Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!

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ANTWORTEN DER PRIESTER NACH THEMEN SORTIERT

Frage

Hallo Väterchen, ich habe ein angespanntes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter. Sie ist eine sarkastische Person und diskutiert die Dinge hinter vorgehaltener Hand. Nun bietet sie mir an, einen Teil der Möbel im Zusammenhang mit dem Umzug mitzunehmen, was ich nicht will, obwohl es nicht schaden würde. Denn ich denke, dass ich ihr dafür später etwas schuldig bin. Sie hat mir schon mehr als einmal später Vorwürfe gemacht. Ist es recht, so zu handeln?

Antwort
Schwester Angelina, du darfst nicht nachtragend sein. Wenn sie dir etwas anbietet, das du gebrauchen kannst, nimm es. Und versuchen Sie generell, keinen Groll gegen sich selbst zu hegen. Die Menschen sind schwach, leider haben wir nicht immer gute Beziehungen. Im Leben gibt es Streit und Beleidigungen. Aber unsere Aufgabe ist es, uns zu versöhnen, uns zu demütigen, geduldig zu sein - das ist der Weg der Nachfolge Christi, der schmale Pfad, auf dem jeder Christ gehen sollte. Nimm keinen Anstoß an deiner Schwiegermutter, sondern bete für sie, habe Mitleid mit ihr. Alle Menschen sind erkrankt an Sünden, auch deine Schwiegermutter. Und wir sind es auch.

Frage

Guten Tag. Mit meinem Mann habe ich ständig Konflikte, Streitereien. Alles läuft auf eine Scheidung hinaus. Wir haben ein Kind, das wegen dieser Konflikte leidet. Wiederholt versuchte ich, mit meinem Mann zu sprechen, dann beginnt er zu schreien, mich zu beleidigen, sagt, dass er nicht zu hören will. Wie kann ich zu meinem Mann durchdringen, wie kann ich uns helfen, die Familie zu retten und zu erhalten? Ich bin sehr müde und weiß nicht, was ich tun soll. Ich danke Ihnen.

Antwort
Wenn Sie die Familie retten wollen, müssen Sie sich an Gott wenden. Nehmen Sie den Akathistoshymnus "Erweichung der bösen Herzen" und lesen Sie ihn jeden Tag. Gehen Sie öfter zur Beichte und zur Kommunion und beten Sie darum, dass Ihr Mann versteht, dass die Familie zerstört werden kann, wenn er sein Verhalten nicht ändert. Ich denke, Gott wird Ihnen helfen, wenn Sie den Wunsch haben, Ihre Familie zusammenzuhalten.

Frage

Guten Tag, bitte beantworten Sie meine Frage. Was soll ich mit Eltern machen, die sehr wütend und aggressiv sind, mich beschimpfen und mir drohen, körperlichen Schaden zuzufügen (schlagen, prügeln)? Wie gehe ich mit solchen Eltern um, die mich misshandeln? Was soll ich tun, wenn sie mich schlagen? Ich möchte nicht ins Waisenhaus gehen, aber es ist unerträglich, mit ihnen zusammenzuleben, und sie üben ständig negativen Einfluss und Druck auf mich aus. Was soll ich tun, wenn ich es nicht friedlich lösen kann? Bitte helfen Sie mir!

Antwort
Man streitet nicht mit seinen Eltern, das ist sicher. Du musst bei Gott um Hilfe bitten. Versuche, Deinen Eltern zu vergeben und sie nicht zu verurteilen. Fang an, für sie zu beten. Es gibt eine sehr schönen Akathistoshymnus zur Ikone der Gottesmutter "Erweichung der bösen Herzen". Ich glaube, Deine Gebete werden erhört, und vielleicht hilfst Du ihnen dann, sich zu ändern und all die schlechten Dinge in ihrem Leben zu korrigieren. Ich weiß nicht, wie alt Du bist, Wanja, aber im Leben müssen wir Geduld haben und verzeihen lernen. Wenn wir das tun können, ist das ein großer Gewinn. Gott stehe Dir bei.

