Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!

Stellen Sie dem Priester Ihre Frage

ANTWORTEN DER PRIESTER NACH THEMEN SORTIERT

Frage

Wie kann man ein Kind, einen Jungen, im Geist der Orthodoxie erziehen, wenn der Vater kein Beispiel an Frömmigkeit und Reinheit ist, sondern, im Gegenteil, er raucht, sucht Zerstreuung, er betet und fastet nicht. So beginnt der Junge ihn nachzuahmen. Wie kann man das Kind von klein auf vor diesem tödlichen Weg schützen?

Antwort
Gott sei Dank dafür, dass Sie mir diese Frage stellen. Vor allem dürfen Sie sich nicht gegen den Vater stellen, damit das Kind sieht, dass Sie ihren Mann lieben, obwohl er derzeit weit von einer orthodoxen Lebensweise entfernt ist. Es ist wichtig, dass es zwischen Ihnen und ihrem Mann keine äußeren Differenzen gibt, sondern das Geschlossenheit herrscht. Dafür müssen Sie sehr flexibel, sehr klug sein und bei allem Gott fragen, wie man sich verhalten soll und wie man es sagen in der einen oder anderen Situation kann. Denn, wenn das Kind hört, wie die Eltern sich zanken und streiten, dann wirkt das auf ihn verheerend. Er soll doch aber das Schöne in Ihrer Langmut erblickt. Aber wie kann man helfen? Helfen kann nur Gott. Sie können das nicht. Aber Gott kann durch Ihr Gebet helfen, durch Ihr Herz, durch Ihre Liebe, die alles bedecken soll und die Ihren Mann, das große kranke Kind zur Buße führen soll. Sie haben beschlossen eine Familie zu gründen, Sie haben diese Verantwortung auf sich genommen. Natürlich kann man sagen: „ Das ist kein kirchlicher Mensch, er hält keine Fastengebote ein, er trinkt, er raucht. Ich will ihn nicht kennen!“ Das ist leichter als alles. Deshalb hängt alles vom Maß Ihrer Liebe und Ihres Vertrauens zu Gott ab. Wenn Sie den Frieden in der Familie bewahren wollen, Beziehungen aufbauen, die eine Wucht sind, dann muss Ihr „Ego“ sterben, damit es wieder auferweckt werden kann. Aber der Feind verkauft Ihnen ein „Gemälde“: Sehen Sie sich diesen ehrbaren Mann an, der sich verbeugt und der von sich aus geistlich ist und Sie beginnen zu träumen: „Das wäre ein guter Mann für mich! Aber der jetzige passt hier nicht her.“ Der Feind schürt auch irgendwelche Träume, Unzufriedenheiten. Das alles führt dazu, dass Sie durch die Sünde an Händen und Füssen gebunden sind. Man muss dankbar sein: „Das ist mein Mann, ich liebe ihn! Er kann mich zurzeit nicht lieben, und ich habe diese Liebe nicht verdient. Ich werde mich bemühen, mich zu bessern. Wie? Vielleicht muss ich aufmerksamer sein, muss schmackhafter kochen, ein Gespräch beginnen, ihre Schuld darin zu sehen, was vor sich geht…“ Aber bei uns sucht keiner nach seiner Schuld. Wir können sagen: „ Pech gehabt! Wo habe ich gesucht?“ Und so wird das ganze Leben voller Unglück sein. Wir können uns selbst rechtfertigen: „Was kann ich tun, wenn man mich nicht versteht?“ Und das Kind? Er wird all das verinnerlichen: jedes Wort, jeden Schrei, jede Grobheit. Das Kind könnte auch die Kirche hassen. Es liebt den Vater, und die Mutter quengelt: „Man muss in die Kirche, man muss fasten.“ und das Kind sagt: „ Wozu brauche ich das Fasten? Was ist das für ein Druck auf die Persönlichkeit?“ Was muss man für ein Stratege, Politiker sein, wie viel Feingefühl muss man besitzen, um mit Gott zu leben! Welche Aufmerksamkeit und innere Anstrengung ist von Nöten, um nicht zu sündigen!

Frage

Was kann man tun, wenn das Kind aus erster Ehe den zweiten Mann der Mutter nicht annimmt? Zwischen ihnen herrscht ein beständiger Konflikt.

