Vater Andrej Lemeschonok
Es ist schwer für uns, die wir an die Erde gebunden, auf alles zeitliche und irdische ausgerichtet sind, das Wort Gottes, den leben schaffenden Geist aufzunehmen, denn dazu sind wir in die heilige Kirche gekommen.
Natürlich befreien wir unter großer Anstrengung Millimeter für Millimeter unsere mit Sünden angefüllten Herzen, Gedanken und Gefühle. Eine Schwester hat mir einmal gesagt, dass es unmöglich ist, jemandem etwas zu sagen, weil wir nur auf uns selbst hören und glauben an das, wie es uns scheint und wie wir es sehen. Und die Wahrheit kann nur in Gott sein. Und je mehr ein Mensch beginnt, sich zu demütigen, auf den anderen zu hören, den Nächsten zu verstehen, desto mehr Raum nimmt Gott in ihm ein.
An diesem hohen Feiertag ist die Kirche in Grün gekleidet, welches das Leben symbolisiert. Und wir wollen, dass dieses Leben in uns sei. Und es kann sich nur dann verwirklichen, wenn der Geist der Liebe Gottes in uns sein wird. Es ist dann unwichtig, ob wir auf eigenen Beinen stehen oder im Bett liegen, ob wir hören können oder taub sind, ob wir sehen können oder blind sind, ob wir reich oder arm, Präsidenten oder Straßenkehrer sind! Wenn Gott in uns ist, dann werden wir lebendig. Das Leben Gottes, das auf der Erde sehr, sehr eingeengt ist und nicht durch begrenzte Möglichkeiten eingeschränkt wird, sondern es ist die innere Freiheit, von der der Mensch sagen kann: „Alles vermag ich durch den, der mich stark macht“ (Phil 4,13). Deswegen wollen wir zu dieser Freiheit gelangen und wir wollen, dass das eine Größe, ein Kriterium für unser Leben sein wird, das uns zum ewigen Leben führt.
Heute kämpfen wir, heute sind wir schwach, aber der Heilige Geist ist auf uns herabgekommen, die wir in der Kirche waren. Der Geist Gottes hat alle geheiligt, ob er gut oder schlecht ist, ob er innerlich leer ist bzw. mehr oder weniger mit sich eins. Die Liebe Christi, Sein Leib und Blut, die wir heute empfangen haben, und das Brausen, das wir heute gehört haben, lässt uns optimistisch sein. Wir werden weiter kämpfen und versuchen ernsthaft mit Gott zu leben.
Erlöse und bewahre uns alle, Herr!
Ich will Sie daran erinnern, wie wichtig und erhaben dieses Fest ist, so dass die kommende Woche ohne Fastentage ist, also eine fastenfreie Woche. Aber schon in der darauf folgenden Woche beginnt das Apostelfasten.