Der Auserwählte Gottes, der die zerknirschten Herzen der Akademiker, Studenten, IT-Spezialisten, Hausfrauen, Theologen und Neophyten der Kirche im Sturm eroberte, ist heute der ganzen orthodoxen Welt bekannt. Die Seele demütigt sich vor seiner Heiligkeit zu Staub, vergisst alles Irdische, füllt sich mit Frieden, Freude und betet mit ihm. Seine Einfachheit im Gespräch mit dem Herrn und sein kindlicher Glaube berührten und berühren die Menschen. Aber dahinter steckt eine gigantische asketische Anstrengung von einem halben Jahrhundert Lebenszeit in einem Athoskloster.
Der heilige Siluan vom Berg Athos ist ein neuer Gott Schauender und ein großer Beter für die ganze Welt, «der im 20. Jahrhundert auf dem Berg Athos siedelte und dort ein engelsgleiches Leben verwirklichte», wurde 1866 in Russland geboren, im Dorf Schowskij im Bezirk Lebedjan in der Provinz Tambow, in der Familie des Bauern Ioann Antonow. Die Familie war groß: Vater, Mutter, fünf Söhne und zwei Töchter. Das Baby wurde in der Dorfkirche zu Ehren der Geburt Christi auf den Namen Simeon getauft. Die Eltern arbeiteten hart als Bauern, lebten aber relativ sorgenfrei. Sie waren gastfreundlich, boten oft Obdach und Nahrung für Bedürftige an. Von Kindesbeinen an wurde Simeon im orthodoxen Glauben erzogen.
Als Schimönch auf dem Heiligen Berg Athos erinnerte sich Siluan daran, wie fromm sein Vater gewesen war: «Ich habe das Maß meines Vaters noch nicht erreicht. Er war Analphabet, aber trotzdem ein sanftmütiger und weiser Mann. So einen Starez hätte ich haben wollen; er war nie genervt, er war immer ruhig.»
In die Schule ging Simeon nur zwei Jahre, und begann dann, der Familie auf dem Bauernhof zu helfen. Er wuchs auf und wurde zu einem sehr starken Mann. Als Simeon die Liebe zu Gott in sich spürte, begann er eifrig und mit Tränen zu beten und beschloss, später das Mönchtum anzunehmen. Ohne sich dem Willen des Vaters zu widersetzen, der ihm befahl, zuerst den Militärdienst zu absolvieren, legte er die Absicht, ins Kiewer Höhlenkloster einzutreten, beiseite.
Simeon diente im Pionier-Bataillon der Leibgarde in St. Petersburg unter dem Kommando von General Serebrjakow. In der Armee liebte man ihn als gehorsamen Soldat. Er war von ruhiger Natur und gutem Verhalten, und seine Kameraden kannten ihn als treuen Freund.
Nach Beendigung des Militärdienstes ging der zukünftige Heilige zum Hl. Johannes von Kronstadt, um den Segen zu erhalten, auf den Athos zu reisen. Da er Vater Johannes nicht antraf, hinterließ Simeon ihm eine kurze Notiz: "Vater, ich möchte Mönch werden; beten Sie, dass die Welt mich nicht aufhält.» Nach der Armee blieb Simeon nur eine Woche zu Hause bei den Eltern und ging zum Heiligen Berg.
Bereits im Herbst 1892 kam Simeon Iwanowitsch Antonow auf den Heiligen Berg Athos. Er wurde von den großen und kleinen Kreuzen begrüßt, die die grünen Kuppeln des Glockenturms, der Kirchen und Dächer des russischen Panteleimon-Klosters krönen.
“Ein Ort der Stille, der Schau des Geheimen, der Askese.” Diese Worte sind seit der Zeit des frühen Christentums für den Athos verankert. Er ist ein Zeuge der hohen asketischen Taten jener Seelen, die nach Gott streben. Hierher kam der Novize Simeon. Später wird er schreiben: “Es ist eine Sache, an Gott zu glauben, aber eine andere, Gott zu kennen.”
Zu dieser Zeit zählte das russische Kloster auf dem Athos etwa zweitausend Bewohner. Am Ende des 19. Jahrhunderts gehörten fünf große und 13 kleine Kirchen zum Kloster. All die zahlreichen Kloster- und vielen Nebengebäude bildeten fast eine Kleinstadt.
Viele hundert Pilger kamen ständig aus Russland auf dem Athos an. Sie lebten dann dort für eine geraume Zeit in den Klosterherbergen.
