Besiegt den Feind im Namen Jesu!

18 Oktober 2025

Predigt von Erzpriester Andrej Lemeschonok

Wir formieren uns zum Heer Christi. Wir können nicht neutral bleiben und sagen, es sei uns egal. Das ist unmöglich. Der erste Krieg begann im Himmel, als Luzifer die Engelwelt unterwerfen wollte und Gott ablehnte. Der Erzengel Michael rief die Engel zu einem heiligen Krieg, und sie warfen Luzifer und ein Drittel der Engel in die Unterwelt.

Heute, geboren auf einer sündenverseuchten Erde, beginnen wir, völlig andere Gesetze des Lebens zu verstehen. Die Worte des Apostels Paulus, als er von seiner Schwachheit spricht, sind für mich eine der inspirierendsten Passagen: „Nur meiner Schwachheit kann ich mich rühmen…“ (vgl. 2 Kor 12,5). „Aber es gibt einen Menschen, der im Himmel war…“ (vgl. 2 Kor 12,2-4). Er spricht auch von sich selbst. Und dieser Krieg zwischen Himmel und Erde findet in der Seele eines jeden Menschen statt. Fleisch und Blut ziehen uns herab: „Das ist Meins, ich will, gib mir … Ich bin der Mittelpunkt des Universums.“ Das ist Egoismus... Aber im Evangelium heißt es: Auch die Sünder lieben die, die sie lieben und ihnen leihen (vgl. Lk 6,32–34).

Wenn wir in unserem Leben einem Menschen begegnen, der uns nicht liebt, dann ist das kein Zufall. Gott möchte, dass wir lernen, den zu lieben, der uns nicht liebt, und den akzeptieren, der uns verleumdet und betrügt. Das ist sehr schwierig. Schließlich wollen wir Gerechtigkeit. Und bis heute sage ich: „Komm, seien wir ehrlich.“ Aber unsere Wahrheit ist nichts wert. Sie ist menschlich. Doch die Liebe ist göttlich. Welche Gerechtigkeit widerfuhr Christus, als er gekreuzigt wurde? Als er kam, um den Menschen alles zu geben, töteten sie ihn, er aber betete für diese Menschen? Das ist wahre Liebe.

Wenn man eine Familie gründet, denkt man: „Wir werden jetzt zusammen leben, einander lieben und uns voreinander verneigen.“ Und plötzlich stellt sich heraus, dass es gar nicht so ist, niemand verneigt sich vor dem anderen. Und hier beginnt Liebe. Wer liebt wen? Wer trägt wessen Schwächen?

Wofür kämpfen Menschen in einer Familie? Für Frieden und Liebe. Wofür kämpfen wir? Dafür, dass Christus in unseren Herzen ist. Doch Christus sagt: „Ich habe das Schwert auf diese Erde gebracht“ (vgl. Mt 10,34). Natürlich wollen wir Ihn als gütigen Gabenbringer darstellen … Doch er brachte Spaltung. Diese Spaltung sehen wir heute. Wir sehen die Blindheit und den Wahnsinn der modernen Welt. Und nur ein Mensch, der unter dem Dach der Heiligen Kirche steht, beginnt zu verstehen, warum er erschaffen wurde, was seine Bestimmung ist.

Wie schrecklich ist es, wenn Menschen sinnlos leben! Und sie geben ihr sinnloses Leben als die einzige Lebensform aus: „Trinkt, esst, amüsiert euch! Lebt für euer eigenes Vergnügen!“ Aber wir hören: Einer trage des anderen Schwächen, und so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen (vgl. Gal 6,2).

