Seit vielen Jahren führt Vater Andrej Lemeschonok Gesprächsabende mit Gemeindemitgliedern durch, bei denen er ihre Fragen beantwortet. Vor einigen Jahren erschienen die Fragen und Antworten in Buchform in russischer Sprache. Auf unserer neuen Webseite haben Sie nun Gelegenheit, einige dieser Fragen und Antworten auf deutsch zu lesen. Außerdem laden wir Sie ein sich daran zu beteiligen. Sie können uns Ihre Fragen gern per E-Mail schicken oder sie interessierende Themen aus den vorhandenen Rubriken auswählen. Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!

Stellen Sie dem Priester Ihre Frage

ANTWORTEN DER PRIESTER NACH THEMEN SORTIERT

Frage

Guten Tag, Väterchen. Können Sie mir bitte sagen, wie ich mich verhalten soll, in der die Leute böse Dinge zu mir sagen und mich beschimpfen? Mache ich es richtig, wenn ich schweige oder es ins Lächerliche ziehe? Und wie soll ich in Zukunft mit diesen Menschen umgehen? Soll ich sie in die Schranken weisen oder ignorieren?

Antwort
Sie tun das Richtige. Warum Energie und Nerven verschwenden oder etwas beweisen, indem Sie sich verteidigen? Die anderen denken schlecht über Sie, sagen Dinge, die Ihnen nicht gefallen - das ist ihr gutes Recht. Man kann es nicht jedem Recht machen. Aber Böses mit Bösem vergelten, den Frieden verlieren, sich vor jemandem rechtfertigen, das scheint mir nicht nötig zu sein. Suchen Sie sich Menschen, von denen Sie verstanden werden, mit denen Sie gemeinsame Interessen haben. Es bedeutet nicht, dass wir jedem nachgeben sollen, aber es ist notwendig, eine solche Gesprächsatmosphäre zu schaffen, so dass das Wort gilt: Gegen den Treuen zeigst du dich treu,… doch falsch gegen den Falschen.(Ps 18, 26f).

Frage

Guten Tag. Ist es eine Selbsttäuschung, sich das Ziel zu setzen, heilig zu werden und zu denken: „Ich möchte heilig werden“?

Antwort
Es ist ein wunderbares Ziel. „Das Heilige den Heiligen“. Wir werden heilig (vielleicht nur sehr kurz), wenn wir Gott in uns aufnehmen: Christus in mir und ich in ihm. Das ist es, was Heiligkeit ausmacht - die Vereinigung mit Gott. Aber dann, wenn wir die Kirche verlassen, verlieren wir schnell diese Heiligkeit: wir schauen jemanden falsch an, sagen etwas Falsches, irgendwo wird geflüstert oder gar verurteilt, damit sind wir schon keine Heilige mehr. Natürlich ist es ein guter Wunsch, ein Heiliger zu sein. Ein Mensch wird ein Heiliger durch Reue. Der Räuber sah Gott, glaubte an seine Liebe und kam ins Paradies, obwohl er in der Sünde gelebt hat. Und diese Liebe bewahrte ihn vor dem ewigen Tod. Lassen Sie also dieses Ziel - ein Heiliger zu werden - immer in Ihrem Leben sein. Und es wird Ihnen helfen, die Sünden zu vermeiden, die uns von Gott trennen.

Frage

Guten Tag. Was kann ich tun, um den Weg Gottes nicht zu verlassen? Wenn ich mich während des Gottesdienstes ablenken lasse, wie sollte ich in dieser Situation reagieren?

