Das Leben eines Menschen auf dieser Erde vergeht schnell. Aber die Momente, in denen wir Gott berühren durften, in denen wir mit Gott gelebt haben und Gott uns berührt hat, werden für die Ewigkeit bleiben. Und der Rest aber fällt in die Grube, in die Erde zurück ... “Fleisch und Blut werden das Reich Gottes nicht erben” (vgl. 1 Kor 15,50).
Wir leben in einer sehr erstaunlichen Zeit. Die Mächte des Bösen scheinen im Begriff zu sein, das Andenken an Gott auf der Erde zu zerstören. Die ganze westliche Welt scheint Christus verlassen zu haben und man hat begonnen, das ganze Leben, das Gott dem Menschen gegeben hat, neu zu ordnen. Alles beginnt zu zerbrechen und gegen Gott zu protestieren. Heute sagen sie offen: „Was kann Gott schon tun? Ich kann doch alles selbst erschaffen! Ich kann ein Kind in einem Reagenzglas zeugen und in einem Inkubator aufwachsen lassen. Ich kann mein Geschlecht ändern. Ich habe eine künstliche Intelligenz erschaffen. - Genau das tun sie jetzt. - Warum denken? Hier ist dein Klimbim, hier ist dein Spielzeug! Drück einen Knopf und du bekommst jede Antwort, die du willst. Man muss nicht mehr nachdenken. Du musst nicht lesen, schreiben, zählen können. Alles ist bereits berechnet, alles ist bereits durchdacht...“
Das sind die Zeiten, in denen wir leben. Und doch sehen wir Menschen, die zu Gott kommen. Wir sehen junge Menschen, die jetzt für die heilige Rus sterben. Wollen sie etwa nicht leben? Nein, aber sie sterben für das Heilige Russland, für dich und mich, für unseren Glauben ähnlich den Glaubenszeugen und Martyrern, derer wir heute gedenken - die letzte Zarenfamilie: Zar Nikolaj II. und Zarin Alexandra, Zarewitsch Alexej sowie die Zarentöchter Maria, Olga, Tatjana und Anastasija.
Aber wir sehen auch unsere Schwächen. Es gibt viele von ihnen. Ein Mensch kommt in die Kirche, will die Schönheit sehen, aber er sieht unsere Sünden. Und das ist eine Versuchung... Ein Mensch möchte das Licht in den Augen der Gläubigen sehen, aber manchmal sieht er leere Augen. Und das ist ein Verrat an Gott. Heute gibt es in der Tat nur eine Handvoll echter Gläubiger. Wir haben gezählt. Wenn es in Minsk zwei Prozent sind, wäre das sehr gut. Aber ich glaube, es werden nicht einmal so viele sein. Und diese Menschen sind wir, du und ich, diejenigen, die in die Kirche gehen, beichten und die Kommunion empfangen, die nach dem Kirchenkalender leben. Und wir müssen Hunderte und Tausende von anderen Menschen zu Gott führen. “Suche den Frieden in dir selbst, und Tausende werden um dich herum gerettet werden.”(Hl. Serafim von Sarow)
Jetzt wird eine neue, wie soll ich sagen, Stadt aufgebaut ... sie ist nicht von dieser Welt, sie wird im Himmel erbaut. Und wir bringen ihr unsere Gebeten dar. Dabei denken wir selbst doch oft: „Was kann unser Gebet bewirken?“ Aber es kann eine Menge bewirken... Gott hört uns. Und Gott liebt uns. Das dürfen wir nie vergessen. Der Teufel, der Lügner, behauptet: „Schrei doch nicht, Gott wird dich ja doch nicht erhören!“ Das stimmt nicht! Gott hört jedes Wort, das wir sagen. Deshalb ist unser Gottesdienst heute so wichtig und nicht nur das Gebet der Priester, sondern auch der Gemeindemitglieder, die die Kirchen besuchen, die für die Priester beten, für die Bischöfe, die den Geist hoch halten und diesen Geist in ihre Familien tragen. Das ist heute sehr, sehr wichtig. Wenn dies verloren geht, wird die Welt untergehen. Aber wir dürfen diesen Geist des Gebets nicht verlieren, denn wir müssen gewinnen!