Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!

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ANTWORTEN DER PRIESTER NACH THEMEN SORTIERT

Frage

Die Kinder lärmen in der Kirche … Was kann man tun?

Antwort
Ich denke, die Kinder müssen öfter zur Kommunion gehen und auch wir selbst sollten kommunizieren. Ich erinnere mich, dass ich fast jeden Tag die Kinder in die Kirche brachte. Die Kinder schrien und benahmen sich schrecklich, aber ich wollte selbst am Kelch teilhaben und habe deshalb die Kinder mitgebracht. Dies ist sehr wichtig für ihre weitere Entwicklung, für die Heranbildung zu Christen, für das kirchliche Leben in Ihrer Familie. Natürlich gibt es hier Unannehmlichkeiten, man muss nach draußen gehen und die Kinder beruhigen, wenn sie unartig oder laut sind. Aber ich würde trotzdem nicht nachgeben. Vielleicht lohnt es sich, nicht zum Beginn des Gottesdienstes zu kommen, sondern erst zum eucharistischen Kanon ... Ich denke, dass man in diesem Kampf die richtige Position finden wird, damit alles ohne große Verluste vor sich geht. Der Herr sieht, dass Sie die Kirche nicht verlassen, um zu plaudern, sondern um die Kinder zu beruhigen. Er ist barmherzig und wird Ihr Teilnahme am Heiligen Abendmahl segnen. Kämpfen Sie also, damit alle gemeinsam am ewigen Leben teilhaben.

Frage

Mein Sohn geht nicht mehr in die Kirche und hat begonnen, Drogen zu nehmen … Was kann ich tun?

Antwort
Alle Eltern erleben in gewissem Maße das, was Sie beschreiben. Erst waren sie klein, gingen in die Kirche und alles war gut. Wir waren gerührt, stolz, dass unser Kind so fromm ist. Aber jetzt sind sie erwachsen und wollen nicht mehr in die Kirche. Freundschaften wurden geschlossen, andere Interessen sind aufgetaucht, die Welt hat sich verändert. Aber so wie Sie es beschreiben, kann dies alles auch nicht gut enden. Denn wenn es eine Umgebung gibt, in der Drogen ausprobiert werden, können sie davon abhängig werden. Dies allerdings ist dann schon ein großes Problem. Da gibt es das Gebet einer Mutter, da gibt es Ihre Gespräche mit Ihrem Sohn. Aber wenn es schon so weit geht, ist es wahrscheinlich an der Zeit, mit den Eltern der Freunde Ihres Sohnes den Dialog zu suchen und irgendwie herauszufinden, was man mit vereinten Kräften im Leben dieser jungen Leute verändern kann. Natürlich soll man sie nicht mit Gewalt zwingen, verbieten oder drohen ... Wird das funktionieren? Werden sie Angst haben? Das ist die Frage. Vielleicht haben sie Angst, vielleicht lohnt es sich, ihnen Angst zu machen, bevor sie ganz verloren gehen. Aber am wichtigsten ist, dass Sie im Gespräch, Vertrauen und Verständnis zu Ihrem Sohn aufbauen. Beten ist jetzt nicht genug, Ihr Handeln ist erforderlich. Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um Ihrem Kind das Gefühl zu geben, dass Experimente wie der Konsum von Drogen zum Tod führen können. Es kann sich lohnen, für Ihr Kind ein Treffen mit einem ehemaligen Drogenabhängigen zu vereinbaren. Sie müssen eine Person finden, die für ihn eine Autorität darstellt und die Ihrem Sohn erzählt, was mit ihm passieren kann, wenn er nicht rechtzeitig aufhört und einfach so dahin lebt, ohne darüber nachzudenken, wohin er geht und welche Konsequenzen es hat, wenn er die falsche Richtung einschlägt.

Frage

Was kann man tun, wenn die Familie das Streben nach Gott und die Liebe zur Kirche nicht teilt?

