Das Mariä-Entschlafungs-Kloster von Schirowitschi

20. Mai 2022

Blick auf das Kloster

Blick auf das Kloster mit seiner Mariä-Entschlafungs-Kathedrale

Über das Kloster

Das Mariä-Entschlafungs-Kloster von Schirowitschi (belarussisch Жыровіцкі Свята-Успенскі манастыр; russisch Свято-Успенский Жировичский монастырь) ist ein Männerkloster der russisch-orthodoxen Kirche in Belarus. Das Kloster ist kirchenrechtlich ein Stauropegialkloster und zählt zu den bedeutendsten Zentren des russisch-orthodoxen Glaubens in Belarus.

Die Klosteranlage liegt in der Ortschaft Schirowitschi (belarussisch Жыровіцкі, russisch Жировичи) im Bezirk Grodno, etwa zehn Kilometer südlich der Kreisstadt Slonim.

Gründungsgeschichte

Im 15. Jahrhundert war das Gebiet der heutigen Ortschaft Schirowitschi mit Wald bedeckt, der einem reichen Litauer namens Aleksander Soltana gehörte. In diesem Wald befand sich eine Lichtung mit einem Birnbaum. Im Frühling des Jahres 1470 wurden Hirten auf eine Lichterscheinung, die von diesem Baum ausging, aufmerksam und fanden dort eine kleine Ikone der Gottesmutter aus Stein. Die Hirten brachten die Ikone zu Soltana, welcher sie zu Hause in einen Behälter legte. Am nächsten Tag war die Ikone aus dem Behälter verschwunden und befand sich wieder auf dem Birnbaum. Soltana sah dies als göttliches Zeichen und errichtete an der Stelle zunächst eine einfache Holzkirche. Kirche und Ikone zogen bald zahlreiche Pilger an und bildeten die Keimzelle des zukünftigen Klosters und Dorfes. 50 Jahre später brannte die Kirche ab und die Ikone ging zunächst verloren. Am nächsten Tag hatten Kinder unweit der Brandstelle eine Marienerscheinung. An der Stelle der Erscheinung wurde das Marienbildnis wieder aufgefunden und später in die neu aufgebaute Kirche gebracht.

Die wundertätige Ikone links im Bild

Die wundertätige Ikone links im Bild

Die Ikone (5,5 × 4,6 cm groß) befindet sich noch heute in der Mariä-Entschlafungs-Kathedrale, der im 16. Jahrhundert errichteten Hauptkirche des Klosters. Eine Kopie dieser Ikone befindet sich unter der Bezeichnung Ikone der Heiligsten Mutter Gottes von Schirowitschi in Rom. Die wundertätige Ikone ist sowohl in Weißrussland als auch weit über seine Grenzen hinaus berühmt. Hier finden die Gläubigen Heilung und Trost.

Entwicklung der Klosteranlage

Im Jahr 1555 veranlasste der Hofmarschall des Großfürstentums Litauen den Bau einer Steinkirche an Stelle der abgebrannten Holzkirche. Bald darauf wurde das russisch-orthodoxes Männerkloster gegründet.

1629 erfolgte die Grundsteinlegung für die Mariä-Entschlafungs-Kathedrale.

In ihrer heutigen Form entstand die Klosteranlage im 17. und 18. Jahrhundert.

Seit 1989 befindet sich in Schirowitschi das Minsker Priesterseminar.

Unter dem Gewölbe der Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale befindet sich eine wundertätige Heilquelle, die 1470 mit dem Erscheinen der Schirowitschi-Ikone zu fließen begann. Wasser aus dieser Quelle wird den Gläubigen während des jährlich am 20. Mai stattfindenden Festes der Erscheinung der wundertätigen Ikone der Muttergottes angeboten. Nicht weit vom Kloster entfernt ließ der Herr an verschiedenen Orten drei weitere wundertätige Quellen sprudeln, zu denen der Zugang täglich geöffnet ist. Zwei davon sind mit einer Badestelle zu Untertauchen ausgestattet.

Foto der Klosterbruderschaft

Foto der Klosterbruderschaft mit Metropolit Weniamin aus dem Jahre 2020

Im Kloster leben derzeit 33 Männer, die sich dem monastischen Leben widmen.

Von ihnen sind: 1 Bischof, 27 Mönche und 5 Novizen.

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