Unsere Mitarbeiterinnen bei der Arbeit
Die Keramikherstellung – eines der ältesten Handwerke, das durch seine Originalität und Schönheit verzaubert. Erzeugnisse aus Ton waren und sind sehr beliebt und gefragt. Sie wärmen besonders sie die Seele, wenn sie mit Liebe und Gebet angefertigt werden! Bei der Arbeit im St. Elisabeth- Kloster hat ein Keramikmaler seine einzigartige Technik mit anderen Enthusiasten geteilt. Es vergingen Jahre und die Eigeninitiative wuchs zu einer Werkstatt mit schon bestehenden Technologien und Traditionen von künstlerischen Vorlagen an.
Beim Bemalen der Tonformen verwenden die Künstler des Klosters unterschiedlichste alte Techniken (Glasur, Decal, „Bekratzung“) und vereinen sie gekonnt mit neuen Verfahren und Arbeitsmitteln. Aus diesem Grund wird unsere Keramikproduktion schon seit langer Zeit nicht nur in weißrussische orthodoxe Kirchen, sondern auch nach Russland, andere Nachbarländer, sowie ins ferne Ausland geliefert. Worin besteht also das Geheimnis dieser Techniken?
Die Glasur dient der Oberflächenveredelung von Keramikprodukten wie Steingut, Steinzeug und Porzellan und ist im Gegensatz zum kristallinen porösen Grundstoff eine glasartige, geschlossene Oberflächenschicht. Sie diente seit den Anfängen der Töpferei hauptsächlich dazu, die porösen Scherben mit einem wasserundurchlässigen Überzug zu versehen. So konnten auch bei niedriger Brenn-Temperatur Artikel hergestellt werden, die zur Aufbewahrung von Lebensmitteln und Getränken geeignet sind. Glasuren werden zur Verbesserung der ästhetischen Wirkung (Farb- und Effektglasuren) aufgetragen oder dienen der Verbesserung von mechanischen und elektrischen Eigenschaften. Bei Geschirren verringert die Glasur die Oberflächenrauheit, so sind sie besser zu reinigen, auch wird die Ritzhärte erhöht, wodurch die Gebrauchseigenschaften verbessert werden, da weniger verkratzt wird.
Überglasurmalerei, im Gegensatz zur außergewöhnlicheren „Bekratzung“, - ist eine durchaus traditionelle Art der Dekoration in der Kunstkeramik, die auf der ganzen Welt verbreitet ist. Die Maltechnik besteht darin, dass auf ein zweifach gebranntes Produkt mit speziellen feuerfesten Farben ein Dekor aufgemalt wird, welches anschließend durch einen weiteren Brennen gefestigt wird. Sie schreiben mit Pinseln und Farbe, die Farben werden aber nicht mit Wasser, sondern mit Terpentinöl gemischt. Die scheinbare Einfachheit des Prozesses ist trügerisch. Sogar ein Schüler der schon zeichnen kann erlangt die Fertigkeit eines „Malers“ erst nach Monaten harter Arbeit. Das besondere an der klösterlichen Überglasurmalerei besteht darin, dass im Gegensatz zu den meisten Betrieben, es bei uns die übliche Arbeit nach einem Muster nicht gibt. Die Werkstatt verfügt über ihre eigene sehr reiche Facette an Themen. Da gibt es Blumen und Engel, Vögel, Tiere, Insekten, die unterschiedlichsten Landschaften und Architekturensemble. Großzügig ist auch die Kinderthematik vertreten. Es gibt zwar erarbeitete Kompositionen und farbliche Lösungen, aber keine feste Befolgung von Mustern.
Entstehung einer Überglasurmalerei
Dies ist zwar für eine Großproduktion unüblich, gibt aber dem Künstler eine Schaffensfreiheit, und dem Verbraucher – die Möglichkeit einzigartige, von unterschiedlicher Stimmung gezeichnete, Produkte zu erhalten, gefärbt mit der persönlichen Note des Künstlers. Nach dem dritten Brennen gelangen die fast fertigen Produkte in die Hände des Vergolders, der die letzten Akzente setzt. Dank ihm wird das Bild auf der Keramik durch funkelnde Flecken von Gold oder Silber belebt.