Antwort
Der Apostel sagt, dass ein ungläubiger Ehemann von einer gläubigen Ehefrau geheiligt wird. Wenn Sie gerade zu Gott gefunden haben, möchten Sie natürlich Ihre ganze Familie zu Ihm bringen und Ihr Familienkloster gründen. Aber es wird nicht auf Anhieb funktionieren. Oder vielleicht wird es nie funktionieren ... Sie müssen aufmerksam und vorsichtig sein. Sie können sprechen, es mit Worten beweisen, überzeugen, aber dies führt nur zu Gegenreaktionen, Streitereien und Missverständnissen. Daher müssen Sie Ihren inneren Menschen stärken, eine Gelegenheit finden, in die Kirche zu gehen, zu beichten, die Kommunion zu empfangen und langsam geistlich zu wachsen. Suchen Sie jeden Tag nach Gottes Willen, versuchen Sie, Ihren Lieben zu dienen, vergessen Sie sich selbst, versuchen Sie, sie zu verstehen und zu akzeptieren. Die Erlösung für die ganze Familie kann durch Sie kommen. Aber es wird kommen, wenn deine Familie Gott in dir sehen wird, wenn sie verstehen, wie gut es ist, mit Ihm zu leben, welche Schönheit und Kraft es schenkt. Wie der Apostel sagte, tragen Sie die Schwäche des anderen und erfüllen Sie so das Gesetz Christi ... Die Hauptsache ist, die empfangene Gnade nicht zu verlieren. Und sie geht verloren, wenn wir verurteilen, murren, zweifeln. Der Teufel wird alles versuchen, um den Frieden in der Familie zu zerstören. Deshalb gilt: Eile mit Weile. Gehen Sie zur Beichte, empfangen Sie die Kommunion. Wenn es jemanden ärgert, dass Sie getauft sind, dann stellen Sie es nicht zur Schau. Lassen Sie die Kinder, wenn möglich, zur Kommunion gehen, aber nur, wenn es keine Streitereien und Proteste von den Verwandten gibt. Suchen Sie nach dem rechten Maß. Ich hatte auch eine Phase, als ich zum Glauben fand und alle meine Verwandten glaubten, ich sei psychisch krank. Und auch ich betete heimlich - sowohl im Badezimmer als auch auf der Toilette, damit niemand es sah. Aber meine Seele entbrannte von dem Wunsch, jede Minute meines Lebens Gott zu widmen. Und dann begannen alle in die Kirche zu gehen, man brauchte sich nicht mehr zu verstecken. Aber das Feuer in der Seele ging aus und ich musste mich zwingen. Gott schenke Ihnen also Kraft, Mut, Geduld, Demut. So wird Christus in Ihr Haus einziehen, es heiligen, und Sie werden eine Hauskirche sein. Man muss sehr aufmerksam und feinfühlig vorgehen, um niemandem zu schaden oder zu verletzen.

Frage

Mein Sohn geht nicht mehr in die Kirche und hat begonnen, Drogen zu nehmen...Was kann ich tun?