Die Novizen des Klosters hatten deshalb stets viel zu tun. Simeons erste Aufgabe (sein erster Gehorsamsdienst) war die Arbeit in der Mühle.
An schwere Arbeit gewöhnt und von kräftiger Statur trug der Novize den ganzen Tag allein die 50-Kilo-Säcke in den dritten Stock der Mühle und füllte das Getreide in den Trichter des Mahlwerks.
Hier, bei der Mühle, in der Kirche des heiligen Propheten Elija, rechts von den Königlichen Türen, wo sich die Ikone des Erlösers befindet, sah der Novize während des Vespergottesdienstes den lebendigen Christus. “Auf unergründliche Weise erschien der Herr” dem jungen Novizen, und sein ganzes Wesen, ja selbst sein Leib wurden vom Feuer der Gnade des Heiligen Geistes erfüllt. Im Moment der Gotteserscheinung wurde Simeon in seinem ganzen Sein «mitgeteilt", dass ihm seine früheren Sünden vergeben wurden.
Nach diesem Ereignis begann eine neue Etappe im geistlichen Leben des jungen Bruders Simeon. Alles war gut: Die Welt war großartig und die Menschen angenehm und die Natur war unaussprechlich schön, und der Körper veränderte sich, wurde leicht, die Kraft schien zuzunehmen, das Wort Gottes erfreut die Seele, die Nachtwachen in der Kirche und besonders die Gebete in der Klosterzelle in der Einsamkeit wurden voller Wonne. Aus übermäßiger Freude bedauerte die Seele die Menschen und betete für die ganze Welt.
Nach einiger Zeit, an einem Feiertag, nach der Nachtwache in der Kirche, am Morgen, als Bruder Simeon im Klosterrefektorium Dienst tat, wurde er wieder von der Gnade Gottes heimgesucht. Das Geschehen ähnelte dem ersten.
... Die Erinnerung an das Offenbarte blieb erhalten, aber Frieden und Freude im Verstand und im Herz nahmen im Laufe der Zeit ab, und sie wurden durch Verwirrung und Angst vor Verlust ersetzt... Vier Jahre nach seiner Ankunft im Kloster, im Jahr 1896, wurde Simeon unter dem Namen Siluan zum Mönch geweiht.
Seitdem der Herr dem Mönch Siluan erschienen war, führte er einen erbitterten Kampf mit den Leidenschaften, um die Reinheit des Geistes und des Herzens zu bewahren. In einer dieser schmerzerfüllten Nächte, als es trotz aller Bemühungen nicht möglich war, rein zu beten, sah Siluan, als er sich erhob, um sich zu verneigen, die Figur eines Dämons vor sich, der vor den Ikonen stand und darauf wartete, dass sich Siluan vor ihm verneigte.
Vater Siluan setzte sich wieder und rief mit Schmerz im Herzen zu Gott: “Herr, du siehst, dass ich mit einem reinen Verstand zu Dir beten möchte, aber die Dämonen gestatten es mir nicht. Lehre mich, was ich tun muss, damit sie mich nicht stören?” Und die Antwort Gottes lautete: “Die Stolzen leiden immer so sehr unter Dämonen.” “Herr”, betete Siluan, “lehre mich, was ich tun muss, damit meine Seele sich demütigt?” Und der Herr sagte zu ihm: “Halte deinen Verstand in der Hölle und verzweifle nicht.”
Nach dieser Offenbarung stand der Mönch Siluan fest auf seinem geistlichen Weg. Von diesem Tag an war sein Lieblingslied: "Bald werde ich sterben, und meine verfluchte Seele wird in die enge schwarze Hölle herabfahren, und ich werde dort allein schmachten und nach dem Herrn weinen: "Wo bist du, Licht meiner Seele? Ich kann ohne dich nicht leben."" Aber selbst dieser feurige Weg erwies sich nicht als kurz. Fünfzehn Jahre lang weinte er weiter von ganzem Herzen und litt, wenn die Gnade Gottes sich durch das Schwanken der sich stets verändernden menschlichen Natur abschwächte. Solange er nicht die Kraft durch eine einzige Regung des Geistes erhielt, die nicht äußerlich nicht ausgedrückt wurde, um das auszumerzen, was ihn zuvor schwer zuschaffen machte.
