Heute feiern wir das Gedenken an alle Heiligen, die in den belarussischen Landen gewirkt haben. An diesem Sonntag werden auch Heilige anderer Eparchien der russischen Kirche verherrlicht: zum Beispiel die Heiligen von Nowgorod, St. Petersburg, Pskow und Wologda. Alle Heiligen stehen vor Gott und beten für die irdische, für die Menschen streitende Kirche.
Eine Seite nach der anderen wird in unserem Lebensbuch umgeblättert. Und wir können sagen, dass jede Woche eine Seite in diesem großen Buch ist. Was haben wir diese Woche geschrieben, was gibt es bei uns für Neuigkeiten und Entdeckungen? All das versuchen wir auch bei unseren wöchentlichen Treffen herauszufinden, um darüber zu sprechen, was uns wichtig ist. Wir sind uns ähnlich, unsere inneren und äußeren Bedürfnisse sind die gleichen. Eines wissen wir sehr gut: Wenn der Heilige Geist, die Gnade des Heiligen Geistes in einem Menschen ist, fühlt er sich wohl. Und das hängt nicht davon ab, wo er sich befindet, wie sein äußerer Zustand ist; er spürt die Gegenwart Gottes, und darin liegt die Fülle. Wenn die Gnade Gottes verborgen ist, stürzt der Schmerz der Sünde den Menschen in Verzagtheit und Ratlosigkeit: „Was nun? Wie geht es weiter?“ Es gibt Binsenweisheiten, und die müssen jeden Tag wiederholt werden wie das Einmaleins: “Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.” ( 2 Kor 12,9); “Mich umfingen die Fesseln des Todes, / mich befielen die Ängste der Unterwelt, / mich trafen Bedrängnis und Kummer. Da rief ich den Namen des Herrn an: / «Ach Herr, rette mein Leben!” (Ps 116,3f.); “Wirf deine Sorge auf den Herrn, er hält dich aufrecht!" (Ps 55,23). Und wir müssen unsere Fantasien, Gefühle und Gedanken einschränken. Und je mehr wir sie einschränken, desto mehr Freiheit werden wir haben. Verlangen Sie nichts von einem anderen, sondern versuchen Sie, mehr zu geben. Vertrauen Sie nicht den Gedanken, die stören und einen unfriedlichen Zustand, eine unfriedliche Stimmung hervorrufen. Vertrauen Sie sich selbst nicht, wenn die Seele unruhig und verwirrt ist. Nehmen Sie das Wort an, das die Menschen, die um Sie herum sind, Ihnen sagen, und suchen Sie darin das Wirken Gottes. Seien Sie nicht beleidigt, wenn sie auf Ihr „Ich“, auf Ihr Ego treten, sondern sehen Sie darin die Vorsehung Gottes für Ihre Heilung, zu Ihrer Erbauung, für die Rettung Ihrer unsterblichen Seele, egal wie schmerzhaft und schwierig es für Sie sein mag. Finden Sie Kraft, in jeder Situation zu sagen: „Dank sei Gott für alles!“ - und machen Sie sich bewusst, dass es Menschen um Sie herum gibt, die es viel schwerer haben als Sie. Versuchen Sie nicht, Mitleid zu erregen: „Ich bin unglücklich, arm, krank, niemand liebt mich“, sondern verstehen Sie, dass die Menschen einem Menschen mit Mitgefühl, Aufmerksamkeit und Hilfe begegnen wollen. Wir sollten uns all diese einfachen Wahrheiten nicht nur merken und wiederholen, sondern sie auch in unserem Leben umsetzen. Andernfalls werden unsere Gewänder (weiß oder schwarz) nichts nützen. Deshalb wollen wir versuchen immer wieder, einfache Dinge zu lernen: Gott ist immer nahe, und Er ist weder blind noch taub. Wenn wir heute die Vorsehung Gottes in unserem Leben nicht sehen, bedeutet das nicht, dass Gott nicht an unserer Rettung arbeitet - wir sind es, die blind sind. Wenn wir Gott nicht in den Worten der anderen hören, sind wir taub. Wir verlieren Gott, aber Gott verliert uns nie.
Natürlich wollen wir über das Wesentliche sprechen und uns nicht von der Eitelkeit der irdischen Dinge ablenken lassen. Ein Mensch wird sich nicht immer besser, sondern immer schlechter sehen - das ist der normale Lauf der Dinge. Aber ein Mensch in diesem Zustand sollte nicht entmutigt sein, er sollte verstehen, dass Gott ihn liebt. Und dieser Faden des Vertrauens in Gott wird den Menschen festhalten, ganz gleich, welche Abgründe, Gruben und Ängste seine Seele umschließen.