Antwort
Alle Eltern erleben in gewissem Maße das, was Sie beschreiben. Erst waren sie klein, gingen in die Kirche und alles war gut. Wir waren gerührt, stolz, dass unser Kind so fromm ist. Aber jetzt sind sie erwachsen und wollen nicht mehr in die Kirche. Freundschaften wurden geschlossen, andere Interessen sind aufgetaucht, die Welt hat sich verändert. Aber so wie Sie es beschreiben, kann dies alles auch nicht gut enden. Denn wenn es eine Umgebung gibt, in der Drogen ausprobiert werden, können sie davon abhängig werden. Dies allerdings ist dann schon ein großes Problem. Da gibt es das Gebet einer Mutter, da gibt es Ihre Gespräche mit Ihrem Sohn. Aber wenn es schon so weit geht, ist es wahrscheinlich an der Zeit, mit den Eltern der Freunde Ihres Sohnes den Dialog zu suchen und irgendwie herauszufinden, was man mit vereinten Kräften im Leben dieser jungen Leute verändern kann. Natürlich soll man sie nicht mit Gewalt zwingen, verbieten oder drohen ... Wird das funktionieren? Werden sie Angst haben? Das ist die Frage. Vielleicht haben sie Angst, vielleicht lohnt es sich, ihnen Angst zu machen, bevor sie ganz verloren gehen. Aber am wichtigsten ist, dass Sie im Gespräch, Vertrauen und Verständnis zu Ihrem Sohn aufbauen. Beten reicht jetzt nicht aus, Ihr Handeln ist erforderlich. Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um Ihrem Kind das Gefühl zu geben, dass Experimente wie der Konsum von Drogen zum Tod führen können. Es kann sich lohnen, für Ihr Kind ein Treffen mit einem ehemaligen Drogenabhängigen zu vereinbaren. Sie müssen eine Person finden, die für ihn eine Autorität darstellt und die Ihrem Sohn erzählt, was mit ihm passieren kann, wenn er nicht rechtzeitig aufhört und einfach so dahin lebt, ohne darüber nachzudenken, wohin er geht und welche Konsequenzen es hat, wenn er die falsche Richtung einschlägt.

Frage

Guten Tag, Väterchen! Können Sie mir bitte sagen, wie und zu wem ich um Gottes Hilfe bei der Gründung einer Familie beten soll? Ich danke Ihnen im Voraus.

Antwort
Wie sollen wir beten? Wir beten so, wie wir es können, denn jeder Mensch macht eine andere Erfahrung im geistlichen Leben. Beim Beten muss man aufmerksam sein, man muss seinen Verstand kontrollieren, damit Herz und Verstand zusammen kommen. Beten heißt nicht nur, die Worte zu aufsagen. Du musst sie in dein Herz einlassen. Die heiligen Väter sagten, dass Beten heißt, Blut zu vergießen. Es ist eine sehr harte Arbeit. Man muss sein ganzes Leben lang lernen zu beten. Gott sei Dank, haben Sie danach Verlangen und Vertrauen auf Gott. Egal wie unvollkommen unser Gebet ist, Gott erhört uns trotzdem, darauf sollten Sie vertrauen und glauben. Und zu wem sollen wir beten? Wahrscheinlich gibt es jemanden, der Ihnen heute nahe steht - ein Heiliger, die Mutter Gottes oder der Erlöser. Man kann sich im Gebet an die Heiligen Petr und Fewronija wenden, deren Lebensbeschreibung Sie unbedingt lesen sollten. Sie können zu Gurij, Samon und Awiw beten oder zu jedem anderen Heiligen, zu dem Sie eine innere Beziehung spüren. Das Wichtigste ist, dass Sie verstehen, dass die Gründung einer Familie nicht nur Glück bedeutet, sondern ein Kreuz ist, das Sie ein Leben lang tragen müssen, nicht nur für ein oder zwei Jahre. Familie bedeutet Verantwortung füreinander zu übernehmen. Das ist eine gewaltige Anstrengung. Möge Gott Ihnen gewähren, dass Sie diese Mühe mit Demut und Gottvertrauen bewältigen können.

Frage

Kann ein Name den Charakter eines Menschen beeinflussen? Ich dachte immer, Bücher über die Bedeutung von Namen seien so etwas wie Horoskope oder dergleichen, aber vor kurzem war ich sehr überrascht zu erfahren, dass der Priester Pawel Florenskij auch glaubte, dass ein Name die Persönlichkeitsentwicklung beeinflusst. Kann es wahr sein, dass, wenn ein Kind einen Namen erhält, der nach diesen Theorien nicht die besten Eigenschaften mit sich bringt, wie sehr man sich auch bemühen mag, ein Kind zu erziehen, sein Einfluss dennoch überwiegt? Kann eine Reihe von Buchstaben wirklich so viel bedeuten? Vielen Dank!

