Maennerkloster Weliki Nowgorod

St.Georgs-Männerkloster, Weliki Nowgorod

Das älteste Kloster Russlands ist das St.Georgs-Männerkloster. Dieses Kloster trug zeitweise andere Namen: Jurjew, Jurjew-Georgiewskij, Jurjewskij. Es befindet sich am südlichen Stadtrand von Weliki Nowgorod am Abfluss der Wolchow aus dem Ilmensee.

Der Legende nach wurde das Kloster 1030 von Fürst Jaroslaw dem Weisen gegründet, der in der Heiligen Taufe den Namen Georg erhielt, die russische Kurzform lautet Juri, von dieser leitet sich der Name des Klosters ab.

Zunächst waren alle Gebäude des Klosters, auch die Klosterkirche zu Ehren des großen Märtyrers Georg des Siegreichen, aus Holz erbaut. Im Jahr 1119, während der Herrschaft des Fürsten Mstislav des Großen, wurde die erste steinerne St.-Georgs-Kathedrale errichtet, die nach der Sophienkathedrale in Nowgorod die zweitgrößte in der Heiligen Rus war. Sogar der Name des Architekten, der die Kirche gebaut hat, ist überliefert - Meister Peter. Die erste Erwähnung des Klosters in Chroniken stammt aus der gleichen Zeit.

Als Großfürst von Kiew heiratete Mstislav die Tochter eines Nowgoroder Bürgermeisters (Stadtoberhaupt) und stattete 1130 das Jurjew-Kloster mit bedeutendem Landbesitz aus. Im XII-XIII Jahrhundert wurde das Kloster zum hochrangigsten Kloster des Stadtstaates Nowgorod. Es besaß riesige Landgüter und betrieb eine komplexe wirtschaftlich Aktivität, hier wurde die fürstliche Chronik aufbewahrt. Der Vorsteher des Jurjewskij-Klosters galt nach dem Erzbischof als zweite geistliche Autorität in Weliki Nowgorod. Das Kloster entwickelte sich in dieser Zeit zum größten aller Klöster des Gebietes Nowgorod und trug den Titel einer Lavra.

St Georgs Maennerkloster

St.Georgs-Männerkloster, Weliki Nowgorod

Während der Regierungszeit von Katharina II. wurde dem Kloster ein bedeutender Teil des Grundbesitzes entzogen und es verfiel allmählich.

Das Kloster blühte im 19. Jahrhundert unter der Leitung von Archimandrit Photios, der von Kaiser Alexander I. begünstigt wurde, neues Leben auf. Gräfin Anna Orlowa-Tchesmenskaja, eine der reichsten Grundbesitzerinnen Russlands, belebte das Kloster auf eigene Kosten. In kurzer Zeit entstand das westliche Gebäude mit der Allerheiligenkirche, die Erlöserkathedrale, das östliche Gebäude mit den Zellen für die Brüder, das nördliche mit der Kreuzerhöhungskirche, das südliche mit der Spitalkirche zu Ehren der Gottesmutterikone “Vom unverbrennbaren Dornbusch” gebaut wurde. 1841 wurde der Glockenturm nach Plänen des Architekten Carlo Rossi errichtet.

Zu Sowjetzeiten wurde das Kloster geschlossen und geplündert, die Gebäude des Klosters wurden schwer beschädigt.

Am 25. Dezember 1991 wurde der Gebäudekomplex in die Zuständigkeit der Diözese Nowgorod überführt. Die Klostergemeinschaft wurde 1995 wieder errichtet.

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