Wir folgen Christus auf dem schmalen Pfad

25. Juli 2021

Ein Moench bei der Entscheidung

Die heutige Zeit ist nicht die Zeit der offenen Verfolgung, sondern die Zeit, in der wir den Herrn gegen menschlichen Komfort, Werte tauschen können, in der wir wegen unserer Gedankenlosigkeit und Gleichgültigkeit zu Gegnern Gottes werden können, in der wir in dieser Welt aufgehen können. Und es wird unklar sein, welchen Sinn unser Leben hat und worin sein Ziel besteht?

Im Evangelium gibt es eine Episode über das Land Gadara. Vielleicht waren die dort wohnenden Menschen vermögend, weil es viele Schweine gab. Fleisch kostete wahrscheinlich wenig und alle waren deswegen satt. In dieses Land kam Christus an. Nur ein kranker Mensch kam, um Ihn zu treffen, weil er Seiner Hilfe bedurfte. Den Anderen war Er nicht von Nöten. Letzten Endes haben sie Ihm gesagt: „Hör mal zu, geh weg von uns. Du bringst uns nur Schaden. So eine prächtige Herde ist ertrunken. Wie viel Fleisch hätten wir von dieser Herde bekommen können. Und was tust Du noch da?“

Ist denn das Land Gadara nicht die moderne Welt? Sagt diese Welt uns denn nicht, dass sie Christus nicht nötig hat, dass sie den technischen Fortschritt, die Erhöhung des Lebensstandards, eine wachsende Wirtschaft braucht, damit alles billig und günstig wäre und alle zufrieden wären? Wozu brauchen wir Christus? Er stirbt bereits am Kreuz in dieser Welt. Die Welt braucht Ihn nicht.

Ich kann Ihnen ein Beispiel aus dem Leben anführen. Ich hatte einen Bekannten, er ist ein besonnener Mensch. Als ich gläubig wurde, erzählte ich ihm davon. Er sagte: „Weißt du was…Wahrscheinlich ist es die Wahrheit, aber ich benötige Christus jetzt nicht. In meinem Leben läuft alles gut. Sollte ich in die Kirche gehen, um zu beginnen, mit Christus zu leben, dann zerfällt bei mir alles.“ Er hat es verstanden: was ist aber geblieben? Was ist von ihm, von seinem äußeren Wohlstand, von seiner Anständigkeit, von seinen Privilegien in dieser Welt geblieben? Alles wird zerfallen. Deswegen fürchten wir uns davor, unser ganzes Leben Gott zu übergeben. Wir geben nur sehr wenig, das Übriggebliebene gehört mir, mische Dich dort nicht ein! Das ist mein Leben.

Wenn wir heute sagen würden, dass wir nichts außer Christus benötigen, „Herr, tu mir kund, welchen Weg ich soll schreiten, ich erhebe zu dir meine Seele.” (Ps 143,8) Das ist die Herausforderung für die ganze Welt. Das ist der Weg nach Golgatha. Sind wir bereit, dies Gott zu sagen? Ich denke „nein“.

In irgendeinem Moment werden wir das sagen müssen. Man muss sich in die Lage des Besessenen begeben, der in den Gräbern gelebt hat und abgelehnt worden ist. Erst jetzt braucht er Gott … Wie das Leben eben so spielt: Alles ist in Ordnung, Gesundheit, Wohlstand, und plötzlich bums. „Sie haben noch einen Monat zu leben. Sie haben einen unentdeckten Tumor.“ Ach! Und dann? Und dann brauchen wir Christus. Stimmt doch, oder? Denn mich braucht niemand mehr und mit mir ist es auch bald aus. Und wenn Er mir nun doch hilft und ich genese! Verstehen Sie, welche Sichtweise von Gott haben wir? Not lehrt beten! Solange es die Zeit erlaubt, werden wir uns bemühen, unser Lebensniveau, den Wohlstand zu erhöhen, sich um die Gesundheit zu sorgen usw. Christus heute zu folgen, passt uns nicht wirklich.

Wir wissen nicht, was morgen sein wird. Wir Gläubigen müssen früher oder später unsere Wahl treffen. Ehrlich gesagt, schaue ich darauf mit Entsetzen, was passieren wird, und wie es weiter geht. Man soll nicht mit Entsetzen, sondern mit Glauben und Hoffnung darauf schauen, weil Gott uns nicht verlässt. Er will, dass wir Kämpfer werden. In diesem Krieg um unsere Seele, um unsere Nächsten sollen wir gewinnen. Wir sollen diese im Argen liegende Welt besiegen.

Heute ist Psychologie in. Man geht zu Psychologen, orthodoxen Psychologen, Psychotherapeuten. Das ist schrecklich! Benötigen Sie Christus eigentlich nicht? Dies findet schon nicht mehr auf der Ebene der Psychologie oder Philosophie statt, dies ist die Ebene des spirituellen Kampfes. Der Teufel steht uns im Rücken, wir wollen uns aber mit Psychologie sättigen. In Christus ist alles zu finden! Einschließlich der Psychologie. „Liebe Gott und tue, was du willst!“ sagte der Heilige Augustinus. Wir, die wir durch diese Zeit aufgeklärt wurden, sagen: „Wir brauchen andere Mittel. Wir können mit anderen Mitteln unser Leben korrigieren.“ Aber Gott sagt zu uns: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe gekommen!“ Mt. 4,17.

Um Gott in dieser Welt zu begegnen, muss man jenen Zustand erreichen, in dem sich der Kranke, Besessene, unglückliche Mensch befunden hat. Unglücklich oder nicht, das entscheidet jeder für sich. Ich denke, dass der Besessene der glücklichste Mensch im Land Gadara war, weil er Christus getroffen hat. Christus hat ihn geheilt. Denken Sie, dass die anderen weniger besessen waren, als dieser, der in den Gräbern lebte? Sie waren noch schlimmer. Der Teufel ließ sie aber in Ruhe, weil sie in seinen Händen waren und nach seinen Anweisungen lebten. Sie lebten so, wie er es wollte. Sie benötigten Christus nicht. Das ist auch heute so. Wir wissen überhaupt nicht mehr, was gut oder schlecht ist. Wir haben uns durch unsere heutige Sicht verirrt. Wir sind in einem solchen Zustand, dass, wenn wir zu Christus kommen, wir Ihn fürchten. Er kann das zerbrechen, was wir für kostbar halten: diesen Komfort, diese Arbeitsstelle, diese Beziehungen…Sie können zerbrechen, weil sie für die unsterbliche Seele keine Rettung bringen.

Deshalb folgen wir Christus nicht alle zusammen, als Menge. Die Menschen folgen Christus auf sehr engem Weg. Und jeder geht mit seiner Angst. Gebe Gott, dass wir bis zum Ende ausharren, dass die Welt uns nicht verleitet und hintergeht. Weil sie sowohl rechts als auch links kämpft. Und es gibt Feinde offene und verborgene, und solche die gar keine Feinde sind. Und wir müssen widerstehen, wir müssen der Orthodoxie, den Traditionen und den Kanones der heiligen Väter treu bleiben, denn nur darin besteht unsere Rettung und die Rettung unserer Lieben.

Möge der Herr uns alle retten!

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