Antwort
Ich glaube, Vater Pawel Florenskij hat das ein wenig anders gemeint. Ein Name an sich hat keinen Einfluss auf eine Person, aber es gibt eine Verbindung, zum Beispiel mit dem Heiligen, nach dem man benannt ist. Immerhin wird bei der Taufe auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes eine solche Verbindung mit dem Heiligen hergestellt. Aber zu sagen, dass eine Person eine Geisel ihres Namens wird, halte ich für unmöglich. Fast alle Heiligen haben denen, die ihren Namen tragen, durch ihr Leben, durch ihre Taten, durch ihre Liebe zu Christus haben fast alle Heiligen ein Beispiel aufgezeigt, für jene, die ihre Namen tragen. Es ist nicht nur eine Kombination von Buchstaben - es ist der Geist, der die Namen beseelt. Deshalb sollte nicht der Buchstabe, sondern der Geist an erster Stelle stehen. Natürlich ist nichts in der Welt zufällig, also haben auch Namen einen gewissen Einfluss, aber keinen fatalen. Sie geben Ihrem Sohn oder Enkelkind einen Namen, Sie raten Ihren Verwandten, ein Kind bei einem bestimmten Namen zu nennen. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass ich bei der Namensgebung für meine Tochter nicht an die Märtyrerin Sophia gedacht habe, sondern an meine Lieblingsfigur Sonja Marmeladowa in Dostojewskis Schuld und Sühne. Manche Leute benennen ihre Kinder nach ihren Großvätern, und auch hier gibt es eine gewisse Verbindung, es sind enge Verwandte ... Ich denke, dass alles eine bestimmte Bedeutung besitzt, nichts in dieser Welt ist einfach chaotisch. Der Priester Pawel Florenskij ist ein sehr subtiler Mann, der versucht hat, seine Weltsicht auf diese Weise zu formulieren und zu vermitteln. Es ist alles sehr interessant, aber keine Lehrmeinung, dafür vielleicht eine schöne, aber eben nur eine Hypothese.

Frage

Worin sehen Sie das Ideal einer Frau?

Antwort
Für jede orthodoxe Frau sollte die Allerheiligste Mutter Gottesgebärerin als Ideal dienen. Der Apostel Paulus gebrauchte kühne Worte: Es gibt weder Juden noch Griechen, es gibt weder Sklaven noch Freie, es gibt weder Mann noch Frau (vgl. Gal 3,28). Das heißt, wenn eine Person im Geist ist, ist alles an und in ihr schön. In Gott kann nichts Hässliches sein, es kann in einer Person eine unvollkommene Figur, ein unvollkommenes Gesicht, eine unvollkommene Stimme oder etwas anderes geben, das ist menschlich. Aber wenn Gott in ihm ist, dann ändert sich natürlich alles. Daher ist für mich das Ideal sowohl einer Frau als auch eines Mannes, wenn man Gott in ihnen erkennt und in ihren Augen das Licht der Liebe Christi aufleuchtet. Alles andere – Formen, Linien, Augen, Haare – ist vergänglich, eine vorübergehende Erscheinung. Wenn du einen Menschen siehst, in dem die Liebe Gottes lebt, dann freust du dich nicht nur für ihn, sondern siehst auch, wie die Liebe wirkt, genauer gesagt, Christus rettet durch sie die Welt.

