Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!
Guten Tag. Mit meinem Mann habe ich ständig Konflikte, Streitereien. Alles läuft auf eine Scheidung hinaus. Wir haben ein Kind, das wegen dieser Konflikte leidet. Wiederholt versuchte ich, mit meinem Mann zu sprechen, dann beginnt er zu schreien, mich zu beleidigen, sagt, dass er nicht zu hören will. Wie kann ich zu meinem Mann durchdringen, wie kann ich uns helfen, die Familie zu retten und zu erhalten? Ich bin sehr müde und weiß nicht, was ich tun soll. Ich danke Ihnen.
Was muss man tun, um eine Nonne zu werden?
Guten Tag, Väterchen. Sagen Sie mir, kann das Kloster mir helfen, Frieden und Ruhe in meiner Seele zu finden? Mein ganzes Leben lang lebe ich im Zwiespalt mit mir selbst. Mein ganzes Leben lang fühle ich mich einsam, so als ob ich in dieser Welt nicht gebraucht würde. Als ob ich überall ein Fremder wäre, als ob ich immer unwürdig wäre. In der Schule, an der Universität, bei der Arbeit. Überall. Vielleicht ist es wahr, aber vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber es gelingt mir nicht dieses Gefühl loszuwerden. So ist es auch schwer mein persönliches Leben aufzubauen. Daran sind seelische Verwundungen aus der Kindheit schuld, schwierige Beziehungen mit meinem Vater (Er möge ruhen in Frieden.), auch habe ich ihm längst verziehen. Aber ich werde nicht in der Lage sein, mich selbst zu überwältigen. Ich weiß mit Sicherheit, dass ich allein bleiben werde. Und ich habe mich daran gewöhnt, um ehrlich zu sein. Mit der Zeit wird der Druck der Gesellschaft immer größer, und ich werde immer fremder, unausgeglichener, wütender. Als ich etwa 20 Jahre alt war, war es eine Sache zu denken, dass alles noch vor mir liegt. Und jetzt, mit 31, fühlt es sich nicht mehr so an. Ich will keine verbitterte "alte Tante" werden oder irgendwann zusammenzubrechen, weil man immer mehr Schuld in sich suchend seine Misserfolge in der Flasche zu ertränken sucht. Im Kloster muss man sich nicht um all diese weltlichen Dinge kümmern, man muss sich nicht fortwährend erklären, wer man ist und warum. Man muss nicht versuchen, Eindruck zu schinden, man muss sich nicht ärgern, wenn man es nicht schafft. Ich bin die endlosen Gedanken, wieder etwas falsch zu machen, wirklich leid. Und sie sind wirklich endlos. Diese Selbstzerfleischung arbeitet nach dem Schneeball-Prinzip. Ich bin ein orthodoxer Christ. Ich gehe nicht oft in die Kirche, ich halte keine Fastenzeiten ein, aber ich bete zu Hause, wann immer und so oft ich kann. Und Gott erhört mich oft. Manchmal spüre ich es, und anders kann ich mir manche Ereignisse nicht erklären. Ich spreche oft mit Gott, wenn ich das so sagen darf. Er ist wie ein innerer Gesprächspartner, mit dem ich meine Erfahrungen und Gedanken austausche und sogar einige Neuigkeiten bespreche. Vielleicht ist das seltsam. Mein ganzes Leben lang, solange ich mich erinnern kann, träume ich von Harmonie in meiner Seele, von Gelassenheit, Sanftmut. Ich möchte nicht atomisiert werden, ich möchte meine Kraft und Energie für etwas Wertvolles und Reales einsetzen. Soweit das möglich ist. Das weltliche Leben gibt mir das nicht, ich habe zu viele Dinge, um die ich mich kümmern muss, zu viele Dinge, die ich rechtfertigen muss. Und ich kann das Unüberwindliche nicht überwinden. Dies ist eine Schlussfolgerung, die ich nach vielen Jahren der Selbstanalyse gezogen habe. Im Kloster sehe ich einen Ausweg, obwohl ich das nie ernsthaft wollte. Jetzt denke ich immer öfter daran. Zumindest, könnte man es versuchen. Es wäre eine Art Lichtblick, um die weltlichen Dinge zu vergessen, von denen ich mich sowieso trennen sollte. Ich danke Ihnen, Väterchen. Entschuldigen Sie, bitte, die vielen Worte.
