Ikonenrestaurierungswerkstatt

2. Mai 2021

Ikone vor und nach der Restaurierung

Ikone vor und nach der Restaurierung

Die Restaurierungswerkstatt des Hl. Elisabeth-Kloster begann seine Arbeit im Jahre 2009. Seit dieser Zeit konnten die Brüder und Schwestern, unter ihnen versierte Künstler und Kunsthistoriker, hunderte Kirchen-, Namens-, Familienikonen wiederherzustellen. Die Arbeit des Restaurators beginnt damit, dass er Bekanntschaft mit der Ikone schließt. Man muss die Geschichte des Ikonenschreibens kennen, man muss eintauchen in die Tiefen der Jahrhunderte, um die Zeit und Schule der Entstehung des Werkes, sein Schicksal zu lesen und die Mittel für die Restaurierung auszuwählen.

Die Wiedergeburt alter Ikonen besteht aus mehreren Abschnitten:

    • Die Ausbesserung de Grundlage, dabei hilft die Tischlerei
    • Die Stärkung der Farbschicht
    • Das Ausgleichen der Oberfläche
    • Das Eröffnen der Malerei (Reinigung von oberflächlichen Verschmutzungen)
    • Ausbesserung der Schäden auf dem Bild
    • Aufbringen eines Schutzlackes und das Ummanteln der Ikone mit einem Kiot oder Rahmen.

Manchmal erfordert der Prozess der Restaurierung bis zu einem halben Jahr Schweiß treibender Arbeit. Zuerst muss der Restaurator die Ganzheit des Ikonengrundes wiederherstellen, ist Holz doch ein lebendiges Material, das feinfühlig auf Veränderungen der Temperatur, Lichtverhältnisse und der Luftfeuchtigkeit reagiert. All dies erfordert einen sorgsamen Umgang.

Im weiteren beschäftigt sich die Restaurierung mit dem Kreidegrund, auf dem die Farben aufgetragen werden. Bei starken Beschädigungen kann man dabei nur mit einer Pinzette arbeiten um Millimeter für Millimeter das verklebte Material abzutragen. Die Wiederherstellung der Oberfläche erfolgt Schicht für Schicht, mit Pausen, damit das Werk atmen kann.

Restaurierungswerkstatt für Ikonen

Erste Schritte bei der Restaurierung einer beschädigten Ikone

Auch gegenüber der nächsten Etappe muss sich der Restaurator sehr verantwortlich verhalten. Es erfordert ein besonderes Talent, die unnötigen Beläge zu beseitigen und gleichzeitig das Wesentliche zu bewahren-die Ikonenmalerei. Hier ist es schwierig zu bestimmen, was wichtiger ist: besondere chemische Prozeduren oder die Geduld und die Sorgfalt des Restaurators.

Und schließlich die Etappe der Wiederherstellung des Bildes, die intuitive Annäherung an die Absicht des Autors, wenn der Restaurator die größte Annäherung an das Original erreicht.

Die Schwestern und Brüder der Werkstatt des St. Elisabeth-Klosters arbeiten individuell an jeder Ikone. Anders verlässt hier nichts die Räume, wie es in der Werkstatt heißt: ziemlich viele Schwierigkeiten und Unvorhergesehenes auf diesem Weg.

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