Eine Annäherung an die Gestalt unserer Heiligen Patronin

4. February 2024

Heiligen Elisabeth Feodorowna

Das Gedenken an die Heiligen ist nicht nur deshalb wichtig, weil sie Menschen waren, die in der Geschichte ein leuchtendes Zeichen hinterlassen haben, sondern sie unterscheiden sich von anderen großen Persönlichkeiten dadurch, dass wir durch sie zu Gott beten können. Schon in ihrem irdischen Leben haben die Heiligen als Gefäße der Gnade Gottes uns auch nach ihrem Ableben Gutes getan und beten bei Gott um Erbarmen und Segen für uns. Der Herr erweist oft das Wunder der Unverweslichkeit der sterblichen Überreste seiner Gott liebenden Heiligen als Zeugnis ihres ewigen Lebens im Himmelreich. Wenn wir ehrfürchtig unsere Hände auf die unverwesten Reliquien oder die persönlichen Gegenstände eines Heiligen legen, haben wir Anteil an der Gnade Gottes.

Die aufbewahrten persönlichen Gegenstände eines Heiligen sagen uns manchmal mehr als alle Worte, was für ein Mensch er war, offenbaren seine innere Welt, erinnern uns an die Ereignisse seines Lebens, seine Sorgen, Gedanken und Gefühle. Dinge, die mit bestimmten Hobbys zusammenhängen (z. B. Musikinstrumente, Bücher oder Gemälde), können Aufschluss über bevorzugte Tätigkeiten und Talente geben. Außerdem geben persönliche Gegenstände direkte Hinweise auf die Zeit, in der eine Person gelebt hat.

Es gibt mehrere Orte, die mit dem Leben der ehrwürdigen Märtyrerin Großfürstin Elisabeth Feodorowna verbunden sind und an denen Hinterlassenschaften, die ihr gehörten, in Gedenkausstellungen zusammengetragen wurden. Einer dieser Orte ist das Museum der Großfürstin Elisabeth Feodorowna im Martha-Maria-Kloster in Moskau, das 1996 im ehemaligen Haus der Vorsteherin eingerichtet wurde.

das Museum der Großfürstin Elisabeth Feodorowna

In diesem Haus befindet sich eine Sammlung verschiedenartigster Dinge, wobei jedes von ihnen einen Teil des geistigen Lebens der Großfürstin offenbart. Laut den Museumsmitarbeitern "spiegelt sich die innere Ästhetik, die der Großfürstin eigen war, auch in der Inneneinrichtung dieses Hauses wider". Zwei Räume - das Arbeitszimmer und die private Hauskapelle der Großfürstin - wurden auf der Grundlage von Archivfotos aus dem Jahr 1911 und den Erinnerungen einiger Zeitzeugen in ihrem ursprünglichen Zustand eingerichtet.

Die Innenräume des Museums versetzen die Gäste in die gemütliche Wohnatmosphäre des frühen zwanzigsten Jahrhunderts zurück. Eine schmale Holztreppe führt zu den Gemächern des “Großen Mütterchens”. In einem von ihnen - dem Empfangsraum - empfing die Großfürstin Besucher, darunter die kaiserliche Familie, Geistliche, Wohltäter und Vertreter des russischen und europäischen Adels.

Die Innenräume des Museums

Ein greifbarer Kontakt mit dem Leben der Großherzogin findet im Gebetsraum statt, in dem sie als Äbtissin des Klosters täglich betete und in den sie nach vorliegenden Zeugnissen auch ihre Schwestern zum Gebet einlud. Hier werden die Ereignisse ihres irdischen Lebens deutlich sichtbar. Man kann sich gut vorstellen, warum die Soldaten, die mit einem Lastwagen kamen, um die Großfürstin abzuholen, sie nicht mitnehmen konnten. Durch das Gebet war sie im Geist gestärkt. Von dieser Kapelle aus gab es einen Durchgang zum Krankenhaus, in das die ehrwürdige Märtyrerin Elisabeth nachts ging, um die Kranken zu besuchen und zu sehen, wie ihre Behandlung verlief. Oft verbrachte die Großfürstin die Nächte am Bett der Schwerkranken: Sie wechselte Verbände, gab ihnen zu trinken, tröstete sie und las für die Sterbenden den Psalter.

