
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an Timotheos 1, 8-14:
Wir wissen: Das Gesetz ist gut, wenn man es im Sinn des Gesetzes anwendet und bedenkt, dass das Gesetz nicht für den Gerechten bestimmt ist, sondern für Gesetzlose und Ungehorsame, für Gottlose und Sünder, für Menschen ohne Glauben und Ehrfurcht, für solche, die Vater oder Mutter töten, für Mörder, Unzüchtige, Knabenschänder, Menschenhändler, für Leute, die lügen und Meineide schwören und all das tun, was gegen die gesunde Lehre verstößt. So lehrt das Evangelium von der Herrlichkeit des seligen Gottes, das mir anvertraut ist.
Ich danke dem, der mir Kraft gegeben hat: Christus Jesus, unserem Herrn. Er hat mich für treu gehalten und in seinen Dienst genommen, obwohl ich ihn früher lästerte, verfolgte und verhöhnte. Aber ich habe Erbarmen gefunden, denn ich wusste in meinem Unglauben nicht, was ich tat. So übergroß war die Gnade unseres Herrn, die mir in Christus Jesus den Glauben und die Liebe schenkte.
Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 17, 26–37:
Und wie es zur Zeit des Noah war, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein. Die Menschen aßen und tranken und heirateten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging; dann kam die Flut und vernichtete alle.
Und es wird ebenso sein, wie es zur Zeit des Lot war: Sie aßen und tranken, kauften und verkauften, pflanzten und bauten. Aber an dem Tag, als Lot Sodom verließ, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und alle kamen um.
Ebenso wird es an dem Tag sein, an dem sich der Menschensohn offenbart. Wer dann auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, soll nicht hinabsteigen, um sie zu holen, und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren.
Denkt an die Frau des Lot!
Wer sein Leben zu bewahren sucht, wird es verlieren; wer es dagegen verliert, wird es gewinnen. Ich sage euch: Von zwei Männern, die in jener Nacht auf einem Bett liegen, wird der eine mitgenommen und der andere zurückgelassen. Von zwei Frauen, die mit derselben Mühle Getreide mahlen, wird die eine mitgenommen und die andere zurückgelassen.
Da fragten sie ihn: Wo wird das geschehen, Herr? Er antwortete: Wo ein Aas ist, da sammeln sich auch die Geier.

Die Kirche feiert heute das Fest unserer ehrwürdigen Väter Barlaam, des Mönches und Joásaph, des Königssohnes aus Indien.
Troparion, 4. Ton:
Von deinem geistliche Führer * sorgsam angeleitet, * gelangtest du, o Königssohn Joásaph, * zur Gotterkenntnis, * und in der Taufe erleuchtet, * bekehrtest du dein Volk zum Glauben; * verließest deinen Vater und dein Königreich, * und bist in die Wüste gezogen; * dort kämpftest du den Heldenkampf * und nahmest willig jede Mühe auf dich; * nun bitte Christus, unsern Gott, * zusammen mit deinem Lehrer Barlaam, ** dass Er unsere Seelen errette.
Kondakion, 8. Ton:
Der deinen guten Willen von Kindheit an kannte, o Joásaph, * Gott, der da allein die Herzen kennt, * er machte dich würdig dem großen Barlaam zu folgen; * und führte dich vom irdischen Königtum zum Leben der Mönche; * der du mit deinem Lehrer das obere, glänzende Jerusalem zur Heimat hast, * und die Güter der ruhmreichen Dreiheit genießest, * dich bitten wir, o köngliche Schönheit, ** Gedenke unser, die wir dich gläubig verehren.