Worte des Geistlichen Vaters
Vor langer Zeit gab es einen Moment ...Damals war ich jung und noch nicht getauft. Man hatte das Gefühl, nicht frei zu leben und die ganze Zeit von jemandem abhängig zu sein, und diese Abhängigkeit brachte einen um, weil man sich die ganze Zeit verstellen musste, so tun, als spiele man eine Rolle. Damals war das Hippiesein in Mode: du bist von nichts abhängig, du stellst dich dieser Welt entgegen.
Wir sahen exotisch aus, zerlumpt, mit extravaganten Frisuren, und alle schauten uns an. Mir kam es vor, als wären wir frei, ich war kein Philister, kein Spießer, sondern ein freier Mensch: ich tat, was ich wollte. Und auf einer Straße in Odessa trafen wir einen Mönch. Er ging, aß Eis. Ich schaute ihn an und sah die Freiheit in ihm. Ich hatte das Gefühl, dass ich überall mit ihm hingehen könnte, dass er viel freier war, dass meine vermeintliche äußere Freiheit wertlos war. In ihm sah ich einen freien Mann, weil ich in ihm Gott schaute ... Es blieb mir in Erinnerung, und eineinhalb Jahren später wurde ich getauft.
Wir müssen wirklich diese Art von Freiheit suchen! Du kannst dich dein ganzes Leben lang als freier und geistlicher Mensch betrachten, als wen auch immer, aber wenn keine Begegnung mit Gott stattgefunden hat, dann gab es noch keine wahre Freiheit...