Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!
Bereits seit 14 Jahren verstehe ich mich nicht mit meinem Sohn, der irgendwie gekränkt ist und ich weiß nicht warum. Ich habe ihn gefragt: „Sag mir, worin ich mich schuldig gemacht habe dir gegenüber?“ Die Antwort war: „Du wirst verstehen, dann werden wir uns unterhalten.“ Ich habe bei ihm um Verzeihung gebeten und gesagt: „Verzeih mir, wenn ich schuld bin.“, aber sein Ohr blieb verschlossen. Mir tut es sehr weh, dass es keinerlei Verständigung gibt, und er mich den Enkel nicht sehen lässt. Der Sohn ist getauft, geht aber nicht in die Kirche. Er hat eine Familie, das Sakrament der Ehe wurde vollzogen, seine Frau verhält sich auch so komisch zu mir. Meinerseits habe ich alles getan, was normale Eltern tun. Ich habe ihn das Laufen gelehrt, er hat eine gute Bildung erhalten (ich half beim Lernen in der Schule und am Institut), nach Beendigung des Institutes und seiner Heirat habe ich der jungen Familie in allem geholfen, auf ihre Bitte hin, ich wurde niemals der Anrufe und der Besuche bei ihnen überdrüssig. Bevor ich komme, rufe ich an und bitte um die Möglichkeit, zu kommen. Ich weiß nicht, was passiert ist. Mir als Mutter tut es sehr weh, dass sich der Sohn von mir losgesagt hat. Ich bin überall bei ihm auf der schwarzen Liste, sowohl im Telefon als auch in den sozialen Medien. Er wohnt in Russland, ich bin erst kürzlich nach Minsk gekommen (ich habe geheiratet und bin umgezogen). So sehr möchte ich aus dem Mund des Sohnes die Worte hören: „Mama, hilf mir bitte!“
Man hört oft von gläubigen Menschen, dass sie um der Kinder willen leben. Wie groß sollte das Maß der Einmischung in das Leben der Kinder, Enkel sein?
Meine Tochter (16 Jahre alt) ist unsterblich in einen jungen Mann verliebt. Sie hat die Schule vernachlässigt, Unterricht versäumt, fährt nachts zu ihm, sie hintergeht mich, sie hört nicht auf mich, nicht auf die Freundin. Sagen Sie, bitte, was ich tun kann!
Mit meinem Sohn (er ist 22 Jahre alt) ist ein Unheil geschehen. Er geht ins Kasino. Ich bete jeden Tag für ihn, aber scheinbar ist das unzureichend und nicht richtig. Sagen Sie, welches Gebet notwendig ist!
Mein Kind ist 1 Jahr und 2 Monate alt. Bevor ich ihn zur Kommunion bringe, gebe ich ihm ein wenig zu essen. Sagen Sie, ob man das tun darf, und wenn ja, bis zu welchem Alter!
Vor kurzem begann ich in die Kirche zu gehen, zur Kommunion, das Evangelium zu lesen. Meine Tochter (25 Jahre alt) hat begonnen, mir Vorwürfe zu machen dass in der letzten Zeit alle Gespräche in ein Gespräch über Gott und die Kirche münden. Sagen Sie mir, wie ich mich in einer solchen Situation verhalten soll und wie ich mit der Tochter sprechen soll, damit ich nicht durch Gereiztheit sündige!
Ich habe einen ungehorsamen Sohn erzogen. Ich habe mit ihm geschimpft, ich habe für ihn gebetet, aber das war alles umsonst. Er arbeitet nicht, heiratet nicht, liegt mir auf der Tasche, und bald wird er 30. Was kann man tun?
