Alte russische Klöster (Teil 3)

20 September 2021

Mariae Entschlafungs Maennerkloster in Staritza

Mariä-Entschlafungs-Männerkloster in Staritza

Das Mariä Entschlafungs-Männerkloster in Staritza ist eines der ältesten Klöster, nicht nur der Diözese Twer, sondern in ganz Russland und liegt am rechten Ufer der Wolga, im sogenannten Moskauer Viertel der Stadt Staritza.

Die Geschichte des Klosters ist eng mit dem Kiewer Höhlenkloster verbunden. Im Jahre 1110 kamen zwei Mönche aus den Kiewer Höhlen, Trifon und Nikander in die dichten Wälder Nordrusslands, errichteten für sich ein Kellion und "begannen, dort zu leben und das Wort Gottes denen zu lehren, die zu ihnen kamen. " Allmählich vervielfachte sich die Anzahl der Brüder. Zunächst bauten sie eine kleine Holzkirche, und in den 70er Jahren des XII.Jahrhunderts wurde der Bau einer steinernen Kirche zu Ehren der Entschlafung der Allhl. Gottesgebärerin begonnen.

So wuchs das Kloster, in dessen Nähe allmählich Siedlungen, Dörfer entstanden und schließlich 1297 die Stadt Staritza gegründet wurde, die zu einem der wichtigsten Außenposten des Gebietes von Twer wurde. Am Ende des XIII-Jahrhunderts lebten bereits mehr als 100 Brüder im Kloster.

Das Klosterleben ging ungeachtet der turbulenten Zeiten der Mongoleneinfälle weiter. Im Jahr 1292 töteten die Tataren den Abt und mit ihm 124 Mönche. Aber auch nach dem schrecklichen Pogrom hörte das monastische Leben nicht auf zu existieren.

Mariae Entschlafungs Maennerkloster

Mariä-Entschlafungs-Männerkloster in Staritza

Das Mariä Entschlafungs-Kloster wurde in der ersten Hälfte des XVI-Jahrhunderts vom Onkel des Zaren Iwan des Schrecklichen, dem Fürsten von Staritza Andrej Joannowitch wieder aufgebaut. Alle Kirchen und die Wohngebäude für den Abt und die Brüder wurden aus weißem Stein bzw. Ziegelsteinen errichtet.

Das zentrale Klostergebäude war die Mariä-Entschlafungs-Kathedrale, die das ursprüngliche Denkmal der russischen Kirchenarchitektur darstellt. Seine Ähnlichkeit mit der Mariä-Entschlafungs-Kathedrale des Moskauer Kremls ist offensichtlich. Zar Iwan IV. genannt “Der Schreckliche” liebte Staritza und das Mariä-Entschlafungs-Kloster. 1570 erbaute er die Kirche zu Ehren der Einführung Mariens in den Tempel, die mit einem riesigen Dach gekrönt, das Refektorium beherbergte. Alle Klostergebäude waren nun von einer Steinmauer umgeben. Diese Bauten existieren bis zum heutigen Tag.

Das Mariä-Entschlafungs-Kloster von Staritza brachte viele große Asketen der Russischen Orthodoxen Kirche hervor, z. B. der erste Patriarch Hiob, Archimandrit German, der spätere Erzbischof von Kasan und Archimandrit Dionisij, und war eine echte Glaubensfeste sowie ein Bildungs- und Kulturzentrum.

Im Jahr 1609 plünderte und brannte die Armee Von Pseudo-Dmitrij II die Stadt und das Kloster nieder. Nach diesem verheerenden Überfall konnte das Kloster sein früheres Erscheinungsbild und seine Ehre nicht wiederherstellen. Die Kirchenreformen von Peter I und Katherina II führten zum allmählichen Niedergang des Klosters, das Leben in ihm erlosch langsam.

Mariae Entschlafungs Maennerkloster Russia

Mariä-Entschlafungs-Männerkloster in Staritza

Die sowjetische Regierung schloss das Kloster im Jahr 1919 entgültig. Das Kloster wurde nun für die nächsten 80 Jahre dem Vergessen anheim gegeben. Das Klosterleben des Klosters von Staritza begann 1997 erneut. Bis 2013 wurden die Klostergebäude in ihrem ursprünglichen Aussehen wiederhergestellt.

Derzeit wächst das Kloster durch eine große Anzahl an Eintritten von Interessenten am Klosterleben und der die Zahl seiner Bewohner nimmt kontinuierlich zu. Täglich werden in den Kirchen des Klosters Gottesdienste vollzogen.

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