Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!

Stellen Sie dem Priester Ihre Frage

ANTWORTEN DER PRIESTER NACH THEMEN SORTIERT

Frage

Wie kann ich einem Kind erklären, Wer Gott ist? Mein Kleiner fragt mich ständig: warum man Gott und die Engel nicht sehen kann? Das Kind wird bald fünf Jahre alt. Er betet, wir gehen mit ihm in die Kirche, kommunizieren. Aber wie soll man das alles erklären? Ich weiß schon, dass man Gott mit dem Herzen spüren muss.

Antwort
Bringen Sie ihn in die Kirche, führen Sie ihn zur Ikone und sagen Sie: hier ist Gott, so hat man Ihn gezeichnet, so hat Er sich heiligen Leuten gezeigt. Er schaut die ganze Zeit auf uns und sieht alles, was wir tun. Und wir sehen ihn nicht, denn die Sünde stört uns: wir sind nicht gehorsam, tun nicht das, was wir sollten, sondern lassen unserm Eigensinn freien Lauf. Führen Sie ihr Kind zum Abendmahl und sagen Sie: „Gott selbst kam in diese Welt. Und jetzt gibt dir Gott durch den Priester seine Liebe. Das, was Du empfängst, jetzt isst, das ist die Liebe Gottes, das ist das Allerbeste, was Gott hat.“ Man muss mit dem Kind sprechen, und er wird bestimmt darauf reagieren und alles verstehen. Man muss ein lebendiges Wort finden. Ich denke, dass es in ihrem Mutterherz geboren wird, aber es ist nicht nötig sich zu genieren und gekünstelt Worte aufzuklauben. Die Kinder sind Gott näher als die Erwachsenen. Manchmal passiert folgendes, das Kind sieht einen Priester, zeigt auf ihn und sagt: „Schau mal, da kommt Gott“. Das heißt, es erkennt im Priester Gott. Allgemein kann man in jedem Menschen Gott sehen, denn wir sind nach seinem Bild geschaffen und ihm ähnlich. Man muss diese Gedanken dem Kind nahe bringen, versuchen Sie Worte zu finden, die er versteht.

Frage

Wie betet man für die Tochter? In diesem Jahr wurde sie Studentin, sie studiert in Minsk. Zu Hause ist sie nirgends hingegangen, aber jetzt findet sie die Freiheit, die ihr und uns, Eltern, schon einige Sorgen und Unannehmlichkeiten gebracht hat. Haben wir richtig gehandelt, dass wir ihr zu Hause nicht erlaubt haben spazieren zu gehen, was sie jetzt nachholt?

Antwort
Für die Tochter beten muss man so, wie wir es heute können. Das Gebet hängt von unserer Beziehung zu Gott, von jenem Schmerz, der in eurem Herz wohnt. Wie kann man die Verbindung mit Gott wiederherstellen, damit das mütterliche Gebet ein Schutz für die Tochter sei? Freilich muss man wachsen und geistlich kämpfen. Natürlich ist das Mutterherz immer unruhig, und „in der Welt seid ihr in Bedrängnis“ (Joh. 16, 33). Ja, es gibt viel Böses und Verlockungen für Mädchen in Minsk. Aber was verstehen Sie unter dem Wort „spazieren gehen“? Wenn Sie sie in Frömmigkeit und Lauterkeit erzogen haben, dann lohnt es sich nicht, dies zu bedauern. Wenn sie in der Familie, in euren Beziehungen etwas Schönes gesehen hat, dann können sie diese behutsame Beziehung zueinander, die Atmosphäre der Liebe und des Verstehens in der Familie sie beschützen. Und wenn sie sich an das Gute erinnert und mit dem vergleicht, was sie in den Diskotheken, bei den verschiedenen abendlichen Veranstaltungen sieht, kann sie sich vom Schlechten abwenden und die Sünde nicht in ihr Herz lassen. Man muss für ihre Tochter beten, in die Kirche gehen, bei Gott um Hilfe bitten, aber auch mit der Tochter sprechen, versuchen mit ihr aufrichtig zu sein. Hier braucht es keinen Dialog von oben herab, man darf nicht moralisch belehrend und rechthaberisch sprechen, sondern mit Liebe, mit dem Wunsch die Tochter zu verstehen und ihr ihre Fehler aufzuzeigen. Ich denke, dass sie in ihnen diese Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit, dann helfen sie ihr, jenen Verlockungen und Versuchungen, die in ihrem späteren Leben Schmerz verursachen können, aus dem Weg zu gehen.

