Metropolit Antonij von Surosch
Ikone - Allerheiligen von Kostroma
Wir begehen heute den Feiertag Allerheiligen. Heute gedenkt jeder von uns sowohl des Heiligen, dessen Namen er selbst trägt, als auch der Heiligen seiner Angehörigen, der der Welt geoffenbarten Heiligen und derer, die ihr verborgen geblieben sind und im Geheimnis des Seins ruhen. Jeder von uns erhält bei der Taufe den Namen eines Heiligen. Dadurch wird dieser Heilige zum Beschützer unseres Lebens, der für uns betet und uns vor dem Bösen bewahrt. Jeder von uns wird durch die Taufe gleichsam zu einer Kirche, zu etwas, was auch eine irdische Kirche ist. Eine irdische Kirche wird zur Stätte, wo der lebendige Gott einwohnt, und auch wir werden in der Taufe zu einem Glied des Leibes Christi, zu einem festen, gereinigten, erneuerten Bau. Durch die Gnade der Allheiligen Dreifaltigkeit werden wir zum Tempel des Heiligen Geistes. Bei der Taufe werden wir mit sieben Siegeln besiegelt, wir werden zum Ort der Einwohnung des Heiligen Geistes. Aber gleichzeitig bekommen wir genau so wie jede Kirche auf Erden, den Namen eines Menschen trägt, der das sein konnte, was zu sein wir alle berufen sind: ein unverfälschter wahrer Christ, der seine Integrität in Christus und den Reichtum der Einwohnung des Geistes bewahrt hat.
Genau deswegen ist es so wichtig, des Heiligen zu gedenken, dessen Namen wir tragen. Es stünde uns zu, uns mit seinem Leben ganz genau bekannt zu machen, uns an Ihn in Freude und in Not zu wenden, uns in diese Persönlichkeit hineinzudenken, mit der wir durch die Sorge unserer Eltern, durch die Sorge der Kirche auf eine bestimmte Weise verbunden sind. Heute haben wir alle Namenstag, heute ist der Feiertag des ganzen Himmels und der ganzen Erde: alle Kinder Christi jubeln heute darüber, dass sie zusammen mit Christus ein Leib, ein Geist, ein Leben sind. Die einen haben ihren Weg zu Ende gebracht; sie haben gesiegt, sie sind gekrönt. Die anderen – das heißt wir – setzen unseren Weg unter dem Schutz ihrer Fürbitten fort. Lasst uns als unser Leben so vollenden, dass wir nicht beschämt werden würden, wenn wir vor das Angesicht der Heiligen, deren Namen wir tragen, vor das Angesicht des lebendigen Gottes, der unseren Leib, unsere Seele und unser ganzes Schicksal beherrscht, treten werden. Lasst uns unser Leben so vollenden, dass wir sowohl den Herrn, als auch die, denen wir anvertraut sind, erfreuen und auch wir selbst uns freuen würden und dass wir weder unseren heiligen Fürsprechern, noch dem Herrn, Der uns Seinen Namen anvertraut hat und uns hier auf Erden das Bild Seiner Anwesenheit sein ließ, zur Ursache für unsere Scham werden würde. Amen.