Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!

Stellen Sie dem Priester Ihre Frage

ANTWORTEN DER PRIESTER NACH THEMEN SORTIERT

Frage

Ich habe einen ungehorsamen Sohn erzogen. Ich habe mit ihm geschimpft, ich habe für ihn gebetet, aber das war alles umsonst. Er arbeitet nicht, heiratet nicht, liegt mir auf der Tasche, und bald wird er 30. Was kann man tun?

Antwort

Lieben Sie ihren Sohn, bereiten Sie ihm ein köstliches Mittagessen oder Frühstück, beten Sie für ihn. Sagen Sie ihm zu jeder Zeit, dass er ein sehr guter Sohn ist und dass Sie an ihn glauben, dass er anfängt zu arbeiten und ihm alles gelingen wird, und er wird viel Gutes in seinem Leben machen…

Wurzeln schlagen, zur Vernunft bringen und ermahnen haben Sie so oder ähnlich schon viele Jahre getan, wenn er schon 30 ist. Jetzt muss man das Verhältnis zum Sohn verändern. Es scheint, wenn er mit Ihnen lebt, keine Familie hat, dann sind Mutter und Kind sehr, sehr eng verbunden, das ist ein sehr enges Verhältnis. Das heißt, man muss dem Sohn helfen, damit er beginnt, etwas zu tun, damit er auf seine eigenen Kräfte vertraut, sich vom Sofa erhebt und seinen Minderwertigkeitskomplex oder seine Faulheit, die jeder Mensch besitzt, überwindet. Man muss anspornen und unterstützen, und auf keinen Fall in Panik und Hoffnungslosigkeit verfallen. Durch das Gebet, durch Ihre Liebe, durch Geduld und ein gutes Wort sollte ein Wunder geschehen, und ihr Sohn wird seine Mutter erfreuen können. Möge Gott Ihnen Kraft und Glauben geben, Vertrauen, dass Gott dieses Wunder schafft. Aber natürlich kostet das auch große Mühen.

Frage

Wie kann man leben, wenn weder der Vater, noch die die Mutter mich verstehen, wenn es keinen, gibt dem ich im Geiste verbunden bin. Die Mutter schreit, der Vater schweigt… Wie soll man leben, wenn man keine Ausrichtungen, keine Unterstützung hat?

Antwort
Es lohnt sich nicht, abzuwarten und beleidigt zu sein. Und Du musst nicht denken, dass Du von keinem gebraucht wirst und von allen verlassen bist. Es ist wichtig, selbst zu lernen, die Anderen zu verstehen. Warum erhebt die Mutter die Stimme, warum ist sie so genervt? Warum schweigt der Vater? Könnte es sein, dass man sie bedauern und verstehen muss? Ich denke, dass das auch unser geistlicher Weg zu Gott ist. Wenn wir trotz allem aus dem eigenen Kokon schlüpfen, wo wir sitzen und warten, bis man uns bemitleidet, lobt, sich uns gegenüber gut verhält, wenn wir trotzdem die Menschen mit ihren Problemen, Schwächen, nicht einfachen Charakteren sehen können, natürlich, das würde tatsächlich geistliches Wachstum und Entwicklung bedeuten. Wir werden Mutlosigkeit, Murren und diese Finsternis überwinden, die entsteht, wenn ein Mensch von anderen etwas erwartet, aber selbst niemanden bemerkt.

Frage

Mein älterer Sohn kennt nur noch eins: vor dem Computer sitzen und Internetspiele spielen. Wenn ich beginne mich aufzuregen, verteidigt ihn mein Mann: dafür zieht er nicht ums Haus sondern ist zu Hause unter Kontrolle (mein Mann selbst spielt ab und zu). aber mir tut es leid, dass sie auf diese Weise ihre wertvolle Zeit vertun. Wie kann man ihnen helfen?

