Homilie am Fest der Geburt der Allheiligen Gottesmutter

20 September 2025

Geistliche Worte am Fest der Geburt der Allhl. Gottesgebärerin

Kommt herbei alle Völker, all ihr Menschen jeder Sprache, jeden Alters und jeden Ranges, lasst uns froh den Geburtstag der weltweiten Freude begehen. Wenn auch die Heiden, deren Sinn heimlich von Dämonen mit falschen Erfindungen eingefangen, die Wahrheit in den Schatten stellten, die Geburtstage ihrer Könige mit allen Ehren begingen und ihnen jede nur denkbare Gabe darbrachten, ja sogar solche rühmten, deren Leben oft zutiefst verderbt war, dann sollten wir nicht umso