Frage

Guten Tag, Vater Andrej! 15 Jahre Ehe und keine Kinder. Es ist klar, dass es Murren und Tränen und Gebete, die Behandlung von Frauenkrankheiten gab und gibt. Jetzt, während des Weihnachtsfastens, habe ich es gewagt, die Gebete um das Geschenk eines Kinds wieder zu intensivieren, und wenn ich so sagen darf, bewusster und nicht formell, mit meinen eigenen Worten und nicht nur mithilfe des Gebetbuchs. Und ich weiß nicht, ob das zusammenhängt oder Zufall ist, aber die Sünden meines Lebens begannen sich mir zu erschließen, für die ich bei der Beichte Buße tat. Aber ich konnte nicht ermessen, wie schrecklich sie waren, welchen Schaden ich bei meinem Mann und seinen Lieben (seine Mutter, sein Vater, sein Bruder) durch mein stolzes Verhalten ihnen gegenüber angerichtet habe: durch Beleidigungen, Streitereien, Zurückweisung, Verurteilung, Verleumdung und so weiter. Äußerlich sah zwar alles anständig, edel und wohlerzogen aus, aber das ist Heuchelei. Innen, wie sich herausstellte, gab es viel Sünde. Obwohl ich immer dachte, dass das schließlich alle tun. Aber ich bekannte diese Sünden und vergaß sie gleichsam. Und je mehr ich bete, desto mehr öffnet sich mir. Ich beschloss, öfter zur Beichte und Kommunion zu gehen. Aber jetzt haben sich meine Gedanken von Murren zu Scham geändert, ich kann nicht mit der gleichen Herzenseinstellung für ein Kind beten. Es scheint mir, es ist eher unverschämt und dass ich der Mutterschaft nicht würdig bin. Sagen Sie mir, lohnt es sich, meine Bitten um ein Kind im Gebet fortzusetzen oder sollte ich eher versuchen, den Weg der wirklichen Reue für die offenbarten Sünden zu gehen? Möge Gott uns schützen!

Antwort
Die Tatsache, dass Ihnen Sünden offenbart wurden, dass Sie sie wirklich gespürt haben und Sie sich dafür schämen, geschieht durch die Barmherzigkeit Gottes. Das ist auch die Frucht Ihres Gebets. Ich denke, Sie sollten für das Geschenk eines Kindes weiter beten. Bitte und es wird dir gegeben, suche und du wirst finden (Mt 7,7). Natürlich müssen wir immer hinzufügen: "... Es ist Gottes Vorsehung, Dein Wille geschehe, Herr, hilf." Und der Herr wird antworten und Kinder schenken. Wenn Sie und Ihr Mann nicht verheiratet sind, müssen Sie zuerst heiraten. Zweitens müssen Sie sich beide mehr der geistlichen Askese widmen. In der kommenden Großen Fastenzeit, können Sie Ihr Gebet verstärken, versuchen, das Fasten zu halten, so oft wie möglich in die Kirche zu gehen, die Kommunion zu empfangen, zu beichten. Also echte Enthaltsamkeit üben! Ich denke, es wird Ihnen das bringen, worum Sie bitten. Gott hört jedes unserer Worte und antwortet uns.

Frage

Bitte geben Sie mir einen Rat! Ich bin 59 Jahre alt. Im Leben habe ich alles verloren, was verloren gehen kann. Die Eltern verstarben früh, mein Mann entschlief, ich verlor meinen Sohn, unser ganzes Vermögen. Im wahrsten Sinne des Wortes stellte sich heraus, dass es das war, wofür es stand. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurde bei meiner einzigen verbliebenen 38-jährigen Tochter Lungenkrebs im 4. Stadium diagnostiziert. Sie hat drei Kinder, das jüngste ist 9 Monate alt. Warum wird mir so etwas zugemutet? Was kann ich tun?