Antwort
Wenn wir nicht den Willen Gottes tun und unseren Lebensweg nur auf persönlichen Wünschen und Interessen aufbauen, werden wir nicht in der Lage sein, die Sünde zu überwinden und uns mit Christus auf Erden zu vereinigen. Und wenn wir hier nicht vereint sind, werden wir Christus kaum erkennen, wenn wir in die Ewigkeit kommen. Deshalb holen wir uns Gottes Segen für jede Arbeit, für jeden Plan, den wir machen, suchen beständig Gottes Willen. Es ist eine große Arbeit, aber sie gibt dem Menschen die Möglichkeit, aufmerksam zu sein, sich zu beherrschen. Aber so zu leben - heute wollen wir das eine und morgen das andere - ist nicht der Weg, es ist ein ungeordnetes, sinnloses Leben, das den Menschen auf den Friedhof führt, ohne Hoffnung auf die Ewigkeit. Wenn jemand zum Gottesdienst kommt, muss er ein Ziel haben. Nicht nur, um zu stehen und von etwas oder jemandem zu träumen. Die Kirche ist eine Ambulanz, ein Krankenhaus. Wir kommen, um in der Kirche Gottes Hilfe zu erhalten. Denn es ist sehr schwer, in der Welt zu leben: wir müssen kämpfen, wir müssen arbeiten, geistig arbeiten. Und wir haben nicht genug Kraft dafür. Und wenn wir in die Kirche kommen und in der Kirche unaufmerksam sind und nicht hören, was geschieht, nicht am Gottesdienst teilnehmen, dann ist das natürlich verlorene Zeit. Im Allgemeinen hat die Sünde den Menschen in Stücke gerissen. Verstand, Herz, Gefühle, Wille - all das ist nach dem Sündenfall gespalten. Ich will das eine und tue das andere. Der Apostel Paulus sagt: „Es sind zwei Personen, die in mir leben“ (siehe: Röm. 7: 19-21). Und wenn wir beginnen, Gott zu suchen, wenn wir in die Kirche kommen, wenn wir beten lernen (und das Gebet ist eine Arbeit des Herzens und des Verstandes), dann wird die innere Einheit des Menschen wiederhergestellt, der Sinn des Lebens erscheint. Das Leben wird zum Weg, der den Menschen in die Ewigkeit führt, zum Sieg über den Tod. Wenn Sie also diesen Weg gehen, gehen Sie ihn in der Kirche - und versuchen Sie, so zu leben, dass die Kirche Ihre Wiege wird, Ihre Schule, ein neues Leben, in das der Herr uns führt.

Frage

Guten Tag, Väterchen. Wenn ich die Fastenzeit nicht in vollem Umfang eingehalten habe, kann ich dann trotzdem an Ostern die Heilige Kommunion empfangen? Ich würde die 3 Tage davor fasten, wie ich es üblicherweise tue.

Antwort
Das hängt von Ihren Kräften ab. Vielleicht werden Sie durch die Kommunion, durch das Gebet, durch den Gottesdienst allmählich innerlich stärker und können im nächsten Jahr fasten. Gott nimmt jeden an: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid... (Mt 11,28), jedes Opfer. Was sagt der heilige Johannes Chrysostomus in der Osterliturgie? Die Freude ist gekommen, und alle können sie genießen: die, die gefastet haben, und die, die nicht gefastet haben, die, die sich abgemüht haben, und die, die sich nicht abgemüht haben. Die Freude ist so groß, dass alle an dieser Freude teilhaben sollen. Gehen Sie also in die Kirche, zum Kelch. Sagen Sie dem Priester, dass Sie drei Tage gefastet habt, obwohl Sie nicht die ganze Fastenzeit hindurch gefastet haben. Ich glaube, dass Gott Sie annehmen wird.

Frage

Guten Tag, Väterchen. Wenn ich die Fastenzeit nicht in vollem Umfang eingehalten habe, kann ich dann trotzdem an Ostern die Heilige Kommunion empfangen? Ich würde die 3 Tage davor fasten, wie ich es üblicherweise tue.

Antwort
Das hängt von Ihren Kräften ab. Vielleicht werden Sie durch die Kommunion, durch das Gebet, durch den Gottesdienst allmählich innerlich stärker und können im nächsten Jahr fasten. Gott nimmt jeden an: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid... (Mt 11,28), jedes Opfer. Was sagt der heilige Johannes Chrysostomus in der Osterliturgie? Die Freude ist gekommen, und alle können sie genießen: die, die gefastet haben, und die, die nicht gefastet haben, die, die sich abgemüht haben, und die, die sich nicht abgemüht haben. Die Freude ist so groß, dass alle an dieser Freude teilhaben sollen. Gehen Sie also in die Kirche, zum Kelch. Sagen Sie dem Priester, dass Sie drei Tage gefastet habt, obwohl Sie nicht die ganze Fastenzeit hindurch gefastet haben. Ich glaube, dass Gott Sie annehmen wird.

