Die Welt hat uns glauben gemacht, dass wir hier auf der Erde glücklich sein und für unser Glück kämpfen sollten, um es mit allen Mitteln zu erreichen. Welches Glück kann es geben, wenn in dieser Welt die Liebe Gottes gekreuzigt wird? Welches Glück kann es geben, wenn diese Welt Christus verfolgt, wenn wir das ewige Leben verloren haben und langsam sterben? Die Erkenntnis des wahren Wertes unseres Lebens liegt in der kommenden Zeit.
Jemand mag sagen: "Ein Christ will nicht für das Heute leben und ist deshalb passiv im Kampf um sein irdisches Wohlergehen." Das ist der Punkt, wir wollen heute leben, aber unser Ziel ist nicht auf der Erde, nicht in zeitlichen Vergnügungen und Errungenschaften.
Unser Ziel ist der Übergang vom Tod zum Leben, unser Ziel ist der Sieg über den Tod, der Kampf um das ewige Leben, der hier auf Erden beginnt. Deshalb dürfen wir nicht alle unsere Kräfte auf das Zeitliche und Vergängliche verwenden.
Die Heilige Schrift sagt uns: Euch aber muss es zuerst um Gottes Reich und um Seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben (Mt 6,33). Und dieses Reich Gottes suchen wir in uns selbst. Und es besteht aus so kleinen Schritten: "Wolle uns, o Herr, an diesem Tag, in dieser Nacht, an diesem Morgen ohne Sünde bewahren. Gib mir, Herr, dass ich alles, was dieser Tag mir bringen wird, als Deine göttliche Gnade annehmen - ohne Missmut, Zweifel und Bestürztheit. Gib, dass ich Vorhaltungen, Unwahrheiten und Unannehmlichkeiten ertragen kann."
Wir dürfen nicht in die Lage kommen, nach menschlicher Wahrheit zu suchen, denn dann würden wir anfangen, für diese Wahrheit zu kämpfen. Und die Wahrheit ist für jeden von uns anders. Dann werden wir Christus verlieren.
Wir müssen nach dem neuen Leben suchen, und das beginnt in unserem Herzen, wenn es leidet, schmerzt, gequält wird. Und in dieser Qual wird ein neuer Mensch geboren, ein Mensch Gottes, der nur eine Wahrheit hat - Christus!
Warum sind wir in die Kirche gekommen? Um Christen zu werden, damit Christus in unserem Herzen lebt, damit Christus uns in das Himmelreich führt: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben (Joh 14,6). Aber wir haben unsere eigenen Wege und sagen: "Warte, wir sind noch nicht bereit, Dir nachzufolgen, wir wollen uns nicht demütigen oder jemanden anderen ertragen. Wir haben uns noch nicht satt gesehen, wir haben dieses Leben noch nicht gänzlich genossen. Wir haben noch so viel ungenutzte Kräfte und wir müssen dies ausnutzen.” Und so vergehen die Jahre ....
Wenn wir nun uns selbst betrachten, welchen Weg haben wir bisher zurückgelegt? Was haben wir gefunden und was haben wir verloren? Wie sah der Weg des letzten russischen Herrschers, Zar Nikolaus II. aus? Von einem mächtigen Herrscher eines der mächtigsten Reiche der Welt zu einem Gefangenen, der nichts mehr besaß und in einem dunklen Keller zusammen mit seiner Familie brutal ermordet wurde. Aber dies ist ein Weg ins Himmelreich.
Welchen Weg ins Himmelreich beschritt die Märtyrernonne Elisabeth Fjodorowna? Von einer strahlenden High Society - Schönheit zu einer Verhafteten, die in einen Schacht geworfen ihr Martyrium erlitt. Das war ihr Weg ins Himmelreich. Und dies ist auch der Weg, auf dem wir Christus ins Himmelreich nachfolgen.
Wollen wir diesen Weg gehen? Oder sagen wir: "Nein, warte, wir müssen noch alles abwägen und bedenken".
Gott ist bereit: "Du willst Gnade? Dann gebe ich dir Gnade." Aber werden wir diese Gnade ertragen können? Oder werden wir nicht vielmehr sagen: "Nein, nein, nein, das ist nichts für uns, wir wollen einen anderen Weg - einfacher, breiter, leichter." Und jeder von uns muss eine Entscheidung treffen, wem wir in unserem Leben folgen wollen.