Frage

Ich bin seit 6 Jahren verheiratet. Wir haben 2 Töchter. Die Ältere ist von einem anderen Mann (dies war eine Beziehung ohne Trauschein), sie ist jetzt 16 Jahre alt. Die Jüngere wurde in der Ehe geboren, sie ist 5 Jahre alt. Mein Mann liebt meine jüngere Tochter wahnsinnig, aber die Ältere, so scheint es, wird er bald hassen, obwohl sie ihm nichts schlechtes getan hat. Mein Mann trinkt. Vor einigen Jahren war es noch schlimmer: ihm ist die Hand ausgerutscht, er stieß Beschimpfungen aus, und hat mich mit den Kindern hinausgeworfen (wir haben bei meiner Mutter gewohnt). Aber mit Gottes Hilfe haben wir alles ertragen. Ich bin in die Kirche gegangen, habe gebetet, ich wollte unbedingt die Familie schützen. Aber jetzt weiß ich nicht, was wird. Die Beziehung meines Mannes zu unserer Ältesten verschlechtert sich. Er will sie zu Hause rauswerfen. Er sagt: „ Soll sie doch bei der Großmutter wohnen.“ Ich antworte: „ Wenn die Tochter weggeht, gehen wir auch weg von dir.“ Das alles kommt von seiner Trinkerei. Er geht nicht in die Kirche, vielleicht ist er früher mal gegangen, denn irgendetwas trägt ihn. Die ältere Tochter wächst zu einem guten Mädchen heran, aber jetzt hat sie auf die Beleidigung durch meinen Mann genauso geantwortet.

Antwort
Es läuft der Kampf um ihre Familie, darum, dass alle zusammen bleiben. Sie haben dafür schon viel getan: Sie haben sich nicht scheiden lassen, Sie sind nicht weggelaufen, haben gebetet, baten um Gottes Hilfe. Und Sie sehen, dass irgendeine Veränderung bei ihrem Mann schon stattgefunden hat. Der betrunkene Mensch kann sich natürlich selbst nicht kontrollieren, es stellt sich die Eifersucht ein, und leider ist die Quelle der Eifersucht jetzt ihre ältere Tochter, alles strömt auf sie ein. Aber eigentlich ist er auf Sie eifersüchtig wegen jenes Menschen, der der Vater Ihrer älteren Tochter ist. Sie sollten beten, dass der Herr trotzdem Ihrem Mann hilft, von der Trunksucht wegzukommen, die „grüne Schlange“ zu besiegen und auf die ganze Situation mit nüchternem Blick zu schauen. Ich denke, dass sie auch die Kinder für das Gebet gewinnen sollten, damit Sie zu dritt beten. Erklären Sie ihrer älteren Tochter, dass ihr Mann ein guter Mensch ist, aber wenn er betrunken ist, dann verwandelt er sich in einen Kranken. So wird ihre Tochter nichts Böses von ihm denken. Sagen Sie ihrer Tochter, dass Sie sie nicht verraten werden und sich nicht zum Wohl Ihres Mannes auf sie verzichten werden, dass Sie sie lieben und glauben Sie daran, dass in Ihrer Familie gute, christliche Beziehungen entstehen. Der Kampf geht darum, dass sie einig waren und dass er ihren Vater ersetzte. In einer ruhigen Minute muss man mit dem Mann darüber sprechen, dass Sie ihn lieben, dass Sie die Familie nicht verlieren möchten, dass die Familie vollständig sein soll. Ich denke, der Herr wird Ihnen helfen. Mit einem betrunkenen Menschen kann man die Verhältnisse nicht klären. Das alles muss man mit ihm im nüchternen Zustand besprechen. Bemühen Sie sich, ihn in die Kirche zu führen. Geben Sie ihm Weihwasser, eine Prosphore, heiliges Öl von der Ikone „Der Unerschöpfliche Kelch“ – das sollte man tun, damit das Heilige auf irgendeine Weise ihn anrührt. Und lesen Sie täglich den Akafist, bitten Sie Gott um Hilfe, ich denke, Er wird Sie nicht abweisen.

