Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!
Ist es möglich, Gebetszettel für die Proskomidie für eine Person abzugeben, die zwar getauft ist, aber kaum oder nie in die Kirche geht?
Guten Tag. Mein Kreuz ist eine Zwangsneurose. Wenn ich Angst, Panikattacken oder schlimme Gedanken habe, bete ich lange, aber öfters habe ich keine Lust zu beten und versuche, alles so zu lassen, wie es ist. Dann denke ich an den Bösen, daran, was er mir antun kann, wenn ich nicht bete. Aber manchmal habe ich nicht die Kraft zu beten. Wie kann ich verstehen, ob ich mit meinem Wunsch zu leben, weshalb ich weniger bete, Gott verrate? Dank sei Gott.
Guten Tag, Väterchen, vor ein paar Jahren habe ich eine Neurose entwickelt, die sich in starken Angstzuständen und Schlafstörungen äußert. Was soll ich tun? Ich möchte endlich die Einnahme von Antidepressiva und die Besuche beim Psychotherapeuten beenden.
Guten Tag, Vater Andrej. Ich bin 48 Jahre alt und habe keine Familie. Im Oktober ist meine Mutter gestorben und ich bin nun allein geblieben. Mir ist klar, dass dies ein Teil unseres irdischen Lebens ist, ich muss es akzeptieren und beten. Ich habe mir ein Kätzchen zugelegt, um mich um jemanden zu kümmern. Das lenkt mich von traurigen Gedanken ab. Sie häufen sich, und es stellt sich die Frage: Was nun? Was soll ich tun? Geben Sie mir einen Rat. Ich muss einen Ausweg finden. Ich weiß nicht, wo ich ihn suchen soll. Ich habe niemanden, der mir hilft und niemanden, den ich um Rat fragen kann. Ich möchte jemanden haben, der mir nahe steht, mit dem ich ein gemeinsames Leben aufbauen kann, der sich um mich kümmert. Manchmal denke ich daran, ins Kloster zu kommen, ich würde gerne in der Küche arbeiten. Ich würde gerne meine Ferien bei Ihnen verbringen. Aber wenn ich mich nach meinem zukünftigen Leben frage, weiß ich, dass ich eine Familie haben möchte.
Ist es möglich, durch den Kauf eines Ziegels ein Spendenopfer für die Kirche zu leisten. Kann man für jeden Gläubigen, eine solche Spende geben? Zum Beispiel für diejenigen, die an Gott zweifeln oder überhaupt nicht glauben, aber getauft sind?
Guten Tag, lieber Vater Andrej! Vielleicht beichte ich falsch. Manchmal sage ich meine Sünden, gehe weg und bete. Aber häufiger ist es umgekehrt: Wenn man seine Sünden sagt, scheint es, als ob jeder einen hört, jeder verachtet einen, und man verachtet sich selbst und will nicht sprechen. Es fällt einem schwer, zu sprechen, man weicht zurück, möchte sich in der Menge verstecken. Nicht aus Scham, sondern vielleicht aus Stolz? Und dann will man nicht aufrichtig beichten, sondern äußert nur allgemeine Phrasen.
Väterchen, ich bitte um Ihren Segen. Ich habe eine neue Arbeit gefunden, aber jetzt habe ich ein großes Problem mit Schlafentzug. Statt 8 Stunden bekomme ich nur 6-7 Stunden Schlaf, und ich habe oft Kopfschmerzen. Zu Hause habe ich keine Zeit, irgendetwas zu tun, weil ich von Natur aus langsam bin, und ich bin etwa 2 Stunden weniger zu Hause zu sein, da ich diese Zeit als Fahrweg benötige. Nun ich schaffe es gerade Brei zu kochen. Aber über den Rest der Hausarbeit brauchen wir gar nicht sprechen, außer dass ich überhaupt nicht ins Bett gehe. Ich bin deshalb sehr beunruhigt. Mein Mann hilft natürlich ein bisschen mit, aber es scheint, dass er sehr unglücklich über mein Unvermögen ist. Aber die Gebete abends, da bin ich wegen der Müdigkeit schon kein Mensch mehr. Ich bete das Vaterunser und falle ins Bett, da ich keine Kraft mehr habe. Die zwei Tage Fasten zur Vorbereitung auf die Kommunion halte ich kaum aus. Deshalb gehe ich zur Kommunion, wenn es große Feste gibt, aber öfter kann ich es aus gesundheitlichen Gründen nicht. Ich bin vom Fasten sehr geschwächt. Außerdem habe ich das Problem, in den Tagen vor der Kommunion die ganze Gebetsregel in Vorbereitung auf die Kommunion mit den Kanones zu lesen, sowie die vollständigen Morgen- und Abendgebete, weil ich sehr müde bin. Ich bin körperlich nicht in der Lage, mich vorzubereiten und die Kommunion öfter zu empfangen, auch wenn ich es noch so sehr möchte. Ich habe ein solches Gebrechen, das man nicht erklären kann. Was kann ich tun? Vielleicht können Sie mir einen Rat geben? Gott segne Sie.
Guten Tag! Ich bin in einer Zwickmühle, bitte helfen Sie mir. Ich will, ich will mich wirklich bewegen, hart arbeiten, nicht sündigen, wachsam sein, aber ich kann es nicht, ich kann meine Leidenschaften, meine Zunge, meinen Bauch nicht überwinden. Ich bin faul, kraftlos, nachlässig, ungeduldig und schwach. Manchmal betrüge ich mich und heuchle: "Ich werde es später tun, ich werde später daran arbeiten." Ich belüge mich selbst und damit auch Gott. Und was frustrierend ist: Ich sehe, verstehe und erkenne, dass ich selbst schuldig bin, aber ich kann nichts ändern. Bitte helfen Sie mir erkennen, wo ich anfangen kann.
Können Sie mir sagen, ob im Kampf gegen die Völlerei die Menge des Essens festgelegt werden sollte, wie Abba Dorotheus und Nil Sorskij schreiben? Oder sollte man sich an drei Stufen der Enthaltsamkeit halten: nicht bis zur Sättigung essen und so weiter?
Guten Tag. Verstehe ich die Bedeutung dieser Worte von Christus richtig? Seht euch vor! Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm. Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern!, so sollst du ihm vergeben. (Lukas 17,3.4). Mir scheint, dass Christus in diesem Fragment darauf hinweist, dass die Vergebung auf Gegenseitigkeit beruht und dass nur reuigen Sündern vergeben werden sollte.
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