Antwort
Ich denke, dass dieser Konflikt mit Eifersucht verbunden ist. Kinder, besonders wenn es keine Väter gibt, sind sehr eifersüchtig auf jenen Onkel, den die Mutter gerade liebt, mit dem sie viel Zeit verbringt. Das Kind denkt, dass sie diesen Menschen mehr liebt, als ihn selbst, und daraus entstehen sehr schwere Konflikte. Dabei ist wichtig, dass Ihr Mann versteht, was da vor sich geht, damit er nicht auf einem Niveau mit diesem Kind steht, in Konflikt gerät, sondern einfach geduldig, demütig überzeugen und alles, was möglich ist, zu tun, damit das Kind merkt, dass man nicht nur die Mutter, sondern auch den Vater braucht. Der Kampf um die Familie ist das Ziel unseres Lebens. Als die Ehe geschlossen wurde, gab es wahrscheinlich schon das Streben, in Freundschaft zu leben. Aber das ist schwer, denn in Wirklichkeit ist es Eifersucht. Und der Mann kann auch eifersüchtig sein, kann sagen: „Du schenkst mir keine Aufmerksamkeit, aber dein Kind packst du in Watte!“ Hier muss man ein Höchstmaß an Liebe aufbringen, man muss die ganze Zeit sensibilisiert sein, die ganze Zeit im Herzen die Demut bewahren, um geduldig zu bleiben, zu schweigen, nicht mit einem unvorsichtigen Wort zu antworten, das verletzen kann. Sie selbst haben dieses Kreuz auf sich genommen.

Frage

Mein Sohn verfiel einer anarchistischen Organisation. Er geht zu Versammlungen, bringt Literatur mit. Ich bete für ihn. Aber derzeit dauert das alles an. Was kann ich noch tun?

Antwort
Man sollte versuchen, sich klarzumachen, was das für eine Organisation ist, was das überhaupt ist: „Anarchismus“ und wo er hinführt. Man muss studieren, was dort verbreitet wird, damit ihr Sohn sieht, dass Sie sich für sein Leben interessieren. es ist sehr wichtig, dass Sie nichts sagen, was ihn einfach abstößt, wodurch Ihre Beziehung zum Sohn verloren ginge. Das ist sehr wichtig, denn oft hören die Kinder von den Eltern: „Hör mal, mit was für einem Unsinn beschäftigst du dich, lass das!“ Natürlich suchen sich die Kinder dann andere Ratgeber, suchen Leute, die sie verstehen. So denken vielleicht auch Sie: „ Ich gehe in die Kirche, bin ein gläubiger Mensch, und plötzlich sind da irgendwelche Anarchisten…“ Aber für den Sohn ist das natürlich wichtig. Er hat darin einen Sinn gefunden, er ist nicht einfach so in die Organisation gekommen. Man muss ihm helfen, ihn überzeugen, dass das Leben, das diese Leute ihm anbieten und die Ideen, die sie versuchen zu suggerieren, abwegig sind. Aber darum muss man sich bemühen.

Frage

Wie kann ich ein Kind zu Gehorsam und Respekt gegenüber den Eltern erziehen, wenn die Eltern leider selbst kein gutes Beispiel abgeben?

Antwort
Ich denke, dass das Beispiel in der Erziehung das Wichtigste ist. Wie die Eltern in der Familie leben, genauso wird auch das Kind leben. Denn es übernimmt alles. Man benötigt gerade Ihr eigenes Beispiel. Man kann das Kind zwingen, mit Vorwürfen traktieren, die ganze Zeit schimpfen, aber es versteht sehr gut, dass die Eltern selbst nicht tun, wovon sie sprechen. Und deshalb werden die Worte der Eltern zu gewöhnlichen Standpauken, unangenehmem Ärger, den man einfach verwinden und vergessen muss. Man muss sich unbedingt das Vertrauen des Kindes verdienen, damit es ihm peinlich wird, damit es versteht: die Eltern lieben mich wirklich und sprechen mit ihm nicht nur deswegen, weil es sich so gehört und sie älter sind, sondern die Eltern seine Freunde sind und sein Bestes wollen. Man muss sich mit dem Kind unterhalten, ihm Zeit schenken. Es ist sehr schlecht, dass wir keine Zeit mehr für das Wichtigste haben, die Erziehung der Kinder. Wir laufen, wir verdienen Geld, aber dieses Geld nützt uns nichts. Wir bemühen uns, dem Kind Sprachen und Musik zu lehren, fahren es zu Kreisen, wir powern sie aus. Aber das Wichtigste ist, dass wir lernen, ein Kind zu lieben. Aber lieben können wir es dann, wenn wir ihm trotz allem unsere Zeit schenken, ihm unsere Kraft geben, wenn wir tatsächlich versuchen, uns kreativ gegenüber der Persönlichkeit des Kindes zu verhalten, und es nicht einfach als Anhängsel empfinden, dass uns überall hin begleitet. Deshalb ist die Frage über das Kind, über sein Leben vor allem eine Frage über unser eigenes Leben. Wie leben wir? In welchem Zustand befinden wir uns? Könnten wir tatsächlich etwas mit dem Kind teilen? Gibt es in unserem Herzen wenigstens ein Tröpfchen Demut, Glaube, Liebe oder sagen wir einfach Worte, der Art nach orthodoxe, die aber zu keinem Ergebnis führen?