Frage

Ich bin seit 6 Jahren verheiratet. Wir haben 2 Töchter. Die Ältere ist von einem anderen Mann (dies war eine Beziehung ohne Trauschein), sie ist jetzt 16 Jahre alt. Die Jüngere wurde in der Ehe geboren, sie ist 5 Jahre alt. Mein Mann liebt meine jüngere Tochter wahnsinnig, aber die Ältere, so scheint es, wird er bald hassen, obwohl sie ihm nichts schlechtes getan hat. Mein Mann trinkt. Vor einigen Jahren war es noch schlimmer: ihm ist die Hand ausgerutscht, er stieß Beschimpfungen aus, und hat mich mit den Kindern hinausgeworfen (wir haben bei meiner Mutter gewohnt). Aber mit Gottes Hilfe haben wir alles ertragen. Ich bin in die Kirche gegangen, habe gebetet, ich wollte unbedingt die Familie schützen. Aber jetzt weiß ich nicht, was wird, Die Beziehung meines Mannes zu unserer Ältesten verschlechtert sich. Er will sie zu Hause rauswerfen. Er sagt: „ Soll sie doch bei der Großmutter wohnen.“ Ich antworte: „ Wenn die Tochter weggeht, gehen wir auch weg von dir.“ Das alles kommt von seiner Trinkerei. Er geht nicht in die Kirche, vielleicht ist er früher mal gegangen, denn irgendetwas trägt ihn. Die ältere Tochter wächst zu einem guten Mädchen heran, aber jetzt hat sie auf die Beleidigung durch meinen Mann genauso geantwortet.

Antwort
Es läuft der Kampf um ihre Familie, darum, dass alle zusammen bleiben. Sie haben dafür schon viel getan: Sie haben sich nicht scheiden lassen, Sie sind nicht weggelaufen, haben gebetet, baten um Gottes Hilfe. Und Sie sehen, dass irgendeine Veränderung bei ihrem Mann schon stattgefunden hat. Der betrunkene Mensch kann sich natürlich selbst nicht kontrollieren, es stellt sich die Eifersucht ein, und leider ist die Quelle der Eifersucht jetzt ihre ältere Tochter, alles strömt auf sie ein. Aber eigentlich ist er auf Sie eifersüchtig wegen jenes Menschen, der der Vater Ihrer älteren Tochter ist. Sie sollten beten, dass der Herr trotzdem Ihrem Mann hilft, von der Trunksucht wegzukommen, die „grüne Schlange“ zu besiegen und auf die ganze Situation mit nüchternem Blick zu schauen. Ich denke, dass sie auch die Kinder für das Gebet gewinnen sollten, damit Sie zu dritt beten. Erklären Sie ihrer älteren Tochter, dass ihr Mann ein guter Mensch ist, aber wenn er betrunken ist, dann verwandelt er sich in einen Kranken. So wird ihre Tochter nichts Böses von ihm denken. Sagen Sie ihrer Tochter, dass Sie sie nicht verraten werden und sich nicht zum Wohl Ihres Mannes auf sie verzichten werden, dass Sie sie lieben und glauben Sie daran, dass in Ihrer Familie gute, christliche Beziehungen entstehen. Der Kampf geht darum, dass sie einig waren und dass er ihren Vater ersetzte. In einer ruhigen Minute muss man mit dem Mann darüber sprechen, dass Sie ihn lieben, dass Sie die Familie nicht verlieren möchten, dass die Familie vollständig sein soll. Ich denke, der Herr wird Ihnen helfen. Mit einem betrunkenen Menschen kann man die Verhältnisse nicht klären. Das alles muss man mit ihm im nüchternen Zustand besprechen. Bemühen Sie sich, ihn in die Kirche zu führen. Geben Sie ihm Weihwasser, eine Prosphore, heiliges Öl von der Ikone „Unerschöpflicher Kelch“ – das sollte man tun, damit das Heilige auf irgendeine Weise ihn anrührt. Und lesen Sie täglich den Akafist, bitten Sie Gott um Hilfe, ich denke, Er wird Sie nicht abweisen.