Antwort

Ich würde Ihnen raten, sich einen Hund anzuschaffen, damit sie sich um ihn kümmern, mit ihm Gassi gehen. Natürlich nur, wenn die Seele des Sohnes dazu geneigt ist, wenn er von einem vierbeinigen Freund träumt.
Ich erinnere mich, als bei uns zu Hause ein Hund auftauchte, dann wurden die Kinder besser, gütiger. Man muss irgendwie mit dem Sohn sprechen, versuchen, aus der Stadt herauszukommen. Lassen Sie ihn doch mit dem Vater Angeln gehen oder in den Wald fahren, um Beeren und Pilze zu sammeln. Die Mutter sollte einige Angebote machen. Sie kennt am besten die Besonderheiten ihres Sohnes, was ihn interessiert. Das ist zu tun zusätzlich zu den Gebeten der Mutter, den Gebeten der Kirche. Woher kommt diese Abhängigkeit? Von der Schwermut, der Eintönigkeit des Lebens, der Ausweglosigkeit. Der Mensch schaltet den Bildschirm ein, und dort kann er virtuell erzählen, leben, reisen…alles, was er will, und man muss sich dabei nicht anstrengen. In diesem Leben hat er bislang noch nichts gefunden, dass sein Interesse geweckt hätte, weswegen es sich lohnt zu leben oder danach zu streben. Natürlich wäre es schön, wenn ihr Sohn Gott finden würde, wenn er zum Gebet in die Kirche käme. Aber nicht alle Kinder können das. Und deshalb muss man irgendwelche Interessen, Leidenschaften, Sehnsüchte wecken. Man kann, zum Βeispiel, für das Reiten begeistern. Man muss sich bemühen, danach suchen.

Frage

Die Tochter (14 Jahre alt) möchte nicht zum Gottesdienst in die Kirche gehen. Keine 10 Minuten bleibt sie mit mir dort. Früher ist sie auch in die Sonntagsschule gegangen, und in den Gottesdiensten hat sie nach den Kerzen geschaut. Aber jetzt tut sie nichts. Nach meinem Zureden hat mein Mann meine Tochter verteidigt und gesagt, dass nichts erzwungen wird, also was sie will, dass soll sie tun (er selbst geht nicht in die Kirche). Danach konnte ich sie nicht einmal zur Kommunion überreden. Ich habe noch einen neunjährigen Sohn. Mit ihm ist es etwas einfacher. Für die Veränderungen bei den Kindern bin ich selbst schuld. In dem Zeitraum, als ich selten die Kirche besucht habe, hat das alles begonnen. Jetzt bemühe ich mich die Sonntagsgottesdienste nicht zu verpassen, ich bitte die Kinder in die Kirche zu gehen, und sei es nur für 10 Minuten vor Ende des Gottesdienstes. Die Tochter willigt selten ein. Sagen Sie, bitte, wie ich mich verhalten soll!

Antwort
Sie müssen jetzt sehr vorsichtig sein, um bei ihren Nächsten keine Abneigung zu allen kirchlichen Dingen, zu Gott hervorzurufen. Mein Rat an Sie ist, nicht erzwingen, sondern vorschlagen; unaufdringlich zureden, erklären. 14 Jahre ist kein einfaches Alter. Wenn der Junge 14 Jahre alt wird, wird er vielleicht auch „herum bocken“, denn die Welt, die Umgebung nimmt Einfluss, im Innern erwachen die Gefühle eines Erwachsenen und all dem muss man gewachsen sein. Sagen Sie nicht: „ Warum geht ihr nicht?“ Machen Sie ihnen niemals Vorhaltungen, erheben Sie nicht die Stimme, sondern liebevoll und ruhig (wahrscheinlich versammeln sie sich um den Mittagstisch) erzählen Sie zum Beispiel über den Festtag oder den Heiligen, dessen Festtag an diesem Tag gefeiert wird, über die Predigten bei den Gottesdiensten. Man kann ihnen eine Prosphore geben oder sie mit heiligem Öl salben. Innerlich sollten Sie die ganze Zeit bei Gott um Belehrungen und Hilfe bitten, damit die Kinder im Glauben feststehen, nicht das Vertrauen an die Heilige Kirche verlieren. Das ist heute ihre Askese. Und ganz wichtig ist folgendes, dass Sie mit ihrem Mann Frieden halten und es keine Meinungsverschiedenheiten gibt. Denn so sehen die Kinder, dass der Vater gut ist, er erlaubt, nicht in die Kirche zu gehen, aber die Mutter zieht mit Gewalt. Daraus entwickelt sich in der Familie Unordnung. Deshalb betonen Sie jetzt besonders das innere Gebet und die Hinwendung zu Gott. Und suchen Sie Worte, Augenblicke, einige Minuten, in denen sie Ihnen zuhören können. Und dann, so denke ich, schenkt Gott Ihnen das Wort, und Sie werden ihnen beistehen. Aber die Hauptsache ist, dass sie sehen, dass Sie sie nicht verurteilen, dass Sie sie lieben und nur das Beste für sie möchten, dass sie Ihnen lieb sind und dass Sie sie nicht für unfromm halten.