im Gebetsraum

Die Ausstellung, die die persönlichen Gegenstände der Großfürstin, der Schwestern und des ersten Beichtvaters des Klosters umfasst, wird in 12 weiteren Räumen präsentiert. Darunter befinden sich der Kopfschleier der ehrwürdigen Märtyrerin und ihr Brustkreuz als Klostervorsteherin.

der Kopfschleier der ehrwürdigen Märtyrerin und ihr Brustkreuz

Bewaffnete Bolschewiken holten die ehrwürdige Märtyrerin Elisabeth in der Osterwoche ab, am Tag der Gottesmutter-Ikone von Iweron. Während ihrer Verhaftung ließ die Großfürstin ihren Handschuh fallen, da sie sehr in Eile war. Sie hatte nur eine halbe Stunde Zeit, um zu packen, und sie bemühte sich in dieser Zeit, die notwendigsten Fragen zu klären und den Schwestern des Klosters die letzten Anweisungen zu geben.

Handschuh

Elisabeth Feodorowna widmete sich in ihren freien Minuten oft Handarbeiten. Die von der Großfürstin gestickte Ikone des “Nicht von Menschenhand geschaffenen Bildes des Erlösers” und die Abbildungen der Heiligen Martha und Maria, sowohl als Stickerei als auch als Ikone, sind fast unbeschadet erhalten geblieben.

Die von der Großfürstin gestickte Ikone

In einem der Räume des Museums befindet sich ein Salonflügel der Firma Becker. Vermutlich kaufte die Großfürstin zwei Klaviere für das Martha-Maria-Kloster, von denen eines auch nach seiner Schließung durch die Gottlosen die Klostermauern nicht verlassen hat. In der Sowjetzeit wurde im Wohnhaus von Elisabeth Feodorowna ein Kindergarten eingerichtet, und der Flügel wurde bei gelegentlichen Kindermatineen bespielt. Als das Kloster aber in eine Poliklinik umgewandelt wurde, brachte man den Flügel in den Keller. Nach der Rückgabe des Klosters an die russisch-orthodoxe Kirche im Jahr 1992 kehrte das auf wundersame Weise erhalten gebliebene Instrument in die ehemaligen Räumlichkeiten der Vorsteherin zurück.

Klavier

In Alapajewsk befindet sich eine Gedenkausstellung in dem Raum der Dorfschule, in dem die ehrwürdige Märtyrerin Großfürstin Elisabeth die letzten Monaten ihres irdischen Lebens in Haft gehalten wurde.

eine Gedenkausstellung in dem Raum der Dorfschule

An der Stelle, an der sich das Martyrium der Großfürstin Elisabeth ereignete, in der Nähe des Bergwerks von Nischnaja Selimskaja, wurde 1991 ein Gedenkkreuz aufgestellt und in seiner Nähe ein Männerkloster zu Ehren der Neumartyrer Russlands errichtet.

in der Nähe des Bergwerks von Nischnaja Selimskaja

Der Herr erfüllte den Wunsch der Großfürstin, im Heiligen Land beigesetzt zu werden, und heute befindet sich der Sarg mit ihren Reliquien in der Kirche der Hl. Maria Magdalena des gleichnamigen Klosters in Gethsemane. In der Nähe des Sarges befinden sich jene Gegenstände, die sich bei der ersten Beisetzung der ehrwürdigen Märtyrerin im Jahr 1918 bei ihren Reliquien befanden.

der Sarg mit Reliquien
Gegenstaende

In ihrem Bemühen, Gott durch ihr Leben zu gefallen, hat die ehrwürdige Märtyrerin Elisabeth versucht, alles mit ihrer Liebe zuzudecken. Diese Liebe ließ ihr alles Schwere leicht und angenehm erscheinen, sie machte den Dienst an der leidenden Menschheit anziehend und selbst Feindesliebe möglich. Möge der Herr uns durch ihre heiligen Gebete Geduld, Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Liebe schenken.

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