Frage

Ich bin 23 Jahre alt und wohne zusammen mit meinen Eltern und dem jüngeren Bruder. Die Mutter hat in den letzten Jahren angefangen stark zu trinken, und sie geht wegen Trunkenheit nicht zur Arbeit. Der Vater arbeitet. Ich arbeite auch, aber sie bittet fast immer um Geld für Alkohol, und wenn ich es nicht gebe, dann erbost sie sich und schimpft. Einerseits verstehe ich, dass diese Situation auch mein Kreuz ist, aber andererseits quält mich oft Frust darüber, dass ich wegen der Schwierigkeiten verärgert bin und ich kein Privatleben aufbauen konnte. Die Mutter sagt immer, dass ich niemals heiraten werde. Mir tut es weh, so etwas zu hören. Wenn ich weggehe und ein selbständiges Leben führe, ist das dann nicht die Flucht vor Schwierigkeiten?

Antwort
Ich würde es versuchen. Die Mutter nehmen Sie in ihr Herz, im Gebet lassen Sie sie nicht allein, aber für sie lohnt es sich im vorliegenden Fall, zu versuchen, selbständig zu leben. Wenn die Mutter ans Bett gefesselt wäre, dann wäre das ein Grund. Aber wenn der Mensch trinkt, dann ist das eine andere Sache. Wenn Sie sich ärgern und ausrasten, und Sie haben keine Kraft mehr, so weiter zu leben, wenn Sie im Innern Ihre Mutter anklagen, dann ist es wahrscheinlich besser, allein zu leben, sich zu beruhigen und von fern die entstandene Situation anzuschauen. Es ist notwendig, neue Kräfte zu tanken und sich nicht von der Mutter loszusagen und sie nicht zu verurteilen. Vielleicht dann, wenn Sie auf beiden Beinen stehen und Ihr Leben verändert haben, können Sie ihrer Mutter mehr helfen, als im Moment. Aber wenn man nichts unternimmt und alles weiter erduldet, führt Sie das dann nicht zu einem geistigen Zusammenbruch?

Frage

Ich bin 24 Jahre alt, mein Sohn 1 Jahr. Wir leben mit den Eltern zusammen. Sagen Sie, bitte, wie ich mich verhalten soll, da meine Mutter dagegen ist, dass ich das Kind regelmäßig zur Kommunion bringe, beichte und kommuniziere, geistliche Literatur lese, das Gebetslicht entzünde! Das alles stört sie. Aus diesem Grund erwachsen Streitereien und Unstimmigkeiten. Wie kann man in der Familie den Frieden bewahren, ohne die geistliche Entwicklung des Kindes und meine eigene zu gefährden?

Antwort
Das ist eine sehr feine Frage. Hier wird es immer Übertreibungen und Extreme geben, das ist unvermeidlich. Man muss Frieden mit der Mutter finden. Niemand kann Ihnen Gott wegnehmen. Das Licht anzünden zu Hause kann man, aber muss man nicht. Vielleicht versuchen Sie gerade die Mutter zu bekehren, damit sie mit Ihnen zusammen in die Kirche geht, und wahrscheinlich lesen Sie ihr Predigten vor und streiten mit ihr. Dies sollte man auch nicht tun. Bringen Sie auch weiterhin das Kind zur Kommunion und kommunizieren sie auch selbst. Falsch wäre es, wenn wir aufhören würden in die Kirche zu gehen. Man muss sich nur bemühen, dass weniger Verlust, Versuchungen wären, dafür ist Überlegung nötig und man muss Gott bitten, dass die Mutter zum Glauben geführt wird.

Frage

Wie kann man ein Kind, einen Jungen, im Geist der Orthodoxie erziehen, wenn der Vater kein Beispiel an Frömmigkeit und Reinheit ist, sondern, im Gegenteil, er raucht, sucht Zerstreuung, er betet und fastet nicht. So beginnt der Junge ihn nachzuahmen. Wie kann man das Kind von klein auf vor diesem tödlichen Weg schützen?