Frage

Guten Tag, Väterchen. Ich befinde mich in einer sehr schwierigen Lebenssituation. Im Jahr 2014 begann ich ein intensiveres kirchliches Leben zu führen, beichtete und ging regelmäßig in die Kirche. Ich las viele Gebete, Psalmen usw. Aufgrund bitterer familiärer Umstände bin ich zum Glauben gekommen. Doch jetzt scheint es mir, obwohl ich versuche alles zu erfüllen, die Fastenzeiten einzuhalten usw., dass meine Leidenschaften zugenommen haben, und auch die Beziehung zu meinem Mann haben sich verschlechtert. Er ist genervt von meinem Kirchenbesuchen, solch eine fromme Frau braucht er nicht. Er will sich von mir scheiden lassen, trinkt und betrügt mich. Ich habe eine Menge Ikonen, er bat mich, sie aus dem Haus zu entfernen. Ich lese den Psalter, Gebete und verschiedene Akathistoshymnen, aber ich bete im Geheimen, damit er es nicht sieht. Viel Schlimmes hat sich in unsere Beziehung eingeschlichen. Was soll ich tun, ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Er schläft manchmal nicht zu Hause, und das tut mir weh. Ich habe aufgehört, mit ihm zu kommunizieren. Ich dachte, er würde mir sein Verhalten erklären, aber das tut er nicht. So leben wir jetzt. Er forderte mich auf, die Scheidung einzureichen, da sich zwischen uns Kirche und Ikonen gedrängt haben, wir zu verschieden sind usw. Ich bitte Sie sehr, mir zu sagen, was in meinem Fall angeraten wäre zu tun. Vielleicht bin ich selbst daran schuld, kann es aber nicht verstehen?

Antwort
Erstens: Gott verbindet die Menschen, Er trennt sie nicht. Und die Kirche tut alles, um gesunde Familien zu haben, in denen die Menschen einander lieben. Was in Ihrer Familie geschieht, ist nicht die Schuld Gottes. Vielleicht haben Sie es irgendwo übertrieben, vielleicht haben Sie Ihrem Mann nicht mehr genug Aufmerksamkeit, Geduld, irgendeine Art von Zärtlichkeit geschenkt. Aber wenn er fremdgeht, trinkt, dann trägt dieses Fremdgehen zur Zerstörung der Familie bei, es ist Verrat. Wenn Sie nun wollen, dass die Familie erhalten bleibt und sich etwas in ihr ändert, müssen Sie für Ihren Mann beten, den Herrn bitten, ihm die Augen zu öffnen, mit Ihnen in die Kirche zu gehen. Dann wird ein neues, gemeinsames Leben beginnen, das Sie nicht auf Sand, sondern auf den Felsen des Glaubens bauen werden. Es findet ein Kampf statt, um Sie, um Ihren Mann. Und hier ist es wichtig, dass es eine Veränderung gibt. Diese muss durch Ihren Glauben geschehen, durch Ihr inbrünstiges Gebet. Sie sollten versuchen, mit Ihrem Mann zu reden, ihm Ihre Position zu erklären, ihm zuzuhören, ihn zu verstehen. Schließlich sind wir alle Menschen, die an Sünden erkrankt sind. Die Formel der Liebe Christi lautet, die Schwächen des anderen zu tragen und zu ertragen. Versuchen Sie, Ihr Bestes zu tun, um Ihre Familie intakt zu halten. Bringen Sie in ihr Liebe, Vertrauen und Treue zum Vorschein.

Frage

Guten Tag! Ich bin sehr verärgert darüber, dass meine Ehefrau viel Zeit mit dem Telefon verbringt, sich in sozialen Netzwerken aufhält, korrespondiert und liest. Ich kann meinen Unmut darüber nicht verbergen und schmolle, aber ich verstehe, dass es an mir liegt. Wie kann man damit kämpfen? Ich danke Ihnen.

Antwort
Vielleicht sollten Sie Ihrer Ehefrau mehr Aufmerksamkeit schenken, mehr Zeit mit ihr verbringen, öfter aufs Land fahren, damit sie im Zusammensein vergisst, dass es das Internet gibt, und sich daran erinnert, dass sie einen liebenden Ehemann hat, dass es die Gesprächsmöglichkeit mit ihrem Mann gibt, die viel wichtiger und interessanter ist als all die Nachrichten und der Klatsch aus dem Internet? Vielleicht sollte man ihr mehr Aufmerksamkeit und Liebe schenken.

