Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!
Mein Sohn verfiel einer anarchistischen Organisation. Er geht zu Versammlungen, bringt Literatur mit. Ich bete für ihn. Aber derzeit dauert das alles an. Was kann ich noch tun?
Wie kann ich ein Kind zu Gehorsam und Respekt gegenüber den Eltern erziehen, wenn die Eltern leider selbst kein gutes Beispiel abgeben?
Mein Sohn hat sich mit seiner Frau zerstritten (sie sind gerade 2 Monate verheiratet) und er will sich nicht aussöhnen. Sollte ich mit ihm sprechen? Warum ist es mir vor meiner Schwiegertochter peinlich, obwohl sie mir gefällt, aber der Charakter meines Sohnes ist nicht nachgiebig. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich wünschte so sehr, dass bei ihnen alles gut wäre…
Meine Tochter ist 16 Jahre alt. Sie ist gläubig, aber in die Kirche geht sie nur mit einem bestimmten Ziel: bei Gott Gesundheit, gute Wege, Erfolg zu erbitten, eine Kerze zum Festtag aufzustellen. Bei einem Gottesdienst von Anfang bis Ende zu sein, hat sie keine Geduld, sie kann 15 – 20 Minuten stehen. Sie kommuniziert und beichtet äußerst selten, Sinn und Bedeutung der Liturgie sieht und versteht sie nicht. Früher, als die Tochter zwischen 6 und 10 Jahren alt war, habe ich sie genötigt in die Kirche zu gehen, jetzt kann ich das nicht tun. Geben Sie mir einen Rat, wie ich sie überzeugen kann, sonntags in die Liturgie zu gehen?
Meinen ältesten Sohn habe ich unehelich geboren. Er wuchs zu einem ordentlichen Jungen heran, und als er neun Jahre alt war, heiratete ich. Ich habe mit meinem Mann wunderbare Kinder gezeugt, einen Jungen und ein Mädchen: sie sind jetzt acht und fünf Jahre alt. Unsere Ehe besteht jetzt seit elf Jahren. Aber von Anfang an konnten sich keine Beziehungen zwischen den beiden herausbilden. Das hat sich schlecht auf den Sohn ausgewirkt. Er sieht keinen Sinn in seinem Leben. Er will die Fachoberschule nicht beenden, geht nicht zu den Praktika, weigert sich zu arbeiten. Das erbost meinen Mann, er erklärt, dass ich meinen Sohn nicht gut versorgt und ihm nicht geholfen habe. Mein Mann stellt mich vor die Wahl: entweder mein Sohn oder er. Er hat vorgeschlagen, den ältesten Sohn in eine 1-Raum-Wohnung umzusiedeln oder selbst die Familie zu verlassen. Was soll ich tun? Ich bitte um Ihre Gebete! Bitte sprechen Sie mit meinem Sohn!
Wie kann man mit einem Pädagogen verfahren, der in Anwesenheit der Lernenden die pädagogische Ethik grob verletzt?
Mit meiner Tochter ergeben sich keine warmen familiären Beziehungen. Ich hätte gern, dass wir miteinander offener, geduldiger, gütiger umgehen. Ich bemühe mich,aber ich sehe, dass meine Aufmerksamkeit sie bedrängt. Sie möchte gern Arzt werden, aber ich denke, dass sie geistlich noch nicht bereit dafür ist. Lohnt es sich für sie, sich an der Medizinischen Universität einzuschreiben?
Ich bin sehr reizbar, ich schreie die Kinder oft an, weil sie zum Beispiel ihr Zimmer nicht aufgeräumt, sich nicht gekämmt, die Schuhe nicht geputzt, in den Schulheften herum gekleckst haben. Ich habe dies schon mehrfach gebeichtet. Ich möchte eine zärtliche und liebevolle Mutter sein, aber es ergibt sich eine Aufpasserin. Sagen Sie mir, bitte, wie ich mich ändern kann?
Es geht um meinen 17-jährigen Sohn. Er kann seine Faulheit nicht besiegen. Er wird wegen mangelhafter Leistungen von der Fachoberschule verwiesen. Wie kann man ihm helfen?
Ja, den Riemen zu nehmen, wäre beizeiten nötig gewesen, das hilft jetzt auch nicht mehr. Aber die Eltern sollten darin ihre Schuld sehen. Man muss Buße tun, und trotzdem nicht winseln, nicht herumjammern, nicht mit seinem Sohn schimpfen, dem wahrscheinlich diese Worte schon bis zum Hals stehen, sondern man sollte sich einfach darum bemühen zu verstehen, warum er solch ein Leben führt, warum er so schlecht lernt. Natürlich ist es leichter zu sagen: „Du blamierst uns, wir schuften uns ab, füttern dich durch, und du, bist solch ein Schandfleck, das wird uns zu viel mit dir. Derartige Vorwürfe führen zu gar nichts. Im Gegenteil, sie entfremden das Kind von den Eltern.
Man braucht einen anderen Ansatz: möglich, das man versucht, ihn in die Kirche zu bringen, damit er beginnt zu verstehen, dass man etwas im Leben ändern muss, wenn er etwas tun will. Möglich, dass es ihn nicht interessiert, zu lernen, er wollte vielleicht gar nicht in die Fachoberschule eintreten, sondern Feuerwehrmann oder sonst etwas werden? Einige beenden zwei Institute. Und was wird daraus? Viele von ihnen können dann ihr Wissen nicht umsetzen, und ihr Leben ist sinnlos. Aber es ist notwendig, dass man schöpferisch arbeitet. Die Eltern sollen das Kind trotzdem darin anleiten. Andernfalls führt die Straße geradewegs zu einem ganz anderen Werken, zu einem schmerzvollen Wirken.
Bitte äußern Sie Ihre Meinung zum Buch des Priesters Anatolij Garmajew „Etappen der moralischen Entwicklung des Kindes“!
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