In dem Maße wie die segenspenden Einwohnungen des Heiligen Geistes in ihrer Stärke und Dauer zunahmen, nahm auch die Dankbarkeit Gottes in Siluans Seele zu: “O Herr, wie kann ich Dir für diese neue unergründlichen Gnaden danken: Dem Unwissenden und dem Sünder offenbart du deine Geheimnisse. Die Welt stirbt in den Fesseln der Verzweiflung, und mir, dem letzten und schlimmsten aller, öffnest du das ewige Leben. Herr, eröffne es nicht nur mir, lass die ganze Welt Dich erkennen.”
Allmählich beginnt in seinem Gebet die Trauer um die Welt, die Gott nicht kennt, zu dominieren. «Für die Menschen zu beten, heißt Blut zu vergießen", sagte der Starez, der die Liebe Christi durch den Heiligen Geist gelernt hatte. “Die Welt besteht durch das Gebet, und wenn das Gebet geschwächt wird, wird auch die Welt untergehen”, sagte Vater Siluan. “Aus Gründen der Stille und der Einsamkeit” bat er den Abt um den Segen, in die Einsiedelei, das “Alte Russikon", zu gehen.
Die Einsiedelei liegt in den Bergen, etwa 250 Meter über dem Meeresspiegel, östlich des Klosters und ist zu Fuß in einer Stunde und zehn Minuten erreichbar. Dort wurde ein strengeres Fasten gehalten als im Kloster. Der Ort ist einsam und abgelegen. So suchten Mönche hier nach mehr Abgeschiedenheit, um sich ohne Ablenkung dem Jesusgebet auf seiner höchsten Stufe widmen zu können.
Im Südosten des Gebäudes, wo sich die Zellen der Brüder befanden, befand sich das vom Hl. Siluan errichtete und heute verfallene “Kellion”. Dies ist ein gewöhnliches Häuschen, das heute von den Athos-Mönchen als “Mönchsklause” bezeichnet wird.
Nach den Beschreibungen des Schülers des heiligen Athosmönches, dem späteren Starez Sofronij (Sacharow) betete Starez Siluan hier nicht nur, sondern «mähte Gras, hackte Holz und versorgte sich so mit Brennmaterial für den Winter.»
In kurzen Pausen zwischen Gebet und Arbeit schaute der Starez «mit seinem großen Sinn für Schönheit auf die Wolken, aufs Meer, auf die Berge, die Wälder, auf jeden einzelnen Baum». Er hielt an, um “die sichtbare Schönheit und das Wort Gottes darin zu betrachten”.
Eines der Besonderheiten des Klostergebets der Mönche vom Heiligen Berg ist das Wachen in der zweiten Nachthälfte und die Gottesdienste, die die ganze Nacht (Nachtwache) an den wichtigsten Feiertagen dauern. Der körperlich starke Hl. Siluan schlief sehr wenig, etwa anderthalb bis zwei Stunden am Tag, und die mit Unterbrechungen.
Im Jahr 1911 wurde er in das großes Schima eingekleidet.
Es ist nicht bekannt, wie lange der Hl. Siluan im “Alten Russikon" blieb und wann er mit dem Segen des Beichtvaters ins Hauptkloster zurückkehrte. Hier wurde der Hl. Siluan mit dem Gehorsamsdienst des Klosterökonomen beauftragt. Damit war er für rund 200 Menschen verantwortlich.
Er war ein Mann von überraschend sanften Herzens, übergroßer Liebe, außergewöhnlicher Sensibilität und Einfühlungsvermögen jeglichen Leids und Kummer gegenüber. Nachdem er die Werkstätten besucht hatte, ging der Starez in seine Zelle, um “über das Volk Gottes” zu weinen.
Das ständige, tiefe geistliche Seufzen seines Herzens, das um der Arbeiter willen litt, wuchs an zur Klage Adams um die ganze, dem Untergang geweihte Welt. “Der Herr hat Mitleid mit allen”, sagte der vom Geist Christi erfüllte Heilige.
Nördlich des Klostergebäudes wurden mehrstöckige Gebäude mit Zellen für die Brüder errichtet, die in der Gerberei, Schlosserei oder Klosterschmiede und anderen nahegelegenen Werkstätten arbeiteten. Es wird angenommen, dass auch der Heilige Siluan hier im zweiten Stock lebte. Ab den 1930er Jahren und bis zu seinem Tod erfüllte der Starez seinen Gehorsamsdienst im Lebensmittelladen des Klosters.