Lieben Sie ihren Sohn, bereiten Sie ihm ein köstliches Mittagessen oder Frühstück, beten Sie für ihn. Sagen Sie ihm zu jeder Zeit, dass er ein sehr guter Sohn ist und dass Sie an ihn glauben, dass er anfängt zu arbeiten und ihm alles gelingen wird, und er wird viel Gutes in seinem Leben machen…
Wurzeln schlagen, zur Vernunft bringen und ermahnen haben Sie so oder ähnlich schon viele Jahre getan, wenn er schon 30 ist. Jetzt muss man das Verhältnis zum Sohn verändern. Es scheint, wenn er mit Ihnen lebt, keine Familie hat, dann sind Mutter und Kind sehr, sehr eng verbunden, das ist ein sehr enges Verhältnis. Das heißt, man muss dem Sohn helfen, damit er beginnt, etwas zu tun, damit er auf seine eigenen Kräfte vertraut, sich vom Sofa erhebt und seinen Minderwertigkeitskomplex oder seine Faulheit, die jeder Mensch besitzt, überwindet. Man muss anspornen und unterstützen, und auf keinen Fall in Panik und Hoffnungslosigkeit verfallen. Durch das Gebet, durch Ihre Liebe, durch Geduld und ein gutes Wort sollte ein Wunder geschehen, und ihr Sohn wird seine Mutter erfreuen können. Möge Gott Ihnen Kraft und Glauben geben, Vertrauen, dass Gott dieses Wunder schafft. Aber natürlich kostet das auch große Mühen.
Wie kann man leben, wenn weder der Vater, noch die die Mutter mich verstehen, wenn es keinen, gibt dem ich im Geiste verbunden bin. Die Mutter schreit, der Vater schweigt… Wie soll man leben, wenn man keine Ausrichtungen, keine Unterstützung hat?
Mein älterer Sohn kennt nur noch eins: vor dem Computer sitzen und Internetspiele spielen. Wenn ich beginne mich aufzuregen, verteidigt ihn mein Mann: dafür zieht er nicht ums Haus sondern ist zu Hause unter Kontrolle (mein Mann selbst spielt ab und zu). aber mir tut es leid, dass sie auf diese Weise ihre wertvolle Zeit vertun. Wie kann man ihnen helfen?
Ich würde Ihnen raten, sich einen Hund anzuschaffen, damit sie sich um ihn kümmern, mit ihm Gassi gehen. Natürlich nur, wenn die Seele des Sohnes dazu geneigt ist, wenn er von einem vierbeinigen Freund träumt.
Ich erinnere mich, als bei uns zu Hause ein Hund auftauchte, dann wurden die Kinder besser, gütiger. Man muss irgendwie mit dem Sohn sprechen, versuchen, aus der Stadt herauszukommen. Lassen Sie ihn doch mit dem Vater Angeln gehen oder in den Wald fahren, um Beeren und Pilze zu sammeln. Die Mutter sollte einige Angebote machen. Sie kennt am besten die Besonderheiten ihres Sohnes, was ihn interessiert. Das ist zu tun zusätzlich zu den Gebeten der Mutter, den Gebeten der Kirche. Woher kommt diese Abhängigkeit? Von der Schwermut, der Eintönigkeit des Lebens, der Ausweglosigkeit. Der Mensch schaltet den Bildschirm ein, und dort kann er virtuell erzählen, leben, reisen…alles, was er will, und man muss sich dabei nicht anstrengen. In diesem Leben hat er bislang noch nichts gefunden, dass sein Interesse geweckt hätte, weswegen es sich lohnt zu leben oder danach zu streben. Natürlich wäre es schön, wenn ihr Sohn Gott finden würde, wenn er zum Gebet in die Kirche käme. Aber nicht alle Kinder können das. Und deshalb muss man irgendwelche Interessen, Leidenschaften, Sehnsüchte wecken. Man kann, zum Βeispiel, für das Reiten begeistern. Man muss sich bemühen, danach suchen.
Die Tochter (14 Jahre alt) möchte nicht zum Gottesdienst in die Kirche gehen. Keine 10 Minuten bleibt sie mit mir dort. Früher ist sie auch in die Sonntagsschule gegangen, und in den Gottesdiensten hat sie nach den Kerzen geschaut. Aber jetzt tut sie nichts. Nach meinem Zureden hat mein Mann meine Tochter verteidigt und gesagt, dass nichts erzwungen wird, also was sie will, dass soll sie tun (er selbst geht nicht in die Kirche). Danach konnte ich sie nicht einmal zur Kommunion überreden. Ich habe noch einen neunjährigen Sohn. Mit ihm ist es etwas einfacher. Für die Veränderungen bei den Kindern bin ich selbst schuld. In dem Zeitraum, als ich selten die Kirche besucht habe, hat das alles begonnen. Jetzt bemühe ich mich die Sonntagsgottesdienste nicht zu verpassen, ich bitte die Kinder in die Kirche zu gehen, und sei es nur für 10 Minuten vor Ende des Gottesdienstes. Die Tochter willigt selten ein. Sagen Sie, bitte, wie ich mich verhalten soll!
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