Das Hll. Boris- und Gleb-Kloster
Die Bezeichnung des Klosters leitet sich vom Namen zweier Fürstenbrüder ab - Boris und Gleb, die ersten russischen Heiligen, die als Märtyrer und Leidensdulder heiliggesprochen wurden.
Die Prinzen Boris und Gleb, die geliebten Kinder des Großfürsten Wladimir, unter dessen Herrschaft die Taufe der Heiligen Rus vollzogen wurde, zeichneten sich durch ihre Frömmigkeit und ihren starken Glauben aus. Der Heilige Ephraim, der damals im Rang eines Bojaren stand, diente ihnen als Ritter. Geschockt von der brutalen Ermordung der jungen Prinzen, beschloss Ephraim, die Welt, die Heimat, den Reichtum und die Bojarenwürde zu verlassen und die Einsamkeit zu suchen. Von Kiew aus zog er in das Gebiet der Drewljaner. Eine besondere Vision gebot ihm eine strenge klösterliche Askese zu üben und forderte ihn auf, mit dem Bau eines Klosters am Ufer des Flusses Twertza auf einem hohen Hügel zu beginnen. Hier gründete er das Kloster und baute 1038 zusammen mit anderen Asketen eine Holzkirche zu Ehren der Heiligen Fürsten Boris und Gleb, weshalb das Kloster Borisoglebskij genannt wurde. Der Heilige versammelte viele Mönche um sich. Er war für sie ein Vorbild erhabener klösterlicher Askese. Der Heilige Ephraim entschlief am 28. Januar 1053 in Frieden.
Das Kloster brannte dreimal in den mörderischen Kriegen von 1167, 1181 und 1372 ab, es wurde von den mongolischen Tataren angegriffen, litt unter den Litauern und den Polen, hat aber all dies überlebt. Die steinerne Kirche der Hll. Boris und Gleb überstand alle kriegerischen Auseinandersetzungen und blieb intakt. Vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis 1917 erlebte das Nowotorschskaja-Kloster, wie es auch genannt wurde, eine Zeit des Aufschwungs, des Wohlstands und der geistlichen Blüte.
Zu Sowjetzeiten wurde das Kloster, wie die meisten russischen Klöster, geplündert und geschlossen.
Die Wiederbelebung des Klosters begann 1993. Am 24. Juni 1998, am Gedenktag des Heiligen Ephraim von Nowotorschskij, wurde das liturgische Leben innerhalb der Mauern des Borisoglebskij-Klosters wieder aufgenommen.
Das Hll. Boris- und Gleb-Kloster
Ein weiterer alter klösterlicher Konvent Russlands ist das Erlöser-Verklärungs-Kloster in Murom. Es wurde der Legende nach vom Heiligen rechtgläubigen Fürsten und Leidensdulder Gleb, dem ersten russischen Heiligen, dem Sohn des apostelgleichen Kiewer Großfürsten Wladimir gegründet. Nachdem Prinz Gleb Murom als Erbe erhalten hatte, baute er im Namen des Allbarmherzigen Erlösers am Hochufer des Flusses Oka die erste Holzkirche der Stadt, neben der später ein Kloster für die christliche Missionierung des Gebietes um Murom entstand. In der Chronik „Erzählung aus früheren Zeiten“ wird das “Kloster des Erlösers auf dem Bor“ im Jahr 1096 erwähnt.
Im XII-XIII Jahrhundert wurden Fürsten von Murom im Kloster begraben. Der Legende nach legte der heilige, rechtgläubige Fürst Peter, der Ehemann der Heiligen Fürstin Fevronia, im Kloster die Mönchsgelübde ab.
Während der Regierungszeit von Iwan IV. dem Schrecklichen begann die wirtschaftliche Blüte des Erlöserklosters. Als er 1552 gegen Kasan zog und dabei Murom durchquerte, legte der junge Zar ein Gelübde ab: Sollte er Kasan einnehmen, würde er in Murom steinerne Kirchen errichten. Der Zar hielt sein Versprechen. Durch seinen Erlass wurde 1555 im Kloster die Verklärungskathedrale errichtet. Für die neue Kirche spendete der russische Zar teure Kirchenutensilien, Gewänder für den Klerus, Ikonen und Bücher. Er stattete das Kloster auch mit ausgedehntem Landbesitz aus.
Das Erlöser-Verklärungs-Kloster in Murom
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde im Kloster eine zweite steinerne Kirche “Schutz und Fürbitte der Allhl. Gottesmutter” erbaut und 1757 wurde ein dreistöckiger Backsteinglockenturm mit einem achteckigen Zeltdach errichtet. Auf dem Territorium des Klosters wurde die erste Bildungseinrichtung eröffnet - eine Schule zur Ausbildung von Priesterkindern.
Während der Kirchenreform des Patriarchen Nikon war das Erlöser-Kloster eine der Hochburgen der Altgläubigen, weshalb der Abt Archimandrit Antonius in das Kyrillo-Beloserskij-Kloster verbannt wurde.
Im Jahr 1878 wurde eine genaue Kopie der Ikone der Gottesmutter "Die Schnellhörende" vom Berg Athos in das Kloster gebracht, das zu seinem Hauptheiligtum wurde.
Nach der Revolution von 1917 wurde das Erlöser-Verklärungskloster geschlossen.
Die Wiederbelebung des Klosters begann 1995. Nach 10 Jahren kehrte sie zu ihrem ursprünglichen Aussehen zurück. Derzeit gibt es auf dem Territorium des Klosters 7 Kirchen und 6 Kapellen, in denen Gottesdienste stattfinden, sowie die nach Seiner Heiligkeit Patriarch Pimen benannte orthodoxe theologische Fachschule.