Nach der Revolution von 1917 geriet das Kloster, insbesondere in den 1920er und 1930er Jahren, in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten. Fast alle Werkstätten und Betriebe, einschließlich des Krankenhauses, verfielen. Aufgrund von Geldmangel und häufigen Erkrankungen nahm die Zahl der Brüder allmählich ab, bis zu 50 Menschen starben jährlich, und die Zahl der russischen Mönche auf Athos sank auf 215.
Doch gerade zu dieser Zeit erblühte im Kloster eine wunderbare geistliche Blume – der Heilige Siluan, der zu den Höhen der Leidenschaftslosigkeit und der reinen Liebe zu Gott und dem Nächsten aufstieg.
Im Jahre 1930 lernte der 34-jährige Mönch Sophronij (Sacharow) den Heiligen Siluan kennen und wurde dessen geistlicher Sohn und Vertrauter. Im Jahre 1932 wurde er zum Mönchsdiakon und 1941 zum Priestermönch geweiht.
Vor seinem Tod übergab der Hl. Siluan ihm seine Notizen. Diese bildeten nach umfangreicher Überarbeitung die Grundlage für sein berühmtestes Werk: „Starez Siluan“.
Das Buch „Starez Siluan“ trug maßgeblich zur Heiligsprechung des Heiligen Siluan vom Berg Athos in den Jahren 1987–1988 bei. Trotz der wenigen Informationen über das äußere Leben des Heiligen gelang es Starez Sophronij, die innere geistliche Welt von Starez Siluan darzustellen als “einem Theologen im Sinne eines Menschen, der Gott geschaut und Kenntnis von Ihm gewonnen hat“.
Starez Siluan starb am 24. September 1938 um 2 Uhr morgens auf der Krankenstation des Klosters. In den 1930er Jahren bestand sie aus einem großen Saal, der durch eine Trennwand in zwei Hälften geteilt war.
Hier, in der zweiten, hinteren Hälfte, auf der dem Meer zugewandten Fensterseite, waren die Ecken durch dünne Wände vom Gemeinschaftsraum getrennt und bildeten zwei kleine Räume. Schimamönch Siluan starb in dem „rechten Zimmer“, das ihm vom leitenden Mönch des Krankenhauses, „Doktor“ Thomas, zur Verfügung gestellt worden war.
Die Ursachen und die Krankheit des ehrwürdigen Silouan sind nicht genau geklärt. Es ist bekannt, dass er bereits einmal auf der Krankenstation lag, als er einmal schwer an Grippe erkrankte. Auch in seinen letzten Lebensjahren war Starez Siluan lange krank. Er litt an Rheuma und „quälenden Kopfschmerzen“, wie Archimandrit Sophronij berichtet.
Neun Tage vor seinem Tod, am 15. September, machten sich fortschreitende Krankheiten bemerkbar, genau zu der Zeit, als der Starez im Lebensmittelladen seinen Gehorsamsdienst leistete. Vater Sophronij, der ihn besuchte, sah das schmerzverzerrte Gesicht des Starzen und riet ihm, dringend auf die Krankenstation zu gehen. Der Starez lehnte zunächst mit der Begründung ab, dass sich dort „viele Menschen“ befänden, doch wenn man ihm ein separates Zimmer zugeweisen würde, würde er zustimmen. Man fand einen Platz für den Patienten auf der unteren Station, in dem abgegrenzten Zimmerchen.
Vom Beginn seiner Krankheit bis zu seinem Tod schwieg der Hl. Siluan, und Vater Sophronij, der ihn oft besuchte, belästigte den Patienten nicht mit Fragen. Niemand erfuhr in den nächsten Tagen, in welchem Zustand sich der Starez befand, doch als Schwerkranker empfing er gemäß klösterlichen Brauchs täglich die Kommunion.
Am Montag, dem 19. September, empfing Starez Siluan die Krankensalbung. Als sich sein Zustand einige Tage später stark verschlechterte, kam sein geistlicher Vater, Priesterschimamönch Sergij, zum Starez und las den Kanon für die Kranken.
Mit ruhiger und klarer Stimme sagte Vater Siluan, dass es ihm gut gehe. Nach der Lesung des Kanons zu Ehren der Gottesmutter und des Sterbekanons verabschiedeten sich die Mönche „bis zum Morgen“. Der Starez fragte den um Mitternacht erschienenen Krankenwärter ruhig, ob der Morgengottesdienst begonnen habe. Er wurde in der Kapelle der Krankenstation viel schneller gelesen als in der Hauptkirche.