Guten Tag, bitte beantworten Sie meine Frage. Was soll ich mit Eltern machen, die sehr wütend und aggressiv sind, mich beschimpfen und mir drohen, körperlichen Schaden zuzufügen (schlagen, prügeln)? Wie gehe ich mit solchen Eltern um, die mich misshandeln? Was soll ich tun, wenn sie mich schlagen? Ich möchte nicht ins Waisenhaus gehen, aber es ist unerträglich, mit ihnen zusammenzuleben, und sie üben ständig negativen Einfluss und Druck auf mich aus. Was soll ich tun, wenn ich es nicht friedlich lösen kann? Bitte helfen Sie mir!
Guten Tag, Väterchen. Ich befinde mich in einer sehr schwierigen Lebenssituation. Im Jahr 2014 begann ich ein intensiveres kirchliches Leben zu führen, beichtete und ging regelmäßig in die Kirche. Ich las viele Gebete, Psalmen usw. Aufgrund bitterer familiärer Umstände bin ich zum Glauben gekommen. Doch jetzt scheint es mir, obwohl ich versuche alles zu erfüllen, die Fastenzeiten einzuhalten usw., dass meine Leidenschaften zugenommen haben, und auch die Beziehung zu meinem Mann haben sich verschlechtert. Er ist genervt von meinem Kirchenbesuchen, solch eine fromme Frau braucht er nicht. Er will sich von mir scheiden lassen, trinkt und betrügt mich. Ich habe eine Menge Ikonen, er bat mich, sie aus dem Haus zu entfernen. Ich lese den Psalter, Gebete und verschiedene Akathistoshymnen, aber ich bete im Geheimen, damit er es nicht sieht. Viel Schlimmes hat sich in unsere Beziehung eingeschlichen. Was soll ich tun, ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Er schläft manchmal nicht zu Hause, und das tut mir weh. Ich habe aufgehört, mit ihm zu kommunizieren. Ich dachte, er würde mir sein Verhalten erklären, aber das tut er nicht. So leben wir jetzt. Er forderte mich auf, die Scheidung einzureichen, da sich zwischen uns Kirche und Ikonen gedrängt haben, wir zu verschieden sind usw. Ich bitte Sie sehr, mir zu sagen, was in meinem Fall angeraten wäre zu tun. Vielleicht bin ich selbst daran schuld, kann es aber nicht verstehen?
Väterchen, Guten Tag. Sagen Sie mir, ich denke immer noch darüber nach, in ein Kloster zu gehen. Ich singe im Kirchenchor. Ich bin 26 Jahre alt und treffe mich mit einem Jungen. Aber ich fühle, dass das Familienleben nicht meins ist. Was soll ich tun? Ich danke Ihnen für Ihren Ratschlag.
Es wird geglaubt, dass Menschen, die an Ostern oder in der Lichten Woche sterben, nicht durch die Seelenprüfungen gehen und direkt in den Himmel kommen. Stimmt das?
Guten Tag! Ich bin sehr verärgert darüber, dass meine Ehefrau viel Zeit mit dem Telefon verbringt, sich in sozialen Netzwerken aufhält, korrespondiert und liest. Ich kann meinen Unmut darüber nicht verbergen und schmolle, aber ich verstehe, dass es an mir liegt. Wie kann man damit kämpfen? Ich danke Ihnen.
Es passiert, dass jemand nicht viel gefastet, nicht besonders gebetet hat, aber an Ostern überkommt ihn eine große Freude … Wovon hängt also die Osterfreude ab?
Guten Tag. Mein Verlobter und ich haben uns beim Standesamt angemeldet, es wird nur die Eheschließung stattfinden. Eine Hochzeitsfeier ist nicht geplant. Im Februar sind seine Mutter und mein Onkel verstorben. Es werden genau 40 Tage bis zum Datum der Eheschließung vergehen. Seine Mutter hatte das Sorgerecht verloren, er hatte viele Jahre in einem Kinderheim gelebt. Ich mache mir deswegen Sorgen. Vielleicht soll ich das Datum der Eheschließung verschieben? Bitte raten Sie mir etwas!
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