Seit langem gibt es die traditionelle Technik der Malerei auf unbearbeiteter Emaille. In der Keramikwerkstatt des Klosters der Hl. Elisabeth ist sie in einer modernen - originellen Variante vertreten, welche hier auf häuslich zärtliche Art „Bekratzung“ genannt wird. Diese künstlerische Technik des Dekorierens (von Keramik) auf unbearbeiteter Emaille ist für eine groß angelegte und auflagenstarke Produktion nicht gedacht, denn sie enthält zu viele Arbeitsschritte und Technologien. Aber es gibt im Leben Ausnahmen von der Regel. Die Technologie (von) dieser Art der Keramik-Herstellung besteht im Folgenden. Auf die Oberfläche eines glüh gebrannten und mit Emaille glasierten Erzeugnisses wird mit einer spitzen Nadel eine Umrisszeichnung aufgetragen. Die Notwendigkeit einer sauberen und ausdrucksstarken Linie bei dieser Technik bedarf einer ruhigen Hand und eines exakten Augenmaßes. Anschließend füllt der Künstler mit Pinsel und farbigen Emaillen die Bereiche der Zeichnung aus, die von einem Konturstrich begrenzt sind. Die Auswahl an Farben (Emaille, Salzlösungen, Metalle, Pigmente) ist ziemlich groß und vielfältig. Die Farben unterscheiden sich in der Zusammensetzung, Konsistenz, Fluidität. In ihrer rohen Form, haben sie nicht dieselben Farbe, Ton und Textur, die sie nach dem Brennen erwerben werden. Solch ein aufwendiges und verantwortungsvolles Verfahren erfordert von dem Hersteller nicht nur Wissen und Erfahrung, sondern auch ständige Aufmerksamkeit, da davon das Endergebnis abhängt, welches zum größten Teil vorhergesagt werden kann. Ihm übergossenen Glühbrand kommen die gekratzten Konturen zum Vorschein, die Glasuren verschmelzen und erlangen einen charakteristischen Glanz und sanfte, ausdrucksstarke Farbe.
Prosphorenbehältnis in Fischgestalt, Beispiel einer Reliefdekoration
Der nächste Schritt ist die Vergoldung. Mit präziser und exakter Bewegung trägt der Vergolder, soweit erforderlich, eine feine Grafik mit einer Lösung des flüssigen Goldes auf. Noch ein letztes Brennen und vor Ihnen – das fertige keramische Produkt. Das Verbunten mit Gold verleiht dem Geschirr und den Souvenirs aus Keramik Pracht, Festlichkeit und den gemalten Bilden von Blumen, Vögeln und Tieren, Sommer- und Winterlandschaften mit über ihnen schwebenden Engeln – Vollendung.
Eine der progressiven Richtungen der Arbeit der keramischen Werkstatt des Klosters der Hl. Elisabeth besteht in der Herstellung von Sammeldecals. Decal ist eine aus dem Englischen abgeleitete, aber auch im Deutschen gebrauchte Bezeichnung für bestimmte Anwendungen von Nassschiebebildern. Decals müssen vor der Anbringung auf dem Modell angefeuchtet werden, um die Kleberschicht, auf die sie aufgedruckt sind, zu aktivieren. Zur Herstellung von Decals gibt es nur zwei Verfahren:
Siebdrucke sind meist qualitativ höherwertig und einfacher zu verarbeiten, werden von den meisten Herstellern jedoch nur in hohen Auflagen gedruckt. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Decalbögen, die mit handelsüblichen Druckern bedruckt werden können.
Weihwasserflasche mit einer Decol-Verzierung
Da die meisten Drucker, mit Ausnahme von Thermotransferdruckern, jedoch nicht in der Lage sind, die Farbe Weiß zu drucken, führt dies zu Einschränkungen in der Anwendung, dafür wird auf vorbehandeltes, weißes Decalpapier gedruckt. Das Spektrum der Arbeiten in dieser Branche und vielen anderen ist sehr breit: das ist die Entwicklung von Modellen und Herstellung von keramischen Erzeugnissen, Anfertigung von Produkten nach Ihren Skizzen und Wünschen, sowie die Erschaffung von Werken der keramischen Kunst nach individuell entwickelten Designs. Die Qualität der Erzeugnisse wird durch eine Kombination aus originellen und graphischen Lösungen unserer Maler und der Verwendung bei der Produktion von High-Tech-Geräten der neuen Generation [der Firma] „Bohonow“ mit Hilfe der deutschen Keramikfarben „Heraeus“ und hochwertigen Mitteln, die Edelmetalle enthalten, erlangt. Die letzteren sind es, die im Verlauf des Brennens den Tonerzeugnissen diesen Glanz verleihen, der unsere Blicke anzieht. Der Preis von Decals für keramische Produkte hängt vollkommen von der Größe, Farbenprächtigkeit, Auflage und Umfang des Projektes ab.