Frage

Guten Tag. Mein Verlobter und ich haben uns beim Standesamt angemeldet, es wird nur die Eheschließung stattfinden. Eine Hochzeitsfeier ist nicht geplant. Im Februar sind seine Mutter und mein Onkel verstorben. Es werden genau 40 Tage bis zum Datum der Eheschließung vergehen. Seine Mutter hatte das Sorgerecht verloren, er hatte viele Jahre in einem Kinderheim gelebt. Ich mache mir deswegen Sorgen. Vielleicht soll ich das Datum der Eheschließung verschieben? Bitte raten Sie mir etwas!

Antwort
Auf keinen Fall verschieben Sie es nicht. Menschen sterben, Menschen werden geboren, Menschen heiraten und Ehen werden gekrönt. Das alles ist der natürliche Lauf unseres menschlichen Lebens, und daran gibt es nichts zu ändern. Danken Sie Gott, dass Sie einen Verlobten haben, dass Sie eine Familie gründen werden. Möge Gott es schenken, dass es in dieser Familie Liebe geben wird. Aber dafür brauchen wir Gottes Hilfe und dazu müsstet ihr in der Kirche das Sakrament der Ehekrönung empfangen, das würde ich mir sehr für Euch wünschen.

Frage

Kinder machen Lärm in der Kirche ... Was sollen wir tun?

Antwort
Ich denke, man muss öfter zur Kommunion gehen und auch selbst die Heiligen Mysterien empfangen. Ich erinnere mich daran, wie ich meine Kinder fast jeden Tag in die Kirche getragen habe. Die Kinder schrien, waren launisch, aber ich wollte selbst am Kelch teilhaben und meine Kinder mitnehmen. Es ist sehr wichtig für ihre weitere Entwicklung, für die Heranbildung eines Christen, für die Einführung der Familie ins kirchliche Leben. Natürlich gibt es hier Unannehmlichkeiten, man muss manchmal hinausgehen, um die Kinder zu beruhigen, wenn sie launisch sind oder Lärm machen. Aber ich würde keinen Rückzieher machen. Vielleicht sollten Sie nicht zum Beginn des Gottesdienstes kommen, aber zumindest zum eucharistischen Kanon ... Ich denke, dass Sie in diesem Kampf die richtige Position finden werden, sodass alles ohne große Verluste ablaufen kann. Der Herr sieht, dass Sie aus der Kirche gehen, nicht um zu plaudern, sondern um die Kinder zu beruhigen. Er ist barmherzig und wird Ihre Heilige Kommunion segnen. Kämpfen Sie also, um gemeinsam des Ewigen Lebens teilhaftig zu werden.

Frage

Guten Tag, Väterchen! Ich habe eine Frage. Mein Mann und ich haben geheiratet, aber ich kann nicht sagen, dass ich ihn sehr geliebt habe. Es fällt mir schwer, meine Gefühle zu verstehen, aber wir wurden gesegnet, und ich glaubte, dass es Gottes Wille war, obwohl ich mir innerlich nie ganz sicher war. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich einen anderen Mann liebe, für den ich schon früher Gefühle hatte. In der Ehe mit meinem Mann leben wir in einem ständigen Konflikt. Ich habe das Gefühl, dass wir beide einen großen Fehler gemacht haben. Bitte sagen Sie mir, was ich tun soll!

Antwort
Das erste, was Sie tun sollten, ist zur Beichte zu gehen und Ihren Mangel an Geduld, Demut und Gehorsam gegenüber Ihrem Ehemann zu bereuen. Und denken Sie nicht mehr daran, wer vor Ihrem Mann da war, an diese Beziehung und idealisieren Sie sie nicht ... Gott hat Sie gesegnet. Sie müssen verstehen, dass gerade jetzt ein Kampf stattfindet. Wenn Sie Gottes Segen empfangen, um eine orthodoxe Familie zu gründen, beginnt der Teufel dagegen zu kämpfen und versucht auf jede mögliche Weise, diesen Segen Gottes zu zerstören. Jetzt ist es notwendig, Gottes Hilfe zu suchen, und Sie werden sie bekommen, wenn Sie zur Kommunion gehen und beichten. Und Sie sollten sich trotzdem verantwortlich fühlen - Sie haben Ihrem Mann vor Gott Treue gelobt! Es ist traurig, wenn es gebrochen wird und die Ehe zerstört wird. Das ist eine Tragödie. Wenn Sie glauben, dass nichts zufällig geschieht und dass Gott Sie und Ihren Mann miteinander verbunden hat, dann sollten Sie versuchen, alles zu tun, um zu verhindern, dass die Sünde Sie trennt. Das würde ich an Ihrer Stelle tun. Es gibt verschiedene Phasen im Leben, die sehr hart sein können, aber es gibt das Sprichwort: "Geduld bringt Rosen". Vielleicht müssen Sie wirklich geduldig sein, beten und sich stärken lassen.

