Anekdote: Ein ungewöhnliche Wunsch

9. Juli 2021

Familie vor dem Fernseher

Kurz vor Beginn des Neuen Jahres schlug eine Lehrerin ihren Drittklässlern vor, aufzuschreiben, was sie sich von Väterchen Frost wünschen.

Als sie nach der Schule nach Hause kam, setzte sie sich hin, um die Aufsätze der Kinder durchzusehen. Einer von ihnen brachte sie in starke Verwirrung. Sie las den in sorgfältiger kindlicher Handschrift verfassten Brief mit der Bitte um ein Wunder immer und immer wieder durch. Nein, die Lehrerin bemühte sich nicht, Fehler zu finden. Diese hatten jetzt keine Bedeutung.

Ins Zimmer kam ihr Ehemann. “Was ist passiert, meine Liebe, worüber bist du so beunruhigt.” “Hier lies das mal durch.”, sie reichte ihrem Mann das Heft. “Liebes Väterchen Frost, ich werde dich nicht um vieles bitten. Ich habe nur eine Bitte, die du mir erfüllen sollst. Mache mich für eine Weile zu einem Fernseher. Ich wünsche mir sehr, dass sich meine Familie abends gemeinsam versammelt und mir zuhört, ohne mich zu unterbrechen. Dass Vati, wenn er von der Arbeit heimkommt, mich fragt, was es bei mir Neues gibt. Und wenn Mutti traurig ist, soll sie zu mir kommen. Damit sie sich über mich freuen, wie über den neuen Fernseher, der jetzt in unserer Wohnung fast die ganze Wohnzimmerwand einnimmt. Ich würde etwas auf die Seite rücken, damit man noch etwas Platz für ein Tannenbäumchen findet. Ich möchte so gern, und wenn es nur für eine kleine Weile wäre, das Leben eines beliebigen Fernsehers leben!” “Das arme Kind...Hör mal, gibt es wirklich solche Eltern,” entrüstete sich der Ehemann der Lehrerin. Diese schaute ihn mit Tränen erfüllten Augen an und schluchzte: “Mein Lieber, das hat unser Sohn geschrieben...”

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