Bewahrt Euer Erstgeburtsrecht!

30 November 2025

Bewahrt Euer Erstgeburtsrecht!

Im Evangelium lesen wir von einem Reichen, der Schätze für sich selbst sammelte, anstatt reich in Gott zu werden (siehe: Lk 12, 16–21). Was heißt "reich in Gott"? Es bedeutet, Euer Erstgeburtsrecht wiederherzustellen. Der Mensch ging nach dem Sündenfall hinaus und “zog in ein fernes Land” (Lk 15, 13). Und die Welt bot ihm verschiedene Nahrung an, aber das war alles Schweinefutter: bis du zurückkehrst zum Ackerboden; von ihm bist du ja genommen (Gen 3, 19). Der Mensch hat die Verbindung zu Gott verloren und diese Verbindung ist zerbrochen. Und heute kann er auf der Erde nur das horten, was die Welt ihm anbietet. Und was dann? Wem bleibt das? Und wir sehen leider diese Tragödie in unserem Leben. Es stirbt ein Mensch, er vererbt eine Wohnung, einige Ersparnisse ... Plötzlich werden die Kinder, Geschwister, zu Feinde, die das Erbe nicht teilen können. Das bedeutet "für sich selbst reich werden". Oder Menschen sind ihr ganzes Leben lang befreundet, beschließen nach der Schule, ein Geschäft zu eröffnen und Geld zu verdienen. Aber dann fangen sie an, feindselig zu werden, weil sie nicht teilen können, wer wie viel bekommt.

Es wäre dumm zu sagen, dass wir kein Geld brauchen. Wir haben unsere eigenen Pläne, unser Lebensniveau. Und wir können nicht sagen, dass wir nichts brauchen. Aber wir sollten nicht reich werden an dem, was diese Welt bietet. Sie wird uns nicht reich machen. Aber in Gott reich zu werden, denke ich, sollte wahrscheinlich die Hauptaufgabe in unserem heutigen Leben werden. Aber das wird nicht sofort funktionieren. Unsere sündige Natur wird sagen: »Wir müssen teilen: Das ist für uns selbst, und hier ist ein bisschen für Gott."

Verstehen Sie, welche Gnade die Heiligen hatten? Da lebte ein Mann am kaiserlichen Hof, er hatte alles: Respekt, Reichtum, Macht. Doch dann hat Gott ihn berührt. Und er verlässt alles und sagt: "Das Wichtigste ist, Gott nicht zu verlieren." Verstehen Sie, welchen Wert Gott in unserem Leben haben sollte? Wenn jemand auf Geld angewiesen ist, hat er Angst, es zu verlieren. Aber wenn ein Mensch nichts zu verlieren hat, ist er frei. Obwohl, wenn man diesem Freien vielleicht ein paar Millionen gibt, wird er auch süchtig werden und sagen: “Nein. Jetzt werden wir Geschäfte machen, Milliarden verdienen …” Ich bedauere solche Leute. Obwohl es unter den modernen Reichen auch gute Menschen gibt. Es gibt reiche, superreiche Menschen in Russland, die Kirchen und Klöster restaurieren lassen. Ich weiß das genau, aus erster Hand. Ich idealisiere sicherlich nicht, ich sage nur, dass wir die Kirche im Dorf lassen müssen. Wenn es die Möglichkeit gibt, etwas Gutes zu tun, muss man sich beeilen, es zu tun. Andernfalls könnten Sie keine Zeit mehr haben, Sie könnten zu spät kommen. Wir wissen ja nicht, wie lange der Herr unser Erdenleben noch verlängern wird. Also werden wir darüber nachdenken, wie wir weiterleben können.