Antwort
Es gibt viel Leid auf der Welt. Die Menschen, die nach dem Sündenfall den Kontakt zu Gott verloren hatten, blieben in dieser Welt schutzlos zurück. Die Sünde zerstörte die Verbindung zwischen der Schöpfung und ihrem Schöpfer. Jeder auf dieser Welt hat sein eigenes Kreuz, seine eigenen Prüfungen. Aber wenn wir Gott gefunden haben, wenn wir wissen, dass es keinen Tod gibt, sondern nur den Übergang des Menschen in die Ewigkeit, dann tragen wir unser Kreuz und folgen Christus, obwohl es wehtut, ängstigt und wir alles hinwerfen wollen. Wir wissen, dass Christus uns vorangegangen ist. Sein Leiden, sein Tod am Kreuz, die Qualen, die er für unser Heil erduldete, geben uns Hoffnung auf ein neues Leben – das ewige Leben. Jetzt müssen Sie mit Selbstmitleid fertig werden, solchen Kränkungen, mit Verzagtheit, Verzweiflung, die natürlich versuchen werden, Sie von Gott wegzuführen und Sie daran zu hindern, Ihr Kreuz bis zu Ende zu tragen. Wir müssen um unser Leben kämpfen, aber wir haben nicht die Kraft dazu. Deshalb gehen wir in die Kirche. Gott wartet auf uns und nimmt unsere Beichte an, schenkt uns Seinen Leib und Sein Blut, stärkt uns. Ich denke, wir brauchen jetzt nicht zu nachsinnen, warum, weshalb, wofür, sondern gehen Sie einfach hin und bitten um Kraft für Ihr weiteres Leben, für das weitere Tragen Ihres Kreuzes. Sie müssen für Ihre Tochter beten. Sie müssen ihr bei der bevor stehenden Versuchung helfen, sie durchzustehen, sie zu ertragen. Krankheit ist eine schreckliche Versuchung. Aber auf keinen Fall sollte man verzweifeln, Gott verlassen. Wer bis zum Ende ausharrt, wird gerettet (Mt 24, 13). Jetzt kommt das Fest der Geburt Christi, und ich möchte, dass die Freude über die Geburt des göttlichen Kindes in dieser schrecklichen Welt, die im Argen liegt, auch Ihre Seele berührt, damit es Ihnen hilft zu sehen, dass Gott nahe ist und Sie nie verlassen wird. Tanken Sie Kraft an diesen Weihnachtstagen, in der Weihnachtszeit, versuchen Sie, die Kirche öfter zu besuchen und am Leib und Blut Christi teilzuhaben. Gesegnete Weihnachten!

Frage

Diese Frage gab es in unserer Familie: mein Sohn möchte nicht zur Armee. Ich weiß nicht, was ich tun soll, es ist peinlich, dass ich meinen Sohn so erzogen habe. Ich finde keine Worte, mit denen ich Gott bitten könnte, um ihn vor der Armee zu beschützen. Raten Sie mir, bitte, was ich tun kann!

Antwort
Sehen Sie, die Weltanschauung eines Menschen verändert sich durch seine Umgebung, durch seine Persönlichkeit und viel hängt von den Umständen und den Leuten ab, die ihn umgeben. Was sollte man in ihrem Fall tun? Für den Sohn muss man beten und mit ihm sprechen. Man muss erfahren, warum er nicht zur Armee gehen will, welche Gründe er dafür hat. Man muss ihn verstehen, man muss ihn so verstehen, wie er jetzt ist und irgendwie Berührungspunkte finden. Dann, so denke ich, werden sie ihn verstehen, und er wird auf Ihr Wort hören. Hier muss man sich nicht schämen, sich nicht verstecken, hier braucht es den offenen Dialog, und ich denke, auf diesem Weg kann man sich annähern und aufeinander hören. Von mir selbst kann ich berichten, dass ich auch zu einer gewissen Zeit, als ich noch nicht getauft, noch ungläubig war, von Tolstoj begeistert war, nicht zur Armee gehen wollte und auch nicht ging. Für die Leute in meiner näheren Umgebung war es, als ob ich verrückt wäre. Keiner der Älteren versuchte mich zu verstehen und mir zu zuhören. Das hat natürlich Protest in mir hervorgerufen. Und jetzt, nachdem ich zum Glauben gefunden habe, hat sich meine Weltanschauung verändert und die Einstellung zum Armeedienst und überhaupt zu den eigenen Pflichten, zur Verantwortung für das, was auf deiner Erde und um dich herum vor sich geht. Ihr Sohn ist noch jung, und ihre Aufgabe ist es, ihm zu helfen, seine Persönlichkeit herauszubilden, damit eine richtige Lebensgrundlage geschaffen wird, jenes Glaubensfundament, ohne das es im Leben viele Zerstörungen geben wird. Aber weil wir Christen sind, bitten wir, dass der Herr unsere Kinder zur Vernunft bringt und auf einen Gott wohlgefälligen Weg führt.

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