Frage

Mein Sohn hat sich mit seiner Frau zerstritten (sie sind gerade 2 Monate verheiratet) und er will sich nicht aussöhnen. Sollte ich mit ihm sprechen? Warum ist es mir vor meiner Schwiegertochter peinlich, obwohl sie mir gefällt, aber der Charakter meines Sohnes ist nicht nachgiebig. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich wünschte so sehr, dass bei ihnen alles gut wäre…

Antwort
Die Aufgabe der Eltern besteht darin zu helfen, zu unterstützen, die Kinder zu lenken. Deshalb muss man überzeugen, muss man darüber sprechen, dass es im Leben verschiedene Episoden gibt, die einen sind leicht, die anderen schwer. Die Lebenssituation verändert sich. Fahren Sie fort in der Erziehung ihres Sohnes. Außer dem kirchlichen Gebet bedarf es noch eines lebendigen Wortes. Wahrscheinlich sollte man nicht nur mit dem Sohn, sondern auch mit der Schwiegertochter sprechen. Man sollte eine Brücke bauen, aussöhnen, unterstützen, dabei helfen, eine Familie zu werden. Ein, zwei Monate, ein Jahr sind noch kein Zeitraum für eine Familie. Sie selbst müssen lernen, mit Gott zu leben und ihre Kinder zu lehren. Es ist natürlich peinlich, wenn du deine Sünden in den Kindern erkennst. Wir wachsen, und unsere Kinder wachsen auch. Die Erziehung der Kinder dauert bis zu unserem letzten Atemzug. Wir hängen voneinander ab.

Frage

Meine Tochter ist 16 Jahre alt. Sie ist gläubig, aber in die Kirche geht sie nur mit einem bestimmten Ziel: bei Gott Gesundheit, gute Wege, Erfolg zu erbitten, eine Kerze zum Festtag aufzustellen. Bei einem Gottesdienst von Anfang bis Ende zu sein, hat sie keine Geduld, sie kann 15 – 20 Minuten stehen. Sie kommuniziert und beichtet äußerst selten, Sinn und Bedeutung der Liturgie sieht und versteht sie nicht. Früher, als die Tochter zwischen 6 und 10 Jahren alt war, habe ich sie genötigt in die Kirche zu gehen, jetzt kann ich das nicht tun. Geben Sie mir einen Rat, wie ich sie überzeugen kann, sonntags in die Liturgie zu gehen?

Antwort
Bemühen Sie sich, sie nicht zu nötigen. Bemühen Sie sich, darum, dass sich Ihr Wunsch im Gebet ausdrückt. Wenn Sie sie zwingen, dann erhebt sich vielleicht in ihr Protest und sie geht nicht einmal für 20 Minuten in die Kirche. Sie müssen verstehen, dass sie ein junges Mädchen mit dem ihm eigenen Temperament ist. Vielleicht möchte sie spazieren gehen, sich vom Unterricht in der Schule erholen. Natürlich ist es für sie noch zu schwer, den Sinn der Liturgie zu verstehen, dafür ist es notwendig, dass der Herr sie mit seiner Gnade berühre. Dass Sie sie in die Kirche gebracht haben, wird nicht spurlos verschwinden. Wenn Sie Vertrauen haben, wenn Sie geistlich wachsen, dann sagt sie selbst eines Tages: „Mutti, ich möchte dir ähnlich sein, denn ich entdecke in dir die Schönheit Gottes.“ Und Sie können ihr dann sagen, dass alles von Gott gegeben wird. Und Sie können ihr erklären, dass der Mensch nicht immer alles verstehen muss, dass er manchmal einfach nur einige Dinge annehmen muss und glauben, dass alles, was in der Kirche passiert, wirklich notwendig ist. Dann eröffnet der Herr den Sinn. Wie kann man überhaupt die Liturgie erfassen? Sind wir denn fähig, zu verstehen, was das ist? Verstehen wir etwa, was die Kommunion ist. Wir können sie nur „mit Gottesfurcht und Glauben“ annehmen. Wenn Sie ihre Tochter so lieben, wie sie am heutigen Tag ist und in ihr die Schönheit erkennen, wenn sie nicht nur Vorwürfe und Beschuldigungen hört, wenn Sie befreundet sind und einander vertrauen, so wird sie früher oder später alles verstehen, sie wird den Wunsch hegen, in die Kirche zur Liturgie zu gehen. Aber das geht dann nicht mehr nach Ihrem Willen, sondern wie Gott es will.