Frage

Wie kann ich einem Kind erklären, Wer Gott ist? Mein Kleiner fragt mich ständig: warum man Gott und die Engel nicht sehen kann? Das Kind wird bald fünf Jahre alt. Er betet, wir gehen mit ihm in die Kirche, kommunizieren. Aber wie soll man das alles erklären? Ich weiß schon, dass man Gott mit dem Herzen spüren muss.

Antwort
Bringen Sie ihn in die Kirche, führen Sie ihn zur Ikone und sagen Sie: hier ist Gott, so hat man Ihn gezeichnet, so hat Er sich heiligen Leuten gezeigt. Er schaut die ganze Zeit auf uns und sieht alles, was wir tun. Und wir sehen ihn nicht, denn die Sünde stört uns: wir sind nicht gehorsam, tun nicht das, was wir sollten, sondern lassen unserm Eigensinn freien Lauf. Führen Sie ihr Kind zum Abendmahl und sagen Sie: „Gott selbst kam in diese Welt. Und jetzt gibt dir Gott durch den Priester seine Liebe. Das, was Du empfängst, jetzt isst, das ist die Liebe Gottes, das ist das Allerbeste, was Gott hat.“ Man muss mit dem Kind sprechen, und er wird bestimmt darauf reagieren und alles verstehen. Man muss ein lebendiges Wort finden. Ich denke, dass es in ihrem Mutterherz geboren wird, aber es ist nicht nötig sich zu genieren und gekünstelt Worte aufzuklauben. Die Kinder sind Gott näher als die Erwachsenen. Manchmal passiert folgendes, das Kind sieht einen Priester, zeigt auf ihn und sagt: „Schau mal, da kommt Gott“. Das heißt, es erkennt im Priester Gott. Allgemein kann man in jedem Menschen Gott sehen, denn wir sind nach seinem Bild geschaffen und ihm ähnlich. Man muss diese Gedanken dem Kind nahe bringen, versuchen Sie Worte zu finden, die er versteht.

Frage

Wie betet man für die Tochter? In diesem Jahr wurde sie Studentin, sie studiert in Minsk. Zu Hause ist sie nirgends hingegangen, aber jetzt findet sie die Freiheit, die ihr und uns, Eltern, schon einige Sorgen und Unannehmlichkeiten gebracht hat. Haben wir richtig gehandelt, dass wir ihr zu Hause nicht erlaubt haben spazieren zu gehen, was sie jetzt nachholt?

Antwort
Für die Tochter beten muss man so, wie wir es heute können. Das Gebet hängt von unserer Beziehung zu Gott, von jenem Schmerz, der in eurem Herz wohnt. Wie kann man die Verbindung mit Gott wiederherstellen, damit das mütterliche Gebet ein Schutz für die Tochter sei? Freilich muss man wachsen und geistlich kämpfen. Natürlich ist das Mutterherz immer unruhig, und „in der Welt seid ihr in Bedrängnis“ (Joh. 16, 33). Ja, es gibt viel Böses und Verlockungen für Mädchen in Minsk. Aber was verstehen Sie unter dem Wort „spazieren gehen“? Wenn Sie sie in Frömmigkeit und Lauterkeit erzogen haben, dann lohnt es sich nicht, dies zu bedauern. Wenn sie in der Familie, in euren Beziehungen etwas Schönes gesehen hat, dann können sie diese behutsame Beziehung zueinander, die Atmosphäre der Liebe und des Verstehens in der Familie sie beschützen. Und wenn sie sich an das Gute erinnert und mit dem vergleicht, was sie in den Diskotheken, bei den verschiedenen abendlichen Veranstaltungen sieht, kann sie sich vom Schlechten abwenden und die Sünde nicht in ihr Herz lassen. Man muss für ihre Tochter beten, in die Kirche gehen, bei Gott um Hilfe bitten, aber auch mit der Tochter sprechen, versuchen mit ihr aufrichtig zu sein. Hier braucht es keinen Dialog von oben herab, man darf nicht moralisch belehrend und rechthaberisch sprechen, sondern mit Liebe, mit dem Wunsch die Tochter zu verstehen und ihr ihre Fehler aufzuzeigen. Ich denke, dass sie in ihnen diese Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit, dann helfen sie ihr, jenen Verlockungen und Versuchungen, die in ihrem späteren Leben Schmerz verursachen können, aus dem Weg zu gehen.

