Auch der Winter besitzt seine Reize. Wenn der Schnee fällt und sich alles in der Natur mit einer glitzernden weißen Decke umhüllt, dann spüren wir die frostige Luft im Gesicht, die uns an der Nase und den Ohren zwickt. Eine feine Stille senkt sich auf die Erde nieder, sodass man sogar das Tanzen der Schneeflocken zu hören meint.
Die winterliche Ruhe wird jedoch von zwei großen Feiertagen im Januar durchbrochen und die Vorbereitungen darauf fangen bereits in der vorweihnachtlichen Fastenzeit an. Langsam, ganz allmählich tauchen überall in und um das Kloster bunte Lichtergirlanden auf, die die weiße Pracht überstrahlen. Doch hören wir, was der Dichterfürst Goethe dazu sagt:
Weihnachten
Bäume leuchtend, Bäume blendend,
Überall das Süsse spendend,
In dem Glanze sich bewegend,
Alt und junges Herz erregend –
Solch ein Fest ist uns bescheret,
Mancher Gaben Schmuck verehret;
Staunend schaun wir auf und nieder,
Hin und her und immer wieder.
Aber, Fürst, wenn dir's begegnet
Und ein Abend so dich segnet,
Dass als Lichter, dass als Flammen
Vor dir glänzten allzusammen
Alles, was du ausgerichtet,
Alle, die sich dir verpflichtet:
Mit erhöhten Geistesblicken
Fühltest herrliches Entzücken.
(Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832)