Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!
Weshalb braucht Gott es, dass wir Ihn die ganze Zeit loben: morgens, am Tage, abends? Weshalb muss man so oft und so lange beten?
Mein Kind ist 1 Jahr und 2 Monate alt. Bevor ich ihn zur Kommunion bringe, gebe ich ihm ein wenig zu essen. Sagen Sie, ob man das tun darf, und wenn ja, bis zu welchem Alter!
Vor kurzem begann ich in die Kirche zu gehen, zur Kommunion, das Evangelium zu lesen. Meine Tochter (25 Jahre alt) hat begonnen, mir Vorwürfe zu machen dass in der letzten Zeit alle Gespräche in ein Gespräch über Gott und die Kirche münden. Sagen Sie mir, wie ich mich in einer solchen Situation verhalten soll und wie ich mit der Tochter sprechen soll, damit ich nicht durch Gereiztheit sündige!
Väterchen, helfen Sie, mich auf die Beichte vorzubereiten. Ich kann nicht hinnehmen, dass jemand anders als ich von meinen Sünden erfährt. Der Priester könnte es weitererzählen?
Ich bin 33 Jahre alt und Mutter. Wir besuchen die Kirche, aber nicht so oft (in der Tiefe der Seele verbirgt sich das Gefühl, das da etwas nicht stimmt). In meinem ganzen Leben war ich noch nie bei der Beichte oder Kommunion, und erst jetzt kommt die Erkenntnis, dass es sehr notwendig wäre. Die Seele bittet darum. Aber es gibt irgendeine Barriere, die mich nicht zum Priester gehen und den Schritt zum Reuebekenntnis machen lässt. Lohnt es sich zu zwingen oder soll man weiter leben mit dem Gedanken „Alles zu seiner Zeit“?
Wie erlernt man die Achtsamkeit des Verstandes und Geduld?
Sagen Sie mir, wie ich für den trinkenden Mann und den trinkenden Sohn beten kann?
Helfen sie mir, bitte. Ich bin schon 33 Jahre alt, und es ist schrecklich, das zu sagen, - ich habe noch nie gebeichtet. Meinen kleinen Sohn haben wir einmal zur Kommunion gebracht. Es wird Zeit, und ich spüre, dass viel Zeit vergangen ist. Ich habe Angst, verurteilt zu werden, und ich weiß nicht, wie ich mich vorbereiten soll, womit ich beginnen soll. Krankheiten beginnen sich auszubreiten, alles stürzt zusammen. Vielleicht kann man zu einem Einzelgespräch kommen, bei dem ich alles erfahre und ich mich richtig vorbereiten kann?
In jeder Kirche gibt es einen diensthabenden Priester, mit dem man sprechen kann und jene Fragen klären, die sie bewegen. Ansonsten muss man einfach zur Beichte gehen und anfangen, Gott selbst in der Gegenwart eines Priesters etwas zu sagen. Ich denke, dass der Herr Ihnen dabei hilft, das Wichtigste dabei ist der Wunsch, sein Leben zu ändern und Gott herein zu lassen. Wenn man sein Leben Gott anvertrauen will, wenn man an Seine Liebe glaubt, die unseren Charakter, Gewohnheiten verändert, die hilft von den Sünden zu befreien, dann natürlich beginnt ein neues Leben, das zielgerichtet sein wird.
Jetzt sind Sie in der ersten Klasse, dann in der zweiten, fünften, zehnten – wir gehen in die Kirche wie in die Schule, um das geistliche Leben zu lernen, um zu lernen, mit Gott zu leben, Ihn und unseren Nächsten zu lieben. Der Egoist wird nicht im Handumdrehen heilig, dazu bedarf es einer großen Anstrengung, man braucht viel Kraft und Geduld. In der Kirche gibt es alles dafür, um Ihnen zu helfen, Ihr Leben grundsätzlich zu ändern, denn in der Kirche ist Gottes Geist gegenwärtig, die Liebe Gottes, die den Menschen heilt und reinigt. Deshalb: beichten Sie, gehen Sie zur Kommunion. Haben Sie keine Angst die ersten Schritte zu gehen, auch wenn sie noch nicht sehr sicher, nicht sehr fest sind – das ist nicht schlimm. Wichtig ist, dass Sie beschlossen haben vorwärts zu gehen und Christus auf Seinem Weg zu folgen. Und auf diesem Weg wird es Stürze und Abschweifungen geben, aber haben Sie keine Angst, der Herr wird immer bei Ihnen sein, und die Kirche ist für jede kranke Seele offen.
Ich habe einen ungehorsamen Sohn erzogen. Ich habe mit ihm geschimpft, ich habe für ihn gebetet, aber das war alles umsonst. Er arbeitet nicht, heiratet nicht, liegt mir auf der Tasche, und bald wird er 30. Was kann man tun?
Lieben Sie ihren Sohn, bereiten Sie ihm ein köstliches Mittagessen oder Frühstück, beten Sie für ihn. Sagen Sie ihm zu jeder Zeit, dass er ein sehr guter Sohn ist und dass Sie an ihn glauben, dass er anfängt zu arbeiten und ihm alles gelingen wird, und er wird viel Gutes in seinem Leben machen…
Wurzeln schlagen, zur Vernunft bringen und ermahnen haben Sie so oder ähnlich schon viele Jahre getan, wenn er schon 30 ist. Jetzt muss man das Verhältnis zum Sohn verändern. Es scheint, wenn er mit Ihnen lebt, keine Familie hat, dann sind Mutter und Kind sehr, sehr eng verbunden, das ist ein sehr enges Verhältnis. Das heißt, man muss dem Sohn helfen, damit er beginnt, etwas zu tun, damit er auf seine eigenen Kräfte vertraut, sich vom Sofa erhebt und seinen Minderwertigkeitskomplex oder seine Faulheit, die jeder Mensch besitzt, überwindet. Man muss anspornen und unterstützen, und auf keinen Fall in Panik und Hoffnungslosigkeit verfallen. Durch das Gebet, durch Ihre Liebe, durch Geduld und ein gutes Wort sollte ein Wunder geschehen, und ihr Sohn wird seine Mutter erfreuen können. Möge Gott Ihnen Kraft und Glauben geben, Vertrauen, dass Gott dieses Wunder schafft. Aber natürlich kostet das auch große Mühen.
Ich bete seit 12 Jahren, aber ein lebendiger Glaube existiert nicht, alles kommt vom Verstand, alles ist tot. Hört Gott denn mein Gebet, wenn ich mich selbst nicht höre?
Stellen Sie dem Priester Ihre Frage