Manchmal nerven uns die Leute, alles nervt uns, wir wollen uns verstecken, vor allen weglaufen, in Ruhe gelassen werden, aber in Wirklichkeit laufen wir vor uns selbst weg, wir wollen uns vor allen verstecken, weil wir uns selbst nicht leiden können. Aber man kann sich nicht vor sich selbst verstecken und man kann nicht vor sich selbst weglaufen. Und wenn uns diese oder jene Person geschickt wird, neue Umstände, dann sollten wir darin die Vorsehung Gottes zu unserer Hilfe und Rettung sehen.
Natürlich können wir uns weigern, uns abwenden und an der ganzen Welt Anstoß nehmen, aber das macht es nicht leichter. Bevor wir etwas zerstören, bevor wir etwas abschneiden, müssen wir messen und prüfen, ob wir diese oder jene Situation richtig sehen, ob wir uns selbst vertrauen können, ob es der Wille Gottes ist.
Wenn uns jemand etwas Hartes oder Unhöfliches sagt, und wir nehmen nicht Anstoß daran, sondern antworten ihm demütig und aufrichtig mit einem liebevollen Wort, dann wird unser Wort diesem Menschen helfen, zur Vernunft zu kommen und sich zu beruhigen, ihm helfen, aus seinem sündigen Zustand herauszukommen und den Frieden in seiner Seele wiederherzustellen.
Der Sieg über den Tod wurde am Kreuz errungen, als der Teufel damit rechnete, dass Christus ein Wort des Fluches über diejenigen sprechen würde, die ihn töten. Menschlich gesehen, hätte das auch geschehen müssen. Aber Christus betete: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lukas 23,34).
Es ist wichtig, dass wir lernen, nach dem Neuen Testament zu leben und unsere Beziehungen auf der Grundlage der christlichen Liebe aufzubauen. Nicht „wie du mir, so ich dir“, sondern wir müssen versuchen, den Frieden in unseren Herzen zu bewahren. Das ist das Wichtigste.
Wenn wir auf Arbeit oder auch zu Hause sind, stehen wir in vielfältigen Beziehungen zu einander, und dies kann äußere Sorgen, Kummer zur Folge haben. Darunter werden wir dann leiden, denn wir sind Menschen.
Aber wir müssen eine innere Stärke haben, die uns hilft, zu widerstehen, nicht Böses mit Bösem zu vergelten, Beleidigung mit Beleidigung, unsere Sünde mit der Sünde eines anderen.
Versuchen wir, im Vertrauen auf Gott, für diejenigen zu beten, die uns beleidigen, die uns nicht verstehen und nicht akzeptieren. Darin liegt die Kraft der christlichen Liebe.
Der Kreis der Dinge, die uns in unserem äußeren Leben anziehen, verengt sich, unsere körperlichen Fähigkeiten nehmen ab, und unsere ganze Aufmerksamkeit sollte sich auf das innere Leben verlagern, wo wir nicht viel reden müssen, sondern lieber schweigen und zuhören.
Wir verstehen und leben bereits die Worte des heiligen Seraphim von Sarow, dass wir, nachdem wir in uns selbst Frieden gefunden und die Verbindung zu Gott wiederhergestellt haben, unseren Nächsten und anderen helfen können. Wenn wir einen guten Gedanken in unserem Geist und das Licht der Liebe in unserem Herzen haben, wird es für die Menschen, die uns umgeben und die wir versuchen zu verstehen sowie zu lieben, heller werden.
Doch um auch nur einen Menschen wirklich zu lieben, reicht unsere eigene Kraft nicht aus.
Wir brauchen Gottes Hilfe, denn durch unsere von der Sünde verdorbene Natur sind wir völlige Egoisten und lieben niemanden außer uns selbst. Gott schenkt uns die Liebe zum Menschen, denn ER kam in diese Welt, damit wir lernen zu lieben.
Wir bitten und Gott hört uns nicht, wir klopfen an und unsere Nächsten verstehen uns nicht. Warum eigentlich? Wir sehen den Grund in unseren Nächsten, in den äußeren Umständen.
Würden wir an einem anderen Ort leben und von anderen Menschen umgeben sein, hätten wir alles anders gemacht, wären wir schon längst Heilige geworden. In Wirklichkeit liegt der Grund in uns selbst. Aber es ist schwer, sich das einzugestehen, sich darauf einzulassen, dass wir unser Leben ändern, unsere Fehler korrigieren müssen. Langsam, nicht auf einmal, mit Abstürzen, kommen wir Christus dennoch näher. Je näher wir Gott kommen, desto näher kommen wir einander, desto mehr erkennen wir, dass es neben der Sünde, die uns so sehr ins Auge sticht, auch Schönheit im Menschen gibt.
Welche Schönheit? Dass Gott für diesen Menschen in die Welt gekommen ist, dass Gott diesen Menschen liebt, dass Gott in ihm lebt. Und wir beginnen, diesen Menschen zu schätzen und zu würdigen. Und unsere Beziehungen werden sich ändern, weil Christus mitten unter uns ist, der das Maß aller Schönheit, aller Güte auf dieser Erde ist. Dann schauen wir mit anderen Augen auf alle, die uns umgeben, und die Welt um uns herum wird anders.
Und wenn es nur mein „Ich“ gibt und einen Menschen, und Christus ist nicht da, dann wird es Parteilichkeit geben, es wird menschliche Sympathien und Antipathien geben, und unsere Beziehungen werden vorläufig und unbeständig sein.
In allem, was in unserem Leben geschieht, müssen wir einen geistlichen Sinn finden. Dieser Mann, die Frau, die Kinder, die Arbeit wurden mir zu meiner Heilung gegeben, weil ich einen sehr schwierigen Charakter habe, weil ich sehr pampig, sehr, sehr langsam und faul bin. Und wenn man mich von der Couch weg ruft und sagt: „Hör mal, warum liegst du da rum? Du musst etwas im Haus machen. Wo ist das Geld? Warum hast du denn so wenig verdient? Wie sollen wir davon leben?“ Vielleicht sagt mir Gott durch meine Frau, dass ich, mich von allen abwendend, nicht auf der faulen Haut liegen soll, sondern aufstehen und anfangen zu denken und etwas in meinem Leben zu verändern.
Aber die Menschen nehmen manchmal alles anders wahr, sie protestieren, sind beleidigt und verärgert. So entsteht Streit und Unverständnis zwischen den Ehepartnern. Und schon ist der Teufel los und der sagt: „Schau, da drüben ist eine gute Frau. Sie würde kochen und putzen und dich pflegen und dich auf eine andere Art und Weise lieben. Aber du hattest halt Pech.“ Oder man denkt einfach: „Ja, es gibt tatsächlich schönere und klügere Frauen“.
Ein geistlicher Vater sagte einer verheirateten Frau, dass die Ehe auch Keuschheit bedeutet. Warum? Weil es für den Mann nur eine Frau gibt und für die Frau nur einen Mann. Und jemand anderes sollten sie nicht mehr sehen. Aber wenn jemand anfängt, sich umzuschauen, zu vergleichen, alle Vor- und Nachteile abzuwägen, dann wird ihm der Feind natürlich sagen, dass er eine falsche Wahl getroffen hat.
Wenn wir uns nicht gegenseitig schätzen und füreinander sorgen, dann hat das Familienleben keinen Bestand.