Antwort
Gott sei Dank dafür, dass Sie mir diese Frage stellen. Vor allem dürfen Sie sich nicht gegen den Vater stellen, damit das Kind sieht, dass Sie ihren Mann lieben, obwohl er derzeit weit von einer orthodoxen Lebensweise entfernt ist. Es ist wichtig, dass es zwischen Ihnen und ihrem Mann keine äußeren Differenzen gibt, sondern das Geschlossenheit herrscht. Dafür müssen Sie sehr flexibel, sehr klug sein und bei allem Gott fragen, wie man sich verhalten soll und wie man es sagen in der einen oder anderen Situation kann. Denn, wenn das Kind hört, wie die Eltern sich zanken und streiten, dann wirkt das auf ihn verheerend. Er soll doch aber das Schöne in Ihrer Langmut erblickt. Aber wie kann man helfen? Helfen kann nur Gott. Sie können das nicht. Aber Gott kann durch Ihr Gebet helfen, durch Ihr Herz, durch Ihre Liebe, die alles bedecken soll und die Ihren Mann, das große kranke Kind zur Buße führen soll. Sie haben beschlossen eine Familie zu gründen, Sie haben diese Verantwortung auf sich genommen. Natürlich kann man sagen: „ Das ist kein kirchlicher Mensch, er hält keine Fastengebote ein, er trinkt, er raucht. Ich will ihn nicht kennen!“ Das ist leichter als alles. Deshalb hängt alles vom Maß Ihrer Liebe und Ihres Vertrauens zu Gott ab. Wenn Sie den Frieden in der Familie bewahren wollen, Beziehungen aufbauen, die eine Wucht sind, dann muss Ihr „Ego“ sterben, damit es wieder auferweckt werden kann. Aber der Feind verkauft Ihnen ein „Gemälde“: Sehen Sie sich diesen ehrbaren Mann an, der sich verbeugt und der von sich aus geistlich ist und Sie beginnen zu träumen: „Das wäre ein guter Mann für mich! Aber der jetzige passt hier nicht her.“ Der Feind schürt auch irgendwelche Träume, Unzufriedenheiten. Das alles führt dazu, dass Sie durch die Sünde an Händen und Füssen gebunden sind. Man muss dankbar sein: „Das ist mein Mann, ich liebe ihn! Er kann mich zurzeit nicht lieben, und ich habe diese Liebe nicht verdient. Ich werde mich bemühen, mich zu bessern. Wie? Vielleicht muss ich aufmerksamer sein, muss schmackhafter kochen, ein Gespräch beginnen, ihre Schuld darin zu sehen, was vor sich geht…“ Aber bei uns sucht keiner nach seiner Schuld. Wir können sagen: „ Pech gehabt! Wo habe ich gesucht?“ Und so wird das ganze Leben voller Unglück sein. Wir können uns selbst rechtfertigen: „Was kann ich tun, wenn man mich nicht versteht?“ Und das Kind? Er wird all das verinnerlichen: jedes Wort, jeden Schrei, jede Grobheit. Das Kind könnte auch die Kirche hassen. Es liebt den Vater, und die Mutter quengelt: „Man muss in die Kirche, man muss fasten.“ und das Kind sagt: „ Wozu brauche ich das Fasten? Was ist das für ein Druck auf die Persönlichkeit?“ Was muss man für ein Stratege, Politiker sein, wie viel Feingefühl muss man besitzen, um mit Gott zu leben! Welche Aufmerksamkeit und innere Anstrengung ist von Nöten, um nicht zu sündigen!

Frage

Was kann man tun, wenn das Kind aus erster Ehe den zweiten Mann der Mutter nicht annimmt? Zwischen ihnen herrscht ein beständiger Konflikt.

Antwort
Ich denke, dass dieser Konflikt mit Eifersucht verbunden ist. Kinder, besonders wenn es keine Väter gibt, sind sehr eifersüchtig auf jenen Onkel, den die Mutter gerade liebt, mit dem sie viel Zeit verbringt. Das Kind denkt, dass sie diesen Menschen mehr liebt, als ihn selbst, und daraus entstehen sehr schwere Konflikte. Dabei ist wichtig, dass Ihr Mann versteht, was da vor sich geht, damit er nicht auf einem Niveau mit diesem Kind steht, in Konflikt gerät, sondern einfach geduldig, demütig überzeugen und alles, was möglich ist, zu tun, damit das Kind merkt, dass man nicht nur die Mutter, sondern auch den Vater braucht. Der Kampf um die Familie ist das Ziel unseres Lebens. Als die Ehe geschlossen wurde, gab es wahrscheinlich schon das Streben, in Freundschaft zu leben. Aber das ist schwer, denn in Wirklichkeit ist es Eifersucht. Und der Mann kann auch eifersüchtig sein, kann sagen: „Du schenkst mir keine Aufmerksamkeit, aber dein Kind packst du in Watte!“ Hier muss man ein Höchstmaß an Liebe aufbringen, man muss die ganze Zeit sensibilisiert sein, die ganze Zeit im Herzen die Demut bewahren, um geduldig zu bleiben, zu schweigen, nicht mit einem unvorsichtigen Wort zu antworten, das verletzen kann. Sie selbst haben dieses Kreuz auf sich genommen.

