Gedächtnis der Hl. Väter des Ersten Ökumenischen Konzil

28. Mai 2023

Archimandrit Kirill Pawlow

Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. (Joh 17,3)

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!
Geliebte Brüder und Schwestern in Christus!
Heute gedenkt und verherrlicht die Heilige Kirche die Heiligen Väter des Ersten Ökumenischen Konzils, das im Jahr 325 nach der Geburt Christi in der Stadt Nicäa stattfand. Diese Versammlung Heiliger Väter aus allen Teilen der damaligen christlichen Welt verurteilte und belegte öffentlich die gottlosen Lehren von Arius und seiner Gleichgesinnten mit dem Kirchenbann. Arius hatte die Christen auf falsche Weise über die Person Jesu Christi belehrt, indem er die göttliche Würde Jesu Christi herabsetzte und ihn auf die Ebene eines gewöhnlichen Geschöpfs erniedrigte, als ob Jesus Christus nicht der wahre Gott, sondern ein von Gott geschaffenes Geschöpf wäre. Diese gottlose, vom Teufel inspirierte Lehre erschütterte den christlichen Glauben in seinem ganzen Wesen. Denn wenn wir bekennen, dass Jesus Christus nicht wesensgleich mit dem Vater ist und nicht mit Ihm im Himmel thront, wenn Er nicht der wahre Gott ist, dann bleibt unsere Erlösung ein Traum, dann sind wir immer noch unseren Sünden verhaftet und haben keinerlei Hoffnung auf Erlösung und Auferstehung von den Toten. Denn die ganze Kraft des christlichen Glaubens liegt in der Anerkennung Jesu Christi als des wahren Gottes, der durch Sein Leiden und Sterben das Menschengeschlecht erlöst hat, indem Er den Menschen die Vergebung der Sünden und ewiges Leben schenkt. Daher bewiesen die Heiligen Väter, die sich in der Stadt Nicäa in der Zahl von 318 Personen versammelt hatten, die ganze Falschheit und Absurdität der Lehren der Arianer, da es tatsächlich für niemanden außer dem einzig gezeugten Sohn Gottes möglich war, die Menschheit zu erlösen und vom Tod zu retten und die Sünden der ganzen Welt auf sich zu nehmen.

Die Häretiker wollten durch ihre falsche Lehre den Gläubigen ihre Hoffnung, ihre Zuversicht, ihre Freude, ihre Herrlichkeit und ihre Kraft nehmen, alles, wofür Jesus Christus, der Retter der Welt, für uns stand, steht und stehen wird. Nachdem die Heiligen Väter die ketzerische Bosheit mit dem Anathema belegt hatten, legten sie ihre Rechtgläubigkeit in ihrer Lehre dar und prägten das orthodoxe Bekenntnis, das sogenannte Glaubensbekenntnis, das unsere Kirche unversehrt bewahrt. Der zweite Teil des Glaubensbekenntnisses lautet: Und an den einen Herrn, Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, Er ist aus dem Vater geboren vor aller Zeit. Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch Ihn ist alles geschaffen.

Die Heilige Kirche dankt dem Herrn, dass Er ihr diese erleuchteten Bischöfe geschenkt hat, diese Heiligen Väter, die den wahren orthodoxen Glaube bestätigten und bewahrten.

Ikone vom 1. Ökumenischen Konzil

Ikone vom 1. Ökumenischen Konzil

Als eine an uns gerichtete Zusicherung, dass Jesus Christus der wahre Gott ist, wesensgleich mit dem Vater, hat die Kirche nun zu unserer Erbauung die Evangeliumslesung angeboten, in der das hohepriesterliche Gebet erklingt, mit dem sich der Erlöser vor der Qual des Kreuzes an Seinen Vater wandte. Aus diesem Gebet geht klar hervor, dass der Herr Jesus Christus der wahre Gott ist, Der durch Sein Leiden und Sterben die gesamte Menschheit erlöst hat.

“Als der Herr sich Seinem freiwilligen Leiden unterwarf, erhob Er Seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche Du mich jetzt bei Dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten … Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. (Joh 17, 1-6; 10f.)

Aus diesem Gebet geht hervor, dass der Herr Jesus Christus wesensgleich und eins mit Gott, dem Vater, ist. Darüber hinaus lehrt uns dieses Gebet, dass es notwendig ist, um das ewige Leben zu erben, eine korrekte Kenntnis von Gott dem Vater und Jesus Christus zu haben, der von ihm gesandt wurde, und man muss auch die Lehren von Christus und seine Gebote kennen. Und dafür muss man Mitglied der Kirche sein, weil der Herr in die Kirche wie in eine Schatzkammer alles Notwendige gelegt hat, damit jeder aus ihr die wahre Lehre von Gott und die notwendigen Mittel zum Heil schöpfen kann.

Aber man soll Gott nicht mit kaltem Herzen und Verstand bekennen, sondern mit aufrichtiger Liebe und Wärme der Gefühle, sein Leben korrigieren, seine Laster und Leidenschaften und alles Schlechte und Sündhafte zurückweisen, ein tugendhaftes Leben und ein beständiges Streben nach Heiligkeit und Vollkommenheit. Sei heilig, denn ich, der Herr, dein Gott, bin heilig (vgl. 3. Mose 11,44). Sei vollkommen, wie dein himmlischer Vater vollkommen ist (vgl. Mt 5,48).

In allen Briefen, in denen sie sich an Christen wenden, ermahnen die Heiligen Apostel sie, mit der Erkenntnis Gottes die Korrektur ihres Lebens und das Wachsen der Tugend und einer makellosen Moral zu verbinden.

Der Heilige Apostel Petrus schreibt: “ Darum setzt allen Eifer daran, mit eurem Glauben die Tugend zu verbinden, mit der Tugend die Erkenntnis, mit der Erkenntnis die Selbstbeherrschung, mit der Selbstbeherrschung die Ausdauer, mit der Ausdauer die Frömmigkeit, mit der Frömmigkeit die Brüderlichkeit und mit der Brüderlichkeit die Liebe. Wenn dies alles bei euch vorhanden ist und wächst, dann nimmt es euch die Trägheit und Unfruchtbarkeit, sodass ihr Jesus Christus, unseren Herrn, immer tiefer erkennt. Wem dies aber fehlt, der ist blind und kurzsichtig; er hat vergessen, dass er gereinigt worden ist von seinen früheren Sünden. Deshalb, meine Brüder, bemüht euch noch mehr darum, dass eure Berufung und Erwählung Bestand hat. Wenn ihr das tut, werdet ihr niemals scheitern.

Dann wird euch in reichem Maß gewährt, in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus einzutreten. (2 Petr 1, 5-11)

Ikone von Jesus Christus

Wenn Du also weißt, dass der Herr heilig ist, versuche selbst, heilig zu sein. Wenn der Herr gütig und barmherzig ist, dann sei auch Du barmherzig und mitfühlend. Wenn der Herr sanft ist, dann sei auch du sanft und ahme so deinen Schöpfer in allem nach.

Liebe Brüder und Schwestern, da wir heute die Heiligen Väter verherrlichen, die den orthodoxen Glauben bestätigt haben, wollen wir zum Herrn beten, dass Er uns allen hilft, den rechten heiligen göttlichen Glauben bis an unser Lebensende zu bewahren und durch diesen Glauben die ersehnte glückselige Ewigkeit zu erreichen. Amen.

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