Frage

Die Kinder lärmen in der Kirche … Was kann man tun?

Antwort
Ich denke, die Kinder müssen öfter zur Kommunion gehen und auch wir selbst sollten kommunizieren. Ich erinnere mich, dass ich fast jeden Tag die Kinder in die Kirche brachte. Die Kinder schrien und benahmen sich schrecklich, aber ich wollte selbst am Kelch teilhaben und habe deshalb die Kinder mitgebracht. Dies ist sehr wichtig für ihre weitere Entwicklung, für die Heranbildung zu Christen, für das kirchliche Leben in Ihrer Familie. Natürlich gibt es hier Unannehmlichkeiten, man muss nach draußen gehen und die Kinder beruhigen, wenn sie unartig oder laut sind. Aber ich würde trotzdem nicht nachgeben. Vielleicht lohnt es sich, nicht zum Beginn des Gottesdienstes zu kommen, sondern erst zum eucharistischen Kanon ... Ich denke, dass man in diesem Kampf die richtige Position finden wird, damit alles ohne große Verluste vor sich geht. Der Herr sieht, dass Sie die Kirche nicht verlassen, um zu plaudern, sondern um die Kinder zu beruhigen. Er ist barmherzig und wird Ihr Teilnahme am Heiligen Abendmahl segnen. Kämpfen Sie also, damit alle gemeinsam am ewigen Leben teilhaben.

Frage

Mein Sohn geht nicht mehr in die Kirche und hat begonnen, Drogen zu nehmen … Was kann ich tun?

Antwort
Alle Eltern erleben in gewissem Maße das, was Sie beschreiben. Erst waren sie klein, gingen in die Kirche und alles war gut. Wir waren gerührt, stolz, dass unser Kind so fromm ist. Aber jetzt sind sie erwachsen und wollen nicht mehr in die Kirche. Freundschaften wurden geschlossen, andere Interessen sind aufgetaucht, die Welt hat sich verändert. Aber so wie Sie es beschreiben, kann dies alles auch nicht gut enden. Denn wenn es eine Umgebung gibt, in der Drogen ausprobiert werden, können sie davon abhängig werden. Dies allerdings ist dann schon ein großes Problem. Da gibt es das Gebet einer Mutter, da gibt es Ihre Gespräche mit Ihrem Sohn. Aber wenn es schon so weit geht, ist es wahrscheinlich an der Zeit, mit den Eltern der Freunde Ihres Sohnes den Dialog zu suchen und irgendwie herauszufinden, was man mit vereinten Kräften im Leben dieser jungen Leute verändern kann. Natürlich soll man sie nicht mit Gewalt zwingen, verbieten oder drohen ... Wird das funktionieren? Werden sie Angst haben? Das ist die Frage. Vielleicht haben sie Angst, vielleicht lohnt es sich, ihnen Angst zu machen, bevor sie ganz verloren gehen. Aber am wichtigsten ist, dass Sie im Gespräch, Vertrauen und Verständnis zu Ihrem Sohn aufbauen. Beten ist jetzt nicht genug, Ihr Handeln ist erforderlich. Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um Ihrem Kind das Gefühl zu geben, dass Experimente wie der Konsum von Drogen zum Tod führen können. Es kann sich lohnen, für Ihr Kind ein Treffen mit einem ehemaligen Drogenabhängigen zu vereinbaren. Sie müssen eine Person finden, die für ihn eine Autorität darstellt und die Ihrem Sohn erzählt, was mit ihm passieren kann, wenn er nicht rechtzeitig aufhört und einfach so dahin lebt, ohne darüber nachzudenken, wohin er geht und welche Konsequenzen es hat, wenn er die falsche Richtung einschlägt.

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Ich bin kein Roboter.