Im geistlichen, inneren Leben ist alles sehr einfach und klar. Vertraue Gott bis zum Ende, folge Gott bis zum Ende, und der Herr wird nie in deiner Schuld bleiben, wird dir immer helfen, egal in welcher Situation du dich befindest und egal wie schwer es für dich sein mag.
Der Herr, der sich um unser Heil sorgt, gibt uns alles, um uns selbst, unser "Ich" zu überwinden. Denn mein "Ich" ist falsch. Die Welt hat mein "Ich" falsch erzogen, die Welt hat mich falsch gelehrt und mich in das "ferne Land" geführt, wo es keinen Gott gibt.
Wie im Gleichnis der Meister in der ersten, dritten, sechsten und letzten Stunde Arbeiter einstellt, so gibt uns der Herr in unserem Leben Gelegenheit, für unser Heil zu arbeiten, damit wir nicht für diese vergängliche Welt arbeiten, nicht für unseren Leib, nicht für die Erde, die früher oder später verschwinden wird, sondern für Gott arbeiten, für unsere unsterbliche Seele, für die Ewigkeit. Der Herr hat uns von der Sklaverei der Leidenschaften erlöst, er hat uns vor dem ewigen Tod bewahrt, und wir müssen ihm dienen, jeder an seinem Platz. Der Eine in der Kirche, der Andere an seinem Arbeitsplatz, jemand anders in der Familie.
Jegliche unserer Arbeiten wird nicht nur zu einer ablenkenden Beschäftigung, sondern zum Dienst, zum Gehorsamsdienst gegenüber Gott. Wir beginnen, nicht mehr einfach auf dieser Erde zu leben, sondern in der himmlischen Welt, und suchen in allem, was wir in unserem Leben tun, nach Gottes Willen.
Es gibt ein kleines Spielzeug, das "Stehaufmännchen" genannt wird. Wenn es umfällt, richtet es sich sofort wieder auf. Das ist ein sehr gutes Beispiel für jeden von uns. Wenn ein Mensch, der hingefallen ist, sofort aufsteht und sagt: "Herr, es tut mir leid, ich werde vorsichtiger und aufmerksamer weitergehen", dann kann der Teufel nicht mit unserem Ego spielen und uns nicht in Verzweiflung stürzen.
Wann beginnen die "Spiele" und "Karikaturen", die der Teufel dem Menschen zeigt? Wenn ein Mensch beleidigt ist, wenn er Misstrauen und Mutlosigkeit zulässt, wenn seine Seele mit Sünde infiziert ist. Dann sieht sich der Mensch als Opfer, Verlierer und glaubt, dass die Menschen um ihn herum ihn verhöhnen, auslachen, nicht wertschätzen, ausnutzen ...
Dieses "Kino" kann viele Episoden haben, und ein Mensch beginnt, außerhalb der Realität zu leben, er erfindet tausend Probleme und quält sich freiwillig.
Und der Teufel stellt sich hier sehr diskret und geschickt an: "Hier, ja, ja, ja, ja, schau mal, die wollen dich hier gar nicht sehen, und überhaupt, was machst du hier?".
Und der Mensch akzeptiert diese Lüge, gewöhnt sich an sie und will sich gar nicht mehr von ihr trennen. Er mag es, in der Opferrolle zu sein, sich beleidigt und unglücklich zu sehen. Der Mensch verschließt sich in diesem Zustand, und es ist notwendig, ihn aus diesem lethargischen Schlaf zu erwecken.
Man könnte ihn zum Beispiel in ein Kinderheim bringen und ihm die Kinder zeigen, die dort liegen, die durch die Sünde ihrer Eltern entstellt sind. Dort sind Kinder, die nie aufstehen und nie sprechen werden und dann könnte man zu ihm sagen: “Schau dir an, wie sie hier leben und wie sie lächeln, wie viel Licht in ihren Augen ist. Und du, wie lebst du?”
Wir wollen Entschuldigungen für uns selbst finden, uns selbst bemitleiden, aber in Wirklichkeit ist das eine Lüge, mit der wir unser ganzes Leben lang leben können - unzufrieden mit allen außer uns selbst.
Und wir müssen aufstehen und kriechen, nicht auf den Versucher hören und auf die, die uns bemitleiden wollen, sondern bis zum Zielpunkt kriechen, zum Himmelreich!
Wer fragt einen Soldaten, ob er kämpfen will oder nicht? Wir müssen kämpfen, der Befehl wurde gegeben, und wir müssen angreifen, vorwärtsgehen.
Wenn die Sünde in uns lebt, wollen wir uns natürlich nicht demütigen, uns mühen, uns zwingen. Wir müssen also unseren alten Menschen verachten, um Christus nachzufolgen, um innere Freiheit von der Sünde zu erlangen, damit unsere Bemühungen nicht vergeblich sind. Dazu müssen wir unseren Bemühungen die richtige Richtung geben.
Wenn alle unsere Bemühungen auf Zweifel, auf Zögern basieren, wie und was geschieht, ob etwas sein wird oder nicht, ob man weggejagt wird oder nicht. All das ist menschlich, aber es ist nicht die Hauptsache in unserem Leben. “Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben” (Mt 6,33).