Als Priestermönch Nikolaj anderthalb Stunden nach dem Morgengottesdienst den Starez aufsuchte, fand er ihn bereits tot vor. „Niemand“, schreibt Archimandrit Sophronij in seinem Buch, „vernahm sein Ende, nicht einmal diejenigen, die ganz in seiner Nähe lagen. So still ging er zu Gott.“
Der gerade verstorbene Starez Siluan wurde, wie alle anderen verstorbenen Mönche, nach athonitischem Brauch noch am selben Tag beerdigt. Mönch Siluan, der 46 Jahre im Hl. Panteleimon-Kloster gelebt und dort verantwortungsvolle Gehorsamsdienste erfüllt hatte, wurde unter Anteilnahme der gesamten Bruderschaft bestattet. Nach der Vesper wurde der Leichnam in das Katholikon – die Hauptkirche des Klosters zu Ehren des Großmärtyrers und Heilers Panteleimon – überführt, wo der Vorsteher Priestermönch Justin die vorgeschriebene klösterliche Bestattungszeremonie durchführte.
Anschließend wurde Starez Siluan auf einer Bahre zum Klosterfriedhof gebracht und gegen 16 Uhr unter dem Gesang der abschließenden Litia und des „Ewigen Gedenkens“ ins Grab hinabgelassen. Nach altem Brauch wurde über dem Kopf des Verstorbenen im Grab eine Platte angebracht, um ihn vor Beschädigungen zu schützen. Der Leichnam wurde mit Erde bedeckt und auf dem entstandenen Hügel ein einfaches Holzkreuz errichtet.
Gemäß den Klosterregeln wurde des verstorbenen Starzen drei Jahre lang täglich in der Proskomedia gedacht und anschließend wurde sein Name in ein besonderes Buch, den „Pomyannik“, auf dem Athos Kouvaras genannt, eingetragen. Solche Gedächtnisbücher, die an den Samstagen mit einem besonderen Totengedächtnis gelesen werden, enthalten die Namen aller verstorbenen Mönche des Klosters. 40 Tage nach dem Tod von Schimamönch Siluan wurde im Kloster täglich das Koliwo zum Gedenken an den Verstorbenen gesegnet. Darüber hinaus sprachen die Mönche gemäß Klosterbrauch täglich etwa 300 Jesusgebete für die Seelenruhe des Verstorbenen.
Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass nach dem friedlichen Entschlafen des Heiligen Siluan Wunder zu geschehen begannen. Starez Siluan, der uns zeitlich nahe steht und als „Olivenzweig aus russischen Wurzeln“ genannt wird, wurde 50 Jahre nach seinem Tod heiliggesprochen.
In der Mariä Schutz-Kirche des Hl. Panteleimon-Klosters auf dem Athos können Sie die Reliquien des Heiligen verehren. Das erhabene Haupt des ehrwürdigen Siluan vom Hl. Berg Athos ruht in einem kleinen silbernen Reliquiar auf einem separaten Pult zwischen den Ikonostasen der Mariä Schutz- und der Alexander-Newskij-Kirche. Auf dem offenen Deckel des Reliquiars befindet sich ein Bild des Starzen, wie er sich im Gebet an den Herrn wendet.
Der 24. September, der Todestag des Heiligen, wird heute im Hl. Panteleimon-Kloster als Panigir (einer der Hauptfeiertage des Klosters) gefeiert. Es wird eine feierliche Nachtwache abgehalten, die etwa 10 Stunden dauert.
Sie beginnt üblicherweise am Vorabend und endet im Morgengrauen. Die Liturgie wird sowohl in der Mariä Schutz-Kirche als auch in der im Jahr 2000 geweihten Kapelle des Heiligen Siluan vom Berg Athos, außerhalb des Klosters – „an der alten Mühle“ – gefeiert, wo er seinen ersten Gehorsamsdienst leistete.
Im Panteleimon-Kloster gingen und gehen Briefe ein, die den himmlischen Schutz des Heiligen Siluan für alle bezeugen, die sich im Gebet an ihn wenden.
O ehrwürdiger Vater Siluan, du lebst nun im Himmel und siehst den Herrn, den deine Seele schon auf Erden liebte. Wir bitten dich: Bete für uns, damit auch wir den Herrn lieben und Buße tun, an der sich der Herr erfreut. Amen.