Der heilige Johannes Gaschkewitsch wurde 1837 im weißrussischen Dorf Scherstin geboren. Als seine Mutter ihn in ihrem Schoß trug, sagte eine Gesegnete voraus, dass sie unter ihrem Herzen ein auserwähltes Gefäß der Herrlichkeit Gottes habe. Von Kindheit an diente Johannes seinem Vater, einem Dorfpriester, im Altarraum und verbrachte viele Stunden in inbrünstigem Gebet. Im Alter von 18 Jahren trat er in das Geistliche Seminar von Mogiljow ein und wurde nach seinem Abschluss als Katechet an eine Pfarrschule geschickt. Nach der Heirat empfing der Heilige Johannes die Priesterweihe (1862) und begann in seinem Heimatdorf zu dienen.
1876 wurde er auf eigenen Wunsch in das Dorf Ogorodnja im Bezirk Gomel versetzt. Er stellte seine ganze Kraft in den Dienst der Kirche und der Gemeindemitglieder, er selbst besaß keinerlei Vermögen.
Nach der Geburt seines jüngsten Sohnes, im Alter von 48 Jahre, erfüllte er sich seinen Herzenswunsch: Er besuchte das Kiewer Höhlenkloster. Dort erhielt der Heilige von den Starzen den Segen für eine klösterliche Lebensweise und aß bis zum Tode keine Fleischkost, hielt am Mittwoch und Freitag ein strenges Fasten ein, erst nach dem Abendgottesdienst aß er eine Prosphora und trank ein wenig Wasser; Während langer Nachtwachen betete er unermüdlich das Jesusgebet. Der heilige Johannes wiederholte gern die Worte: „Der Glaube ohne Werke ist tot“ (Jak 2,20), und er selbst gab ein Beispiel der Nächstenliebe, indem er sich väterlich um Witwen und Waisen kümmerte.
Eines Tages schenkte er einer armen Witwe und ihren fünf Kindern eine Kuh, die seine eigene Familie ernährte. Als Besessene zu ihm gebracht wurden, fielen sie sofort auf ihr Angesicht, sobald der heilige Johannes das Kreuzzeichen über ihnen machte. Unermüdlich rief er die Menschen zur Buße auf und sah prophetisch voraus, dass der Gräuel der Verwüstung nahen würde und bald Ströme von Blut das russische Land überziehen würden. Nachdem er den Tag seines Todes vorhergesagt hatte, entschlief er im Herbst 1917 friedlich zum Herrn.
In dieser Kirche befinden sich jetzt seine Reliquien
1950 brannten die Kommunisten die Kirche nieder, in der er gedient hatte, und richteten an ihrer Stelle eine Tanzfläche ein. Als das Fundament der Kirche zerstört wurde, fand man darin den Sarg des heiligen Priesters. Die Erhebung seiner Gebeine und ihre Überführung in die Kirche des Dorfes Korma erfolgte erst am 27. August (9. September) 1997 anlässlich der Ankunft des Patriarchen von Moskau Alexej II.
Sarg mit den Reliquien des Hl. Johannes von Korma
Dann wurde entdeckt, dass die Reliquien des Heiligen unversehrt geblieben waren. Seitdem haben sich viele wundertätige Heilungen ereignet.