Folgende Wohnheime für Menschen mit Beeinträchtigungen werden vom Kloster betreut:
- Wohnheim für Kinder mit besonderer psychophysischer Entwicklung (Bezirk Novinki, Minsk): mit schulisch-erzieherischer, medizinischer und sozial-integrativer Zielsetzung
- Psychoneurologisches Wohnheim für Senior/innen, geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen Nr. 1 (Dorf Wjatscha, Bezirk Minsk)
- Psychoneurologisches Wohnheim für Senior/innen, geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen Nr. 3 (Bezirk Novinki, Minsk)
- Psychoneurologisches Wohnheim für Senior/innen, geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen Nr. 4 (Prospekt Dzerschinskogo, Minsk): mit Kapelle zu Ehren der Ikone der „Gnadenreichen Gottesmutter“
Die Schwestern und Brüder der Barmherzigkeit wenden sich den Bewohner/innen auf vielfältige Weise zu:
Sie nehmen sich regelmäßig, d.h. mindestens ein Mal pro Woche Zeit für einen Besuch. Bei den Besuchen wird viel geredet und gelacht, werden Neuigkeiten ausgetauscht und wird Beziehung gefördert. Gemeinsam wenden sich die Schwestern und die Bewohner/innen mit Gebeten an Gott, lesen Geschichten und werden kreativ. Dabei entstehen individuelle Kunstwerke mit Filz- und Buntstiften auf Papier, mit Acrylfarben auf Leinwand, aus Plastilin, Sand und Schmucksteinen. Je nach Interesse werden auch Lieder gesungen und Gesellschaftsspiele gespielt. Wenn das Wetter es zulässt, werden ausgiebige Spaziergänge unternommen.
Die Schwestern und Brüder unternehmen mit den Bewohner/innen Ausflüge, beispielsweise in das Delphinarium der Stadt Minsk.
Wahre Highlights sind die Projekte, die aus den regelmäßigen Besuchen hervorgegangen sind. Gegründet wurden bereits eine Theatergruppe und eine Gesangsgruppe. Die Theatergruppe „Freude“ tourt mit ihren Aufführungen immer wieder durch Belarus und Russland, aber auch durch Europa; ein besonderer Erfolg war das Stück „Der kleine Prinz“. Die Theaterstunden wirken sich positiv auf die angehenden Stars aus: Sie fördern die psychologische und emotionale Gesundheit, Kreativität und Motorik.
Ebenso erfolgreich ist die Gesangsgruppe „Die singenden Herzen“. Der Solosänger des Ensembles Andrej Nataltschuk ist blind. Er sieht diese Welt nicht, nimmt sie aber mit seinem feinen Herzen wahr. Seine Gefühle drückt er in zahlreichen Liedern aus. Er liebt jedes dieser Lieder, wie er selbst sagt. Abgesehen davon, dass sie die Möglichkeit haben, ihre Talente zu verwirklichen, reisen die Mitglieder der Gesangsgruppe gerne. Sie hoffen, in Zukunft noch viele Länder und Menschen der Welt kennenzulernen.
Ein wichtiges Anliegen der Schwestern und Brüder der Barmherzigkeit ist, dass sich die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in den Wohnheimen als Töchter und Söhne Gottes fühlen dürfen. Sie sollen spüren dürfen, dass ihr Leben von Gott getragen ist. In der Gemeinschaft der Kirche können sie Heimat finden. Von unseren Schwestern und Brüdern und den Seelsorgern des Klosters werden die Menschen zur Taufe und zur Kommunion geführt; lernen zu beten und erhalten Religionsunterricht. Das Vertrauen und der Halt bei Gott tragen sichtbar zu ihrer psychischen und physischen Gesundheit bei.
Die Besuche der Schwestern und Brüder bringen große Freude in das Leben der Menschen in den Wohnheimen. Mindestens so viel, wie sie empfangen, geben sie aber auch zurück. Wer ein Wohnheim betritt, wird von den Menschen mit einer Freundlichkeit, mit einer Liebe und Wertschätzung willkommen geheißen, die man sonst in der Welt selten antrifft. Nach dem Besuch geht man, erfüllt von dieser Liebe, hinaus und ist gerufen, sie in dieser Welt weiterzutragen.
Hier finden Sie den Kurzfilm “Selig” (mit deutschen Untertiteln), in dem sie die Menschen aus den Wohnheimen selbst sprechen hören. Sie erzählen von ihren Hoffnungen, ihrem Glauben und singen ihre Lieblingslieder.