Frage

Guten Tag, ich weiß nicht, was ich tun soll: Sehr oft ertappe ich mich bei dem Gedanken, dass ich Angst vor der Zukunft habe, weil ich Angst vor dem Sterben habe. Ich bin nicht krank und habe vor, bis ins hohe Alter zu leben. Ich habe eine nette, freundliche Familie, ich studiere, alles scheint in Ordnung zu sein, aber diese Gedanken..... Ich kann sie nicht kontrollieren. Der Tod macht mir wirklich Angst und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht, was nach dem Tod passiert, und niemand weiß es mit Sicherheit ... Ich denke jeden Tag darüber nach und möchte nicht alt werden. Ich will nicht sterben. Die Zeit vergeht zu schnell. Ich bin zu Tode erschrocken, manchmal so erschrocken, dass ich stundenlang auf einen Punkt starre und versuche, eine Antwort zu finden. Ich dachte, die Religion würde mir helfen, mich zu beruhigen, aber auch das hat nicht geholfen. Ich habe Gebete gelesen, bin in die Kirche gegangen, habe Menschen geholfen, aber diese Gedanken werden immer größer, ich habe wirklich, wirklich Angst. Warum ist es so kompliziert?

Antwort
Victoria, lass die Toten ihre Toten begraben (Mt 8, 22), aber du folge mir nach(vgl. Joh 21, 22). Gott kam in diese Welt, um die Sünde zu überwinden, die den Menschen tötet. ...Erde bist du, und zur Erde kehrst du zurück (Gen 3, 19). Jetzt sind wir in der Fastenzeit, und es ist notwendig, nicht in Verzagtheit, in Verzweiflung zu geraten, nicht auf einen Punkt zu schauen, sondern in die Kirche zu gehen. Ich rate Ihnen, in der Fastenzeit Kraft zu schöpfen und in die Kirche zu kommen. Es wäre sehr gut, wenn Sie beichten würden. Sprechen Sie diese Ängste, diese düsteren Gedanken in der Beichte aus. Und ich möchte auch, dass Sie die Osterliturgie besuchen und dort hören, dass es keinen Tod gibt. Tod, wo ist dein Stachel, Hölle, wo ist dein Sieg? (1 Kor 15,55) „Christus ist auferstanden, und die Toten sind nicht mehr im Grab“ - das sind die Worte des heiligen Johannes Chrysostomus in der Predigt, die in der Osterliturgie gelesen wird. Wir überwinden den Tod, und das ist nicht nur eine Vermutung, sondern die Lebenserfahrung eines orthodoxen Christen. Ich möchte, dass Sie diese Erfahrung machen. Dann werden Sie aufhören, Angst vor dem Tod zu haben, und beginnen, wahrhaftig zu leben und sich auf den Übergang in ein neues Leben vorzubereiten - das ewige Leben, in dem alles und jeder in der Liebe Gottes sein wird.

Frage

Guten Tag, bitte erklären Sie, wie der Herr Jesus Christus von einer Jungfrau geboren wurde?

Antwort
Viele hunderte Jahre bereiteten sich die Menschen auf die Geburt derjenigen vor, die die Frohe Botschaft empfangen könnte. Durch ihre Demut, ihren Gehorsam gegenüber Gott, überwand die Jungfrau Maria die naturgemäße Ordnung. Die Empfängnis durch den Heiligen Geist fand statt, nachdem die Mutter Gottes das Wort in sich aufgenommen hatte, ohne es ihrer Natur nach zu verstehen. Sie glaubte Gott mehr als ihrer Natur, mehr als der Ordnung der Dinge in dieser Welt. ...Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach Deinem Worte (Lk 1, 38). Dieses, ihr vollkommenes Gottvertrauen diente eben dazu, den Sohn Gottes in die Welt zu bringen. Und der Retter kam, als alles dank der Bemühungen und Gebete der ganzen Welt vorbereitet war.

Frage

Vater, bitte beantworten Sie meine Frage! Was soll ich tun, wenn in meinem Kopf der Gedanke auftaucht: „Ich glaube nicht an Gott“? Und ich fühle mich dann hilflos, kann nichts dagegen tun. Helfen Sie mir, bitte!

Antwort
Das sind Gedanken, geäußerte Gedanken. Solche Gedanken kommen. Die Quelle dieser Gedanken ist klar - es ist unser Feind. Und wir sollten diese Gedanken nicht in unseren Geist lassen, wir sollten uns nicht von ihnen anstecken lassen. Wenn diese Gedanken kommen, lesen Sie das Jesusgebet. Nehmen Sie das Evangelium und lesen Sie darin. Gehen Sie in die Kirche und bekennen Sie, dass Sie einen solchen Kampf in sich führen und dass diese Gedanken kommen. Wahrscheinlich gab es einige Momente, in denen Sie Angst vor diesen Gedanken hatten oder in Verwirrung gerieten. Das sollten Sie nicht, sondern bekennen Sie diese Gedanken vor Gott in der Beichte. Es gibt einen Kampf, einen geistlichen Krieg um die Seele. Und der Feind kann durch diese Gedanken angreifen, die in den Verstand eindringen, dann in das Herz gelangen, und schon ist der Mensch in der Gewalt des Feindes. Besiege also den Feind im Namen Jesu!