Frage

Ich bin seit 6 Jahren verheiratet. Wir haben 2 Töchter. Die Ältere ist von einem anderen Mann (dies war eine Beziehung ohne Trauschein), sie ist jetzt 16 Jahre alt. Die Jüngere wurde in der Ehe geboren, sie ist 5 Jahre alt. Mein Mann liebt meine jüngere Tochter wahnsinnig, aber die Ältere, so scheint es, wird er bald hassen, obwohl sie ihm nichts schlechtes getan hat. Mein Mann trinkt. Vor einigen Jahren war es noch schlimmer: ihm ist die Hand ausgerutscht, er stieß Beschimpfungen aus, und hat mich mit den Kindern hinausgeworfen (wir haben bei meiner Mutter gewohnt). Aber mit Gottes Hilfe haben wir alles ertragen. Ich bin in die Kirche gegangen, habe gebetet, ich wollte unbedingt die Familie schützen. Aber jetzt weiß ich nicht, was wird. Die Beziehung meines Mannes zu unserer Ältesten verschlechtert sich. Er will sie zu Hause rauswerfen. Er sagt: „ Soll sie doch bei der Großmutter wohnen.“ Ich antworte: „ Wenn die Tochter weggeht, gehen wir auch weg von dir.“ Das alles kommt von seiner Trinkerei. Er geht nicht in die Kirche, vielleicht ist er früher mal gegangen, denn irgendetwas trägt ihn. Die ältere Tochter wächst zu einem guten Mädchen heran, aber jetzt hat sie auf die Beleidigung durch meinen Mann genauso geantwortet.

Antwort
Es läuft der Kampf um ihre Familie, darum, dass alle zusammen bleiben. Sie haben dafür schon viel getan: Sie haben sich nicht scheiden lassen, Sie sind nicht weggelaufen, haben gebetet, baten um Gottes Hilfe. Und Sie sehen, dass irgendeine Veränderung bei ihrem Mann schon stattgefunden hat. Der betrunkene Mensch kann sich natürlich selbst nicht kontrollieren, es stellt sich die Eifersucht ein, und leider ist die Quelle der Eifersucht jetzt ihre ältere Tochter, alles strömt auf sie ein. Aber eigentlich ist er auf Sie eifersüchtig wegen jenes Menschen, der der Vater Ihrer älteren Tochter ist. Sie sollten beten, dass der Herr trotzdem Ihrem Mann hilft, von der Trunksucht wegzukommen, die „grüne Schlange“ zu besiegen und auf die ganze Situation mit nüchternem Blick zu schauen. Ich denke, dass sie auch die Kinder für das Gebet gewinnen sollten, damit Sie zu dritt beten. Erklären Sie ihrer älteren Tochter, dass ihr Mann ein guter Mensch ist, aber wenn er betrunken ist, dann verwandelt er sich in einen Kranken. So wird ihre Tochter nichts Böses von ihm denken. Sagen Sie ihrer Tochter, dass Sie sie nicht verraten werden und sich nicht zum Wohl Ihres Mannes auf sie verzichten werden, dass Sie sie lieben und glauben Sie daran, dass in Ihrer Familie gute, christliche Beziehungen entstehen. Der Kampf geht darum, dass sie einig waren und dass er ihren Vater ersetzte. In einer ruhigen Minute muss man mit dem Mann darüber sprechen, dass Sie ihn lieben, dass Sie die Familie nicht verlieren möchten, dass die Familie vollständig sein soll. Ich denke, der Herr wird Ihnen helfen. Mit einem betrunkenen Menschen kann man die Verhältnisse nicht klären. Das alles muss man mit ihm im nüchternen Zustand besprechen. Bemühen Sie sich, ihn in die Kirche zu führen. Geben Sie ihm Weihwasser, eine Prosphore, heiliges Öl von der Ikone „Der Unerschöpfliche Kelch“ – das sollte man tun, damit das Heilige auf irgendeine Weise ihn anrührt. Und lesen Sie täglich den Akafist, bitten Sie Gott um Hilfe, ich denke, Er wird Sie nicht abweisen.

