Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!
Vater, bitte beantworten Sie meine Frage! Was soll ich tun, wenn in meinem Kopf der Gedanke auftaucht: „Ich glaube nicht an Gott“? Und ich fühle mich dann hilflos, kann nichts dagegen tun. Helfen Sie mir, bitte!
Guten Tag, Väterchen. Warum gründet sich das Christentum auf den unmenschlichen Leiden Christi und seiner Heiligen? Kann das als gut angesehen werden, wenn schon das Lesen des Akafist der Hl. Barbara Schrecken hervorrufen?
Guten Tag, Väterchen. Vor kurzem bemerkte ich, dass, wenn ich nicht jeden Sonntag in die Kirche gehe und die Kommunion empfange, mich die Schlechtigkeit (besonders Gedanken, Gefühle) auffrißt. Nach der Kirche fühle ich mich gut, ich habe das Gefühl, dass das Leben nur aus Gnade besteht. Aber wenn ich nicht in die Kirche gehe, nicht die Kommunion empfange, überfallen mich negative Gedanken, Zorn, Neid und Bosheit kommen auf. Ich habe ein wenig Angst davor, wie schnell die Dinge sich verschlechtern, wenn ich nicht in der Kirche bin. Es gibt Umstände im Leben, in denen ein Mensch nicht in die Kirche gehen kann. Und hier habe ich Angst, wie ich mich selbst ruinieren kann, wenn ich eine solche Gelegenheit nicht habe. Ich möchte in der Kirche mit so viel göttlicher Kraft genährt werden, dass es für eine lange Zeit ausreicht. Wie bekomme ich dieses Gottvertrauen, das mich lange im Zustand der Gnade bewahrt?
Guten Tag, Vater Andrej. Ich stamme aus der Ukraine und lebe jetzt mit meiner Tochter in Holland. Ich möchte Sie um Rat fragen. Im Ausland ist meine Tochter einfach aus dem Ruder gelaufen. Natürlich begann alles in der Ukraine: die Pubertät, ich bin alleinerziehende Mutter, die ganze Zeit auf Arbeit. Im Großen und Ganzen fühle ich mich schuldig, was ihre Erziehung betrifft. Mir ist klar, dass ich in vielen Dingen falsch lag. Jetzt arbeite ich hier, gewissermaßen für ihre Zukunft, denn ich bin die einzige, die in Frage kommt. Sie will nicht zurück, und das ist verständlich: Dort ist Krieg, und hier gibt es alle Dinge - ausgehen, Spaß haben usw. Dort hat sie im Kirchenchor gesungen, aber hier ist es nur noch ein einziger Horror, was ihr geistiges Leben betrifft.
Guten Tag, während des Tages, bei der Arbeit und zu Hause versuche ich, das Jesusgebet zusätzlich zu den üblichen Gebeten zu beten, indem ich die Worte ständig laut ausspreche, damit mein Geist durch nichts abgelenkt wird. Aber die heiligen Väter schreiben, dass dieses Gebet einen geistlichen Vater braucht und dass es besser ist, nicht in die Tiefe zu gehen. Kann man es oberflächlich beten? Ohne die Gebetsschnur?
Guten Tag, Väterchen. Wie kann ich mich von meiner Ängstlichkeit befreien? Ich befinde mich in einer Art Karussell. Die Situation wiederholt sich ständig. Nach jeder Beichte habe ich Gedanken, dass ich falsch gebeichtet habe, und ich wiederhole bei jeder Beichte die gleichen Sünden. Nach der letzten Beichte kam mir plötzlich der Gedanke, dass ich vielleicht nicht alle Sünden genannt habe, obwohl ich alles von meinem Zettel gebeichtet habe. Ich bin entmutigt, es kommt keine Freude auf. Helfen Sie mir mit einem Rat, wie ich das loswerden kann. Und die zweite Frage: Ist es notwendig, die gleichen Sünden beim nächsten Mal wieder zu beichten (ich weiß nicht, wann ich es tun werde)? Ich bin sehr müde davon.
Die Grundlage unseres Glaubens ist die Bibel, insbesondere das Neue Testament; der Überbau ist das Leben der heiligen Väter. Auf dieser Grundlage habe ich eine Frage zur Taufe: Bitte helfen Sie mir. Im Neuen Testament, als unser Herr und Gott Jesus Christus getauft wurde, kam der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf ihn herab; am Pfingsttag ergoss sich der Heilige Geist auf die Apostel. Dies wird in der Apostelgeschichte beschrieben: „Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.” (Apg 2,3-4). “Alle wurden von Furcht ergriffen; denn durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen.” (Apg 2,43). Als ich im Alter von 15 Jahren bewusst getauft wurde, passierte mir nichts von diesen Dingen. Ich habe also den Heiligen Geist nicht empfangen, vielleicht war meine Taufe ein Schwindel?
Guten Tag, an Feiertage überkommt mich oft das Laster der Völlerei. Bitte geben Sie mir einige Ratschläge, wie ich dem ausweichen kann. Ich danke Ihnen!
Vor drei Jahren habe ich angefangen, in die Kirche zu gehen. Ich lebe in der Ukraine, Sie verstehen, dass wir den Krieg und seine Schrecken durchleben. Wir haben einen gute Kirchengemeinde, einen guten Vorsteher, liebe Gemeindemitglieder. Ich habe jetzt begonnen die Bibel, das Evangelium regelmäßig zu lesen, ich gehe in die Gottesdienste und kann nicht verstehen, warum Gott uns, seine Kinder, seit so vielen Jahrtausenden duldet? Wir halten seine Gebote nicht ein, wir gehen nicht in die Kirche und so weiter. Dabei liegt es in seiner Macht, die ganze Welt zu zerstören.
Ich bin 42 Jahre alt. Mir ist klar, dass ich bald sterben werde, aber ich will nicht sterben. 10, 20, 30 Jahre sind nicht genug, sehr wenig. Ich habe das Gefühl, dass alles sehr nahe ist. Wie kann ich das akzeptieren, wenn ich doch leben will? Leben!
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