Frage

Guten Tag, Väterchen. Warum gründet sich das Christentum auf den unmenschlichen Leiden Christi und seiner Heiligen? Kann das als gut angesehen werden, wenn schon das Lesen des Akafist der Hl. Barbara Schrecken hervorrufen?

Antwort
Es gibt keine größere Liebe, als wenn ein Mensch sein Leben für seine Freunde hingibt (vgl. Joh 15,13). Christus stirbt unter schrecklichen Qualen für uns, für unsere Sünden. Und die Märtyrer starben um Christi willen. Es war die Liebe des Menschen zu Gott, der alles auf dieser Erde für unsere Rettung gegeben hat. Auf dem Blut der Märtyrer und Bekenner wurde die Kirche aufgebaut. Und der Teufel kämpft gegen Christus. Er [der Teufel] wurde am Kreuz besiegt, aber er versucht, so viele Menschen wie möglich des Himmelreiches zu berauben, sie von Gott wegzuführen. Deshalb helfen uns heute die Märtyrer und Bekenner, ihre Taten, ihr Glaube. Das ist ein Beispiel für uns. Und obwohl heute bei uns niemand mehr getötet oder gefoltert wird, verführt die Welt, die im Bösen liegt, den Menschen, tut alles, damit der Mensch sich von Gott entfernt und seine Vorrangschaft vergisst.

Frage

Guten Tag, Väterchen. Vor kurzem bemerkte ich, dass, wenn ich nicht jeden Sonntag in die Kirche gehe und die Kommunion empfange, mich die Schlechtigkeit (besonders Gedanken, Gefühle) auffrißt. Nach der Kirche fühle ich mich gut, ich habe das Gefühl, dass das Leben nur aus Gnade besteht. Aber wenn ich nicht in die Kirche gehe, nicht die Kommunion empfange, überfallen mich negative Gedanken, Zorn, Neid und Bosheit kommen auf. Ich habe ein wenig Angst davor, wie schnell die Dinge sich verschlechtern, wenn ich nicht in der Kirche bin. Es gibt Umstände im Leben, in denen ein Mensch nicht in die Kirche gehen kann. Und hier habe ich Angst, wie ich mich selbst ruinieren kann, wenn ich eine solche Gelegenheit nicht habe. Ich möchte in der Kirche mit so viel göttlicher Kraft genährt werden, dass es für eine lange Zeit ausreicht. Wie bekomme ich dieses Gottvertrauen, das mich lange im Zustand der Gnade bewahrt?

Antwort
Sie schreiben sehr richtig. Wie der Psalmist sagt: Denn ein einziger Tag in den Vorhöfen deines Heiligtums ist besser als tausend andere (Ps 84,11). Das heißt, besser ein Tag im Tempel als tausend Tage ohne den Tempel. In der Kirche erhalten wir viel, wenn wir nicht einfach so kommen, sondern zur Beichte gehen und die Kommunion empfangen. Das gibt uns die Möglichkeit, die Sünde in uns selbst zu bekämpfen, zu versuchen, den Menschen zu helfen. Und ich glaube, dann leben wir, wie es sich gehört. Wir gehen in die Kirche, um diese Gnade von Gott zu empfangen. Dann hilft Gott durch uns vielen Menschen und um uns herum wird es heller. Aber nur, wenn Gott in uns lebt, wenn Frieden in unserem Herzen ist. Deshalb sollte man in die Kirche gehen, denn dort behandeln wir wirklich unsere unsterbliche Seele. Aber wenn es einmal nicht klappt und man nicht zum Gottesdienst kommen kann, sollte man nicht entmutigt sein, verzweifeln und denken, dass alles zum Teufel geht. Nein. Wir können beten: sowohl privat, d.h. zu Hause, als auch an jedem beliebigen Ort. Und immer, wenn Sie etwas tun, bitten Sie zuerst um Gottes Segen. Sprechen Sie ein Gebet und Ihre Arbeit wird geheiligt sein.

Stellen Sie dem Priester Ihre Frage

Bitte bestätigen Sie, dass die E-Mail korrekt eingegeben wurde. Bitte teilen Sie uns auch mit, wenn Sie eine Frage stellen, in welchem Land (Stadt) Sie leben.

Ich bin kein Roboter.