Frage

Ich bin seit 6 Jahren verheiratet. Wir haben 2 Töchter. Die Ältere ist von einem anderen Mann (dies war eine Beziehung ohne Trauschein), sie ist jetzt 16 Jahre alt. Die Jüngere wurde in der Ehe geboren, sie ist 5 Jahre alt. Mein Mann liebt meine jüngere Tochter wahnsinnig, aber die Ältere, so scheint es, wird er bald hassen, obwohl sie ihm nichts schlechtes getan hat. Mein Mann trinkt. Vor einigen Jahren war es noch schlimmer: ihm ist die Hand ausgerutscht, er stieß Beschimpfungen aus, und hat mich mit den Kindern hinausgeworfen (wir haben bei meiner Mutter gewohnt). Aber mit Gottes Hilfe haben wir alles ertragen. Ich bin in die Kirche gegangen, habe gebetet, ich wollte unbedingt die Familie schützen. Aber jetzt weiß ich nicht, was wird, Die Beziehung meines Mannes zu unserer Ältesten verschlechtert sich. Er will sie zu Hause rauswerfen. Er sagt: „ Soll sie doch bei der Großmutter wohnen.“ Ich antworte: „ Wenn die Tochter weggeht, gehen wir auch weg von dir.“ Das alles kommt von seiner Trinkerei. Er geht nicht in die Kirche, vielleicht ist er früher mal gegangen, denn irgendetwas trägt ihn. Die ältere Tochter wächst zu einem guten Mädchen heran, aber jetzt hat sie auf die Beleidigung durch meinen Mann genauso geantwortet.

Antwort
Es läuft der Kampf um ihre Familie, darum, dass alle zusammen bleiben. Sie haben dafür schon viel getan: Sie haben sich nicht scheiden lassen, Sie sind nicht weggelaufen, haben gebetet, baten um Gottes Hilfe. Und Sie sehen, dass irgendeine Veränderung bei ihrem Mann schon stattgefunden hat. Der betrunkene Mensch kann sich natürlich selbst nicht kontrollieren, es stellt sich die Eifersucht ein, und leider ist die Quelle der Eifersucht jetzt ihre ältere Tochter, alles strömt auf sie ein. Aber eigentlich ist er auf Sie eifersüchtig wegen jenes Menschen, der der Vater Ihrer älteren Tochter ist. Sie sollten beten, dass der Herr trotzdem Ihrem Mann hilft, von der Trunksucht wegzukommen, die „grüne Schlange“ zu besiegen und auf die ganze Situation mit nüchternem Blick zu schauen. Ich denke, dass sie auch die Kinder für das Gebet gewinnen sollten, damit Sie zu dritt beten. Erklären Sie ihrer älteren Tochter, dass ihr Mann ein guter Mensch ist, aber wenn er betrunken ist, dann verwandelt er sich in einen Kranken. So wird ihre Tochter nichts Böses von ihm denken. Sagen Sie ihrer Tochter, dass Sie sie nicht verraten werden und sich nicht zum Wohl Ihres Mannes auf sie verzichten werden, dass Sie sie lieben und glauben Sie daran, dass in Ihrer Familie gute, christliche Beziehungen entstehen. Der Kampf geht darum, dass sie einig waren und dass er ihren Vater ersetzte. In einer ruhigen Minute muss man mit dem Mann darüber sprechen, dass Sie ihn lieben, dass Sie die Familie nicht verlieren möchten, dass die Familie vollständig sein soll. Ich denke, der Herr wird Ihnen helfen. Mit einem betrunkenen Menschen kann man die Verhältnisse nicht klären. Das alles muss man mit ihm im nüchternen Zustand besprechen. Bemühen Sie sich, ihn in die Kirche zu führen. Geben Sie ihm Weihwasser, eine Prosphore, heiliges Öl von der Ikone „Unerschöpflicher Kelch“ – das sollte man tun, damit das Heilige auf irgendeine Weise ihn anrührt. Und lesen Sie täglich den Akafist, bitten Sie Gott um Hilfe, ich denke, Er wird Sie nicht abweisen.

