Lesung aus der Apostelgeschichte 13, 25-32:
Als Johannes aber seinen Lauf vollendet hatte, sagte er: Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet; aber seht, nach mir kommt einer, dem die Sandalen von den Füßen zu lösen, ich nicht wert bin.
Brüder, ihr Söhne aus Abrahams Geschlecht und ihr Gottesfürchtigen! Uns wurde das Wort dieses Heils gesandt. Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Führer haben Jesus nicht erkannt, aber sie haben die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat vorgelesen werden, erfüllt und haben ihn verurteilt. Obwohl sie nichts fanden, wofür Er den Tod verdient hätte, forderten sie von Pilatus Seine Hinrichtung. Als sie alles vollbracht hatten, was in der Schrift über Ihn gesagt ist, nahmen sie Ihn vom Kreuzesholz und legten Ihn ins Grab.
Gott aber hat Ihn von den Toten auferweckt, und er ist viele Tage hindurch denen erschienen, die mit Ihm zusammen von Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren und die jetzt vor dem Volk Seine Zeugen sind.
So verkünden wir euch das Evangelium.
Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach Markus 6, 14-30:
Der König Herodes hörte von Jesus; denn sein Name war bekannt geworden und man sagte: Johannes, der Täufer, ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. Andere sagten: Er ist Elija. Wieder andere: Er ist ein Prophet, wie einer von den alten Propheten. Als aber Herodes von ihm hörte, sagte er: Johannes, den ich enthaupten ließ, ist auferstanden.
Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus, die er geheiratet hatte.
Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, die Frau deines Bruders zur Frau zu nehmen. Herodias verzieh ihm das nicht und wollte ihn töten lassen. Sie konnte ihren Plan aber nicht durchsetzen, denn Herodes fürchtete sich vor Johannes, weil er wusste, dass dieser ein gerechter und heiliger Mann war. Darum schützte er ihn. Sooft er mit ihm sprach, wurde er unruhig und ratlos, und doch hörte er ihm gern zu.
Eines Tages ergab sich für Herodias eine günstige Gelegenheit. An seinem Geburtstag lud Herodes seine Hofbeamten und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl ein.
Da kam die Tochter der Herodias und tanzte und sie gefiel dem Herodes und seinen Gästen so sehr, dass der König zu ihr sagte: Wünsch dir, was du willst; ich werde es dir geben.
Er schwor ihr sogar: Was du auch von mir verlangst, ich will es dir geben, und wenn es die Hälfte meines Reiches wäre.
Sie ging hinaus und fragte ihre Mutter: Was soll ich mir wünschen? Herodias antwortete: Den Kopf des Täufers Johannes. Da lief das Mädchen zum König hinein und sagte: Ich will, dass du mir sofort auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes bringen lässt.
Da wurde der König sehr traurig, aber weil er vor allen Gästen einen Schwur geleistet hatte, wollte er ihren Wunsch nicht ablehnen. Deshalb befahl er einem Scharfrichter, sofort ins Gefängnis zu gehen und den Kopf des Täufers herzubringen. Der Scharfrichter ging und enthauptete Johannes.
Dann brachte er den Kopf auf einer Schale, gab ihn dem Mädchen und das Mädchen gab ihn seiner Mutter. Als die Jünger des Johannes das hörten, kamen sie, holten seinen Leichnam und legten ihn in ein Grab.
Die Apostel versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.
Heute feiert die Kirche das Hochfest der Enthauptung des ruhmreichen Propheten, Vorläufers und Täufers Johannes.
Troparion, 2. Ton:
Mit Lobpreis gedenken wir des Gerechten, * doch dir, o Vorläufer, genügt das Zeugnis des Herrn. * Denn du wurdest als der Propheten Verehrungswürdigster ausgezeichnet; * warst du doch würdig, * den Vorherverkündeten im Flusse zu taufen. * Daher warst du auch Kämpfer für die Wahrheit: * mit Freuden brachtest du selbst denen in der Unterwelt * frohe Kunde von dem im Fleische erschienenen Gott, * der hinwegnimmt die Sünde der Welt ** und uns gewährt das große Erbarmen.
Kondakion, 5. Ton:
Die ruhmreiche Enthauptung des Vorläufers * geschah nach göttlichem Ratschluss, * denn künden sollte er den Bewohnern der Unterwelt * die Ankunft des Erlösers; * wehklagen soll nun Herodias, * die den frevelhaften Mord erbeten, * denn sie liebte nicht das Gesetz Gottes * noch den Äon des Lebens, ** sondern nur den Trug und die Vergänglichkeit.