Frage

Meinen ältesten Sohn habe ich unehelich geboren. Er wuchs zu einem ordentlichen Jungen heran, und als er neun Jahre alt war, heiratete ich. Ich habe mit meinem Mann wunderbare Kinder gezeugt, einen Jungen und ein Mädchen: sie sind jetzt acht und fünf Jahre alt. Unsere Ehe besteht jetzt seit elf Jahren. Aber von Anfang an konnten sich keine Beziehungen zwischen den beiden herausbilden. Das hat sich schlecht auf den Sohn ausgewirkt. Er sieht keinen Sinn in seinem Leben. Er will die Fachoberschule nicht beenden, geht nicht zu den Praktika, weigert sich zu arbeiten. Das erbost meinen Mann, er erklärt, dass ich meinen Sohn nicht gut versorgt und ihm nicht geholfen habe. Mein Mann stellt mich vor die Wahl: entweder mein Sohn oder er. Er hat vorgeschlagen, den ältesten Sohn in eine 1-Raum-Wohnung umzusiedeln oder selbst die Familie zu verlassen. Was soll ich tun? Ich bitte um Ihre Gebete! Bitte sprechen Sie mit meinem Sohn!

Antwort
Diese Frage ist für viele Familien charakteristisch, die in zweiter Ehe leben. Was kann man dazu sagen? Man muss versuchen, für alle zu kämpfen: sowohl für den Sohn, als auch für den Mann und für die anderen Kinder. Aber dafür ist es notwendig, dass die Liebe für alle reicht. Man braucht das Gebet. Es ist verständlich, dass in Ihrem Mann der Egoismus spricht, eher noch, die Eifersucht. Aber Sie sind auch schuldig gegenüber ihrem Sohn, weil es Ihnen nicht gelungen ist, die Familie zusammenzuhalten, er wurde dem leiblichen Vater entfremdet. Aus welchem Grund? Sie müssen sich mit allen Ihren Familienangehörigen einigen. Dafür sollen Sie, sich selbst vergessen und die ganze Zeit beten, damit die Liebe Gottes irgendwie Ihre Nächsten in der Familie vereint. Man muss seine Sünden beichten. Man muss zur Kommunion gehen. Man darf keinesfalls dem Teufel glauben, der Ihnen, und Ihrem Sohn, und Ehemann einflößt, dass der Konflikt unlösbar sei, dass er zum Verlust entweder des Sohnes oder des Ehemannes führt, oder überhaupt der Sinn des Lebens verloren geht. Das ist eine ungeheuer schwere Aufgabe. Aber genau diese Aufgabe kann aus ihnen eine echte Christin machen, gibt die Möglichkeit für vier zu beten. Aber seien Sie nicht mit der Sünde einverstanden. Diese Sünde stellt Sie vor die Wahl: entweder ich oder der Sohn. Aber wer Gott mehr liebt, sollte sich auch schuldiger als alle anderen zählen. Natürlich haben Sie sich irgendwie schuldig gemacht, und sie sollten dies durch ein Gott wohlgefälliges Leben sühnen. Auch der Sohn hat Schuld, denn die Kinder nutzen gern solche Situationen aus. Hierbei ist alles miteinander verbunden. Man muss lernen, aber nicht den Hans Wurst spielen. Und man muss die Mutter bedauern. Alle sind Egoisten. Von welcher Seite aus man es auch betrachtet, überall gibt es Sünde. Gott will, dass Sie lernen, alle so zu lieben, dass Ihre Liebe zur Versöhnung und zum Beginn eines Lebens mit Gott reicht. Wie soll man das machen? Mit menschlicher Anstrengung ist das unmöglich. Aber es gibt Christus, es gibt die Heilige Kirche, es gibt den Heiligen Kelch. Schöpfen Sie daraus die Liebe und sie wird Sie verwandeln.

Frage

Wie kann man mit einem Pädagogen verfahren, der in Anwesenheit der Lernenden die pädagogische Ethik grob verletzt?