Ein sechzehnjähriger Teenager sagt: „Ich höre nicht auf meine Eltern! Was haben sie mit mir zu tun? Ich schulde ihnen nichts, ich mache, was ich will.“ Niemand hört auf den anderen, es gibt keine Autoritäten. „Wir selbst werden eine neue Welt errichten, in der es keine Familie mehr geben wird, keine Frauen, keine Männer.“ Alles wird satanisch sein – genau diese Welt baut der Teufel auf dieser Erde. Eine solche Welt ist bereits die Hölle. Aber wir sollten die Welt Christi aufbauen – vor allem in unseren Herzen, in unseren Familien, mit unseren Lieben. Gebet, Liebe … Doch wir sind nicht bereit dafür. Wir sind egoistisch, wir sind empfindlich, wir bemitleiden uns selbst. Genau hier tobt der Krieg. Es wird eine Zeit kommen, in der die Menschen überhaupt nicht mehr nüchtern sein werden, in der sie kein Wort hören werden. Und diese Zeit wird kommen.

Unsere orthodoxe Kirche ist eine Arche. Du und ich befinden uns auf dieser Arche. Jemand könnte sagen: „Was ist das für eine Kirche? Die Popen verdrehen uns die Köpfe. Lasst uns selbst bestimmen, wie wir leben wollen – laßt uns nach Amerika, nach Europa gehen. Dort werden sie uns ernähren, kleiden und uns lehren, wie man wirklich lebt.“ Aber ist das wirklich Leben: Drogen, Sex und Vergnügen. Nein, das wollen wir nicht und wir werden es nicht zulassen. Und Gott wird auf unserer Seite sein. Wir werden trotzdem gewinnen.

Besiegt den Feind im Namen Jesu!

Wir alle kämpfen hier jetzt mit dem Teufel. Und jede Liturgie ist, laut dem Heiligen Nikolaj von Serbien, eine Atombombe, die in die Hölle geworfen wird. Seht ihr, wir stehen nicht nur hier, sondern wir kämpfen für die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Wir sind keine Zuschauer, die sagen: „Wir haben damit nichts zu tun…“ Nein, wir tun etwas! Christus und Seine Liebe sollten in jeder Familie leben. Wir haben wirklich eine solche Kraft. Denn Gott ist mit uns. Der Hl. Alexander Newskij sagte: „Gott ist nicht in der Macht, sondern in der Wahrheit.“ Und deshalb wird die Heilige Rus niemals verlieren. Der Herr und der Schutz der Mutter Gottes sind mit uns. Und das Zepter der Heiligen Rus, würde ich sagen, ist nicht nur Russland, sondern auch Weißrussland und die Ukraine. Die Ukraine wird mit dem russischen und weißrussischen Volk vereint sein, sie wird … Das ist unsere Gemeinschaft. Und das orthodoxe Kiewer Höhlenkloster betet weiter, obwohl alle vertrieben und ihre Reliquien dem Westen übergeben wurden. Und wir werden definitiv gewinnen.

Zivilisten warten manchmal ab: „Mal sehen, wer gewinnt…“ Aber wir müssen weitermachen – vielleicht sogar bis zur Selbstopferung. Wir wissen, dass es nicht einfacher wird. Ihr seht, was jetzt im Nahen Osten passiert. All das wurde von den Heiligen Starzen vorhergesagt. Der Krieg wird dort beginnen. Aber ich mache euch keine Angst mit Krieg. Wir müssen leben, einander lieben, Kinder haben, Häuser bauen. Keine Panik, denn das ist das Schlimmste, wenn manche Menschen mit apokalyptischen Ansichten sagen: „Wir müssen irgendwo in den Wald fliehen!“ Man kann dem Feind nicht davonlaufen. Er ist nah und sitzt einem im Nacken. Besiegt den Feind im Namen Jesu! Lest das Jesusgebet. Kommt in die Kirche, beichtet und empfangt die Kommunion. Und wenn Gott mit euch ist, wird euch niemand jemals besiegen. Deshalb gehen wir unseren schmalen Weg weiter. Möge Gott uns gewähren, diese Woche so viele gute Taten wie möglich zu vollbringen.

Erlöse uns alle, Herr!

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