Alles, was hier bei uns im Kloster gebaut wurde, entstand, weil Gott es gewollt hat. Gott schenkte es, und es nicht verständlich, woher es kam. Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt nicht, es ist für mich ein Rätsel der Natur, woher Gott das alles genommen hat. Aber ich weiß, dass, wenn ein Mensch in Gott lebt, wird er alles in überreichen Maße haben. Wir haben genug, um etwas anzuziehen und zu essen. Aber wenn es alles im Überfluß gibt, dann geht der Appetit verloren. Den gesündesten Appetit entwickeln wir in der Fastenzeit, weil wir uns etwas einschränken. Und dann wird alles, was wir essen, angenehm und gesegnet sein.

predigt von Erzpriester Andrej Lemeschonok

Auch heute haben wir echten Reichtum: wir haben den Leib und das Blut Christi zu uns genommen. Etwas Größeres gibt es in der Welt nicht und wird es nie geben. Wir haben uns heute mit Gott verbunden, das ist das größte Geschenk. Und wie viele Orthodoxe sind wir auf der ganzen Welt? Wissen Sie, wie reich wir sind? Wie glücklich wir sind? Was sind wir doch für gute Menschen? Zumindest für eine Minute, zumindest für eine halbe Stunde, aber wirklich gut. Später aber geht das verloren. Aber ein klein wenig von dem Wahrhaftigen halten wir fest. Also bewahrt euer Erstgeburtsrecht. Bewahrt, was der Herr euch gibt. Tauscht es nicht gegen ein Linsengericht oder billigen Tand ein. Für kein Geld der Welt wirst du Liebe, Freundschaft oder Treue kaufen. Das weiß ich ganz sicher. Also seid glücklich. Lebt glücklich. Lebt frei. Habt vor niemandem Angst. Gott ist mit uns! Können wir denn da vor jemandem Angst haben? Nun, sie werden den Körper töten, und die Seele wird in den Himmel aufgenommen. Wenn man wegen seiner eigenen Dummheit stirbt, ist es nicht bekannt, wohin die Reise gehen wird. Aber wenn du um des Herrn willen stirbst, wenn du sagst: "Nein, ich werde Gott nicht verleugnen!" dann wird die Seele in den Himmel aufsteigen. Sie werden Märtyrer. Unsere Schwestern träumen davon, dass wir alle an einem Tag getötet werden und alle gehen gemeinsam in den Himmel. Ich sage: "Sieh da, was sie da wollen! Das muss man sich verdienen ... ihr werdet sterben, wisst ihr, stöhnend und ächzend..." Man muss es sich verdienen, für Christus getötet zu werden. Was dachten Sie denn?..

Es geschieht, dass eine Person leidet... In dieser Woche ist unser Bruder Alexander gestorben. Er hat alles ertragen und wie hat er sich am Ende gequält, der arme Mann! Er war einst Bootsmann bei der Marine. Nach seinem Tod lag er so friedlich im Sarg ... So schön war alles. Da hat ihn der Herr wirklich getröstet. Ich glaube, er ist in den Himmel eingegangen. Deshalb bereiten auch wir uns alle auf das Paradies vor. Aber das Paradies beginnt hier auf der Erde. Bewahren wir also den Frieden. Bewahren wir Ruhe.

Wahrscheinlich wirst du nicht alle auf einmal lieben. Beginne mit deinen Nächsten, deinen Mitmenschen. Das ist das Schwerste. Wenn du deine Frau liebst, deine Kinder liebst, wirst du auch die ganze Welt lieben. Aber was ist Liebe? Das ist Treue. Schaut her: Jetzt leiden Kinder, sind krank, es gibt viele psychische Erkrankungen. Wissen Sie, warum? Weil es in den Familien keine Treue gibt. Wenn ein Mann sich eine andere Frau oder die Frau einen anderen Mann sucht, dann kann man das nicht mehr als Familie bezeichnen. So etwas ist keine Familie mehr. Familie ist Einheit, es ist Treue, denken Sie daran. Wenn euch irgendwelche Gedanken kommen, dann geht sogleich beichten und bittet: «Herr, vergib mir. Ich hatte schlechte Gedanken!" Es gibt Ehemann und Ehefrau, dann gibt es keine anderen Männer und Frauen mehr auf der Welt für sie. So ist es dem Fleisch nach. Das ist Keuschheit. Also lebt keusch, seid einander treu. Und lasst uns versuchen, dieses Jahr in guter Gesundheit zu vollenden.

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