Antwort
Wenn sich ein Pädagoge ausfallend verhält, die elementarsten Verhaltensregeln verletzt, dann wird sich das bei den Lernenden auswirken. Die Eltern müssen ihre Kinder schützen. Es gibt sicher Leute, die Ihre Meinung teilen. Sie alle zusammen sollten mit dem Pädagogen sprechen. Möglicherweise, nimmt er Ihr Wort nicht an. Dann muss man diese Frage dem Vorgesetzten stellen und dafür kämpfen, dass die Kinder nicht von ihren Lehrern traumatisiert werden. Haben Sie keine Angst vor Missverständnissen und Verschlechterungen in den Beziehungen. Wenn Sie sehen, dass junge Seelen verkrüppelt werden, muss man unbedingt handeln.

Frage

Mit meiner Tochter ergeben sich keine warmen familiären Beziehungen. Ich hätte gern, dass wir miteinander offener, geduldiger, gütiger umgehen. Ich bemühe mich,aber ich sehe, dass meine Aufmerksamkeit sie bedrängt. Sie möchte gern Arzt werden, aber ich denke, dass sie geistlich noch nicht bereit dafür ist. Lohnt es sich für sie, sich an der Medizinischen Universität einzuschreiben?

Antwort
Erstens, wenn sie gern Arzt werden will, soll man sie nicht abhalten. Kein Arzt sagt Ihnen, dass er bereit ist, mit jedem Kranken mitzuleiden. Bei den Ärzten gibt es unterschiedliche innere Verfassungen, in ihm wohnt nicht immer Liebe und Mitleid mit den Menschen. Aber ich bin überzeugt, dass dies trotzdem eine große Mühe ist, das Bestreben, den Schmerz zu nehmen, die Wunde zu heilen, dem Menschen zu helfen, die Gesundheit wieder herzustellen. Das ist die christlichste Sache, die man sich nur vorstellen kann. Darum ist das Kreuz auch das Symbol der Medizin. Deshalb brauchen Sie es nicht so genau zu nehmen, dass ihre Tochter geistlich nicht bereit ist. Sie wird daran wachsen, wenn sie mit dem Schmerz konfrontiert wird. Ich denke, dass es sehr gut ist, dass sie Arzt werden will. Zweitens, Sie bevormunden sie wahrscheinlich sehr stark und möchten, dass sie Ihnen ähnlich wäre. Aber es ist zu erkennen, dass sie andere Seiten und Werte besitzt, von denen sie heute lebt. Ihre Tochter ist schon eine erwachsene Person. Dies gilt es, anzunehmen und zu würdigen. Wenn wir gefühl- und taktlos sind, wenn wir jemand aufziehen, wenn wir nicht auf eine fremde Meinung hören, wenn wir uns selbst durchsetzen, weil „es mein Kind ist, was ich möchte, das tue ich mit ihm.“, dann entsteht eine Mauer des Misstrauens, die man niederreißen muss, solange die Möglichkeit besteht. Dieses Problem betrifft in erster Linie die Mutter, und nicht die Tochter. Man muss wirklich sein Leben ändern. Das ist unbedingt erforderlich für Sie.

Frage

Ich bin sehr reizbar, ich schreie die Kinder oft an, weil sie zum Beispiel ihr Zimmer nicht aufgeräumt, sich nicht gekämmt, die Schuhe nicht geputzt, in den Schulheften herum gekleckst haben. Ich habe dies schon mehrfach gebeichtet. Ich möchte eine zärtliche und liebevolle Mutter sein, aber es ergibt sich eine Aufpasserin. Sagen Sie mir, bitte, wie ich mich ändern kann?

Antwort
Lesen Sie morgens aufmerksam das Gebet der Starzen von Optina: „Herr, schenke mir die Fähigkeit, alles, was mir der kommende Tag bringt, mit seelischer Ruhe zu begegnen. Hilf mir, mich ganz deinem heiligen Willen hinzugeben…“ Bevor etwas Gereiztes, Zorniges gesagt wird, sprechen Sie in Gedanken das „Vater unser“. Es wäre sehr gut, wenn wir in einer aufgewühlten Verfassung generell den Mund nicht öffnen würden. Wenn unsere Sünde auf die Kinder überschwappt, dann ist das schon jenseits von Pädagogik und Erziehung. Wenn im Menschen Frieden herrscht, kann man auch bestrafen und streng mit dem Kind sprechen. Es nimmt die Worte der Mutter auf, denn in ihnen werden der Schmerz und die Sorge darum sein, ihm zu helfen, den Fehler zu korrigieren.

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