Frage

Ich bin 23 Jahre alt und wohne zusammen mit meinen Eltern und dem jüngeren Bruder. Die Mutter hat in den letzten Jahren angefangen stark zu trinken, und sie geht wegen Trunkenheit nicht zur Arbeit. Der Vater arbeitet. Ich arbeite auch, aber sie bittet fast immer um Geld für Alkohol, und wenn ich es nicht gebe, dann erbost sie sich und schimpft. Einerseits verstehe ich, dass diese Situation auch mein Kreuz ist, aber andererseits quält mich oft Frust darüber, dass ich wegen der Schwierigkeiten verärgert bin und ich kein Privatleben aufbauen konnte. Die Mutter sagt immer, dass ich niemals heiraten werde. Mir tut es weh, so etwas zu hören. Wenn ich weggehe und ein selbständiges Leben führe, ist das dann nicht die Flucht vor Schwierigkeiten?

Antwort
Ich würde es versuchen. Die Mutter nehmen Sie in ihr Herz, im Gebet lassen Sie sie nicht allein, aber für sie lohnt es sich im vorliegenden Fall, zu versuchen, selbständig zu leben. Wenn die Mutter ans Bett gefesselt wäre, dann wäre das ein Grund. Aber wenn der Mensch trinkt, dann ist das eine andere Sache. Wenn Sie sich ärgern und ausrasten, und Sie haben keine Kraft mehr, so weiter zu leben, wenn Sie im Innern Ihre Mutter anklagen, dann ist es wahrscheinlich besser, allein zu leben, sich zu beruhigen und von fern die entstandene Situation anzuschauen. Es ist notwendig, neue Kräfte zu tanken und sich nicht von der Mutter loszusagen und sie nicht zu verurteilen. Vielleicht dann, wenn Sie auf beiden Beinen stehen und Ihr Leben verändert haben, können Sie ihrer Mutter mehr helfen, als im Moment. Aber wenn man nichts unternimmt und alles weiter erduldet, führt Sie das dann nicht zu einem geistigen Zusammenbruch?

Frage

Ich bin 24 Jahre alt, mein Sohn 1 Jahr. Wir leben mit den Eltern zusammen. Sagen Sie, bitte, wie ich mich verhalten soll, da meine Mutter dagegen ist, dass ich das Kind regelmäßig zur Kommunion bringe, beichte und kommuniziere, geistliche Literatur lese, das Gebetslicht entzünde! Das alles stört sie. Aus diesem Grund erwachsen Streitereien und Unstimmigkeiten. Wie kann man in der Familie den Frieden bewahren, ohne die geistliche Entwicklung des Kindes und meine eigene zu gefährden?

Antwort
Das ist eine sehr feine Frage. Hier wird es immer Übertreibungen und Extreme geben, das ist unvermeidlich. Man muss Frieden mit der Mutter finden. Niemand kann Ihnen Gott wegnehmen. Das Licht anzünden zu Hause kann man, aber muss man nicht. Vielleicht versuchen Sie gerade die Mutter zu bekehren, damit sie mit Ihnen zusammen in die Kirche geht, und wahrscheinlich lesen Sie ihr Predigten vor und streiten mit ihr. Dies sollte man auch nicht tun. Bringen Sie auch weiterhin das Kind zur Kommunion und kommunizieren sie auch selbst. Falsch wäre es, wenn wir aufhören würden in die Kirche zu gehen. Man muss sich nur bemühen, dass weniger Verlust, Versuchungen wären, dafür ist Überlegung nötig und man muss Gott bitten, dass die Mutter zum Glauben geführt wird.

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