Frage

Mein Sohn verfiel einer anarchistischen Organisation. Er geht zu Versammlungen, bringt Literatur mit. Ich bete für ihn. Aber derzeit dauert das alles an. Was kann ich noch tun?

Antwort
Man sollte versuchen, sich klarzumachen, was das für eine Organisation ist, was das überhaupt ist: „Anarchismus“ und wo er hinführt. Man muss studieren, was dort verbreitet wird, damit ihr Sohn sieht, dass Sie sich für sein Leben interessieren. es ist sehr wichtig, dass Sie nichts sagen, was ihn einfach abstößt, wodurch Ihre Beziehung zum Sohn verloren ginge. Das ist sehr wichtig, denn oft hören die Kinder von den Eltern: „Hör mal, mit was für einem Unsinn beschäftigst du dich, lass das!“ Natürlich suchen sich die Kinder dann andere Ratgeber, suchen Leute, die sie verstehen. So denken vielleicht auch Sie: „ Ich gehe in die Kirche, bin ein gläubiger Mensch, und plötzlich sind da irgendwelche Anarchisten…“ Aber für den Sohn ist das natürlich wichtig. Er hat darin einen Sinn gefunden, er ist nicht einfach so in die Organisation gekommen. Man muss ihm helfen, ihn überzeugen, dass das Leben, das diese Leute ihm anbieten und die Ideen, die sie versuchen zu suggerieren, abwegig sind. Aber darum muss man sich bemühen.

Frage

Wie kann ich ein Kind zu Gehorsam und Respekt gegenüber den Eltern erziehen, wenn die Eltern leider selbst kein gutes Beispiel abgeben?

Antwort
Ich denke, dass das Beispiel in der Erziehung das Wichtigste ist. Wie die Eltern in der Familie leben, genauso wird auch das Kind leben. Denn es übernimmt alles. Man benötigt gerade Ihr eigenes Beispiel. Man kann das Kind zwingen, mit Vorwürfen traktieren, die ganze Zeit schimpfen, aber es versteht sehr gut, dass die Eltern selbst nicht tun, wovon sie sprechen. Und deshalb werden die Worte der Eltern zu gewöhnlichen Standpauken, unangenehmem Ärger, den man einfach verwinden und vergessen muss. Man muss sich unbedingt das Vertrauen des Kindes verdienen, damit es ihm peinlich wird, damit es versteht: die Eltern lieben mich wirklich und sprechen mit ihm nicht nur deswegen, weil es sich so gehört und sie älter sind, sondern die Eltern seine Freunde sind und sein Bestes wollen. Man muss sich mit dem Kind unterhalten, ihm Zeit schenken. Es ist sehr schlecht, dass wir keine Zeit mehr für das Wichtigste haben, die Erziehung der Kinder. Wir laufen, wir verdienen Geld, aber dieses Geld nützt uns nichts. Wir bemühen uns, dem Kind Sprachen und Musik zu lehren, fahren es zu Kreisen, wir powern sie aus. Aber das Wichtigste ist, dass wir lernen, ein Kind zu lieben. Aber lieben können wir es dann, wenn wir ihm trotz allem unsere Zeit schenken, ihm unsere Kraft geben, wenn wir tatsächlich versuchen, uns kreativ gegenüber der Persönlichkeit des Kindes zu verhalten, und es nicht einfach als Anhängsel empfinden, dass uns überall hin begleitet. Deshalb ist die Frage über das Kind, über sein Leben vor allem eine Frage über unser eigenes Leben. Wie leben wir? In welchem Zustand befinden wir uns? Könnten wir tatsächlich etwas mit dem Kind teilen? Gibt es in unserem Herzen wenigstens ein Tröpfchen Demut, Glaube, Liebe oder sagen wir einfach Worte, der Art nach orthodoxe, die aber zu keinem Ergebnis führen?

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Ich bin kein Roboter.