Vertreibung aus dem Paradies (Gen 3,8-21)

4. März 2022

Fresco mit der Darstellung der Vertreibung aus dem Paradies

Fresco mit der Darstellung der Vertreibung aus dem Paradies

Als sie Gott, den Herrn, im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörten, versteckten sich Adam und seine Frau vor Gott, dem Herrn, unter den Bäumen des Gartens.         

Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach: Wo bist du?        

Er antwortete: Ich habe dich im Garten kommen hören; da geriet ich in Furcht, weil ich nackt bin, und versteckte mich.  

Darauf fragte er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du von dem Baum gegessen, von dem zu essen ich dir verboten habe?          

Adam antwortete: Die Frau, die du mir beigesellt hast, sie hat mir von dem Baum gegeben und so habe ich gegessen. …

Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. / Unter Mühsal wirst du von ihm essen / alle Tage deines Lebens. …           

Im Schweiße deines Angesichts / sollst du dein Brot essen, / bis du zurückkehrst zum Ackerboden; / von ihm bist du ja genommen. / Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.       …

Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg, damit er den Ackerboden bestellte, von dem er genommen war.        

Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.

Καὶ ἤκουσαν τὴν φωνὴν κυρίου τοῦ θεοῦ περιπατοῦντος ἐν τῷ παραδείσῳ τὸ δειλινόν, καὶ ἐκρύβησαν ὅ τε Αδαμ καὶ ἡ γυνὴ αὐτοῦ ἀπὸ προσώπου κυρίου τοῦ θεοῦ ἐν μέσῳ τοῦ ξύλου τοῦ παραδείσου. καὶ ἐκάλεσεν κύριος ὁ θεὸς τὸν Αδαμ καὶ εἶπεν αὐτῷ Αδαμ, ποῦ εἶ; καὶ εἶπεν αὐτῷ Τὴν φωνήν σου ἤκουσα περιπατοῦντος ἐν τῷ παραδείσῳ καὶ ἐφοβήθην, ὅτι γυμνός εἰμι, καὶ ἐκρύβην. καὶ εἶπεν αὐτῷ Τίς ἀνήγγειλέν σοι ὅτι γυμνὸς εἶ; μὴ ἀπὸ τοῦ ξύλου, οὗ ἐνετειλάμην σοι τούτου μόνου μὴ φαγεῖν ἀπ᾽ αὐτοῦ, ἔφαγες; καὶ εἶπεν ὁ Αδαμ ῾Η γυνή, ἣν ἔδωκας μετ᾽ ἐμοῦ, αὕτη μοι ἔδωκεν ἀπὸ τοῦ ξύλου, καὶ ἔφαγον. …

τῷ δὲ Αδαμ εἶπεν ῞Οτι ἤκουσας τῆς φωνῆς τῆς γυναικός σου καὶ ἔφαγες ἀπὸ τοῦ ξύλου, οὗ ἐνετειλάμην σοι τούτου μόνου μὴ φαγεῖν ἀπ᾽ αὐτοῦ, ἐπικατάρατος ἡ γῆ ἐν τοῖς ἔργοις σου· ἐν λύπαις φάγῃ αὐτὴν πάσας τὰς ἡμέρας τῆς ζωῆς σου· …

ἐν ἱδρῶτι τοῦ προσώπου σου φάγῃ τὸν ἄρτον σου ἕως τοῦ ἀποστρέψαι σε εἰς τὴν γῆν, ἐξ ἧς ἐλήμφθης· ὅτι γῆ εἶ καὶ εἰς γῆν ἀπελεύσῃ…

καὶ ἐξαπέστειλεν αὐτὸν κύριος ὁ θεὸς ἐκ τοῦ παραδείσου τῆς τρυφῆς ἐργάζεσθαι τὴν γῆν, ἐξ ἧς ἐλήμφθη. καὶ ἐξέβαλεν τὸν Αδαμ καὶ κατῴκισεν αὐτὸν ἀπέναντι τοῦ παραδείσου τῆς τρυφῆς καὶ ἔταξεν τὰ χερουβιμ καὶ τὴν φλογίνην ῥομφαίαν τὴν στρεφομένην φυλάσσειν τὴν ὁδὸν τοῦ ξύλου τῆς ζωῆς.

Irenäus von Lyon († 200)

Deswegen hat er auch gleich zu Beginn der Übertretung des Adam nicht diesen verflucht, sondern die Erde in ihren Werken nach dem Berichte der Schrift, wie auch einer von den Alten sagt: „Es übertrug Gott den Fluch auf die Erde, damit er nicht auf dem Menschen verbleibe.“ Als Strafe aber für seine Übertretung empfing der Mann Mühe und irdische Arbeit und mußte das Brot essen im Schweiße seines Angesichtes und zur Erde zurückkehren, von der er genommen war. In ähnlicher Weise auch traf das Weib Mühen und Plagen sowie Seufzer und Traurigkeit bei der Geburt und die Pflicht des Gehorsams gegen den Mann. So sollten sie weder als von Gott Verfluchte gänzlich untergehen, noch straflos Gott verachten dürfen. Der ganze Fluch aber ging auf die Schlange über, die sie verführt hatte, wie geschrieben steht: „Und es sprach Gott zur Schlange: Weil du dies getan hast, bist du verflucht von allen großen und kleinen Tieren der Erde“ . Dasselbe sagt auch der Herr im Evangelium zu denen, die auf seiner linken Seite gefunden werden: „Gehet weg, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das mein Vater dem Teufel und seinen Engeln bereitete“ . Damit tut er kund, daß das Feuer nicht hauptsächlich für den Menschen, sondern ewiglich dem bereitet ist, der ihn verführte und sündigen ließ und, sage ich, dem Fürsten des Abfalls, wie den Engeln, die mit ihm abtrünnig wurden. Dieselbe Strafe werden mit Recht auch die empfangen, die ähnlich wie er ohne Buße und Besserung in ihren bösen Werken verharren.

(Aus: Gegen die Häresien, 3. Buch)

Ambrosius von Mailand (340-397)

Auch das liegt nicht ferne, daß Adam und Eva, wie der Herkunft so der Sünde nach unsere Stammeltern, die mit dieses Baumes Blättern sich bedeckten, der Verbannung aus dem Paradiese sich schuldig machten, da sie im Bewußtsein ihrer Übertretungssünde der Gegenwart des lust wandelnden Herrn auswichen: ein Hinweis auf das Judenvolk in der Zukunft; auch dieses wußte sich in den letzten Zeiten beim Nahen der Heilsankunft des Herrn, dessen Erscheinen ihre Berufung bezweckte, infolge der Verführungen des Teufels von Tugenden entblößt und wendete sich, vor der aufgedeckten Gewissensschmach erschaudernd, der (wahren) Gottesverehrung entfremdet, durch die Sünde verwirrt, vom Herrn ab, indem es die Blöße der Werke mit einem verhüllenden Schwall von Worten wie mit Blättern zu verdecken suchte.

 (Aus: Lukaskommentar)

Cyrill von Jerusalem († 387)

Welche Macht hat dich, Räuber, erleuchtet? Wer hat dich gelehrt, den anzubeten, der geschmäht und mit dir gekreuzigt wurde? O ewiges Licht, das die erleuchtet, welche in der Finsternis sind! Mit Recht bekam der Räuber das Wort zu hören: „Sei getrost!“ Nicht als ob deine Taten verdient hätten, daß du getröstet wirst, sondern weil der König bereit ist, Gnade zu erweisen. Lange brauchte es, bis der Räuber (um Verzeihung) bat; rasch aber war die Gnade. ‚„Wahrlich sage ich dir: heute wirst du bei mir im Paradiese sein‘ ; denn heute hast du meine Stimme gehört und hast du dein Herz nicht verhärtet. Gar schnell habe ich über Adam das Urteil gefällt; gar schnell schenke ich dir Gnade. Zu Adam war gesagt worden: ,An dem Tage, an welchem ihr davon essen werdet, werdet ihr des Todes sterben‘ Du bist heute dem Glauben gefolgt, und heute schon wird dir das Heil bereitet. Adam ist wegen des Holzes gefallen; du wirst vom Holze weg in das Paradies eingeführt. Fürchte nicht die Schlange, sie vertreibt dich nicht, sie ist aus dem Himmel gefallen. Nicht sage ich zu dir: heute wirst du hinscheiden, sondern heute wirst du bei mir sein. Sei getrost, nicht wirst du vertrieben werden! Fürchte nicht das flammende Schwert! Es fürchtet den Herrn.“ O große, unaussprechliche Gnade! Noch nicht war der gläubige Abraham in das Paradies eingegangen, und der Räuber tritt ein. Noch nicht waren Moses und die Propheten eingegangen, und der sündhafte Räuber tritt ein. Vor dir hat sich schon Paulus darüber gewundert; denn er sagte: „Wo die Sünde voll war, war die Gnade übervoll“. Die, welche „die Hitze ertragen hatten“, waren noch nicht eingegangen, und der, welcher erst in der elften Stunde kam, ist eingetreten. Niemand darf gegen den Hausvater murren; denn er sagt: „Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Habe ich nicht die Macht, auf meinem Gebiete zu tun, was ich will?“ Der Räuber ist entschlossen, Gutes zu tun; doch der Tod kommt ihm zuvor. Ich warte nicht auf die Tat, ich nehme schon den Glauben an. „Ich, der ich weide unter den Lilien, bin gekommen zu weiden in den Gärten“. Das Schaf, das ich verloren habe, habe ich gefunden und nehme ich auf meine Schulter. Er glaubt ja; denn er sprach: „Ich ging in die Irre wie ein verlorenes Schaf Gedenke meiner, o Herr, wenn du in dein Reich, kommst!“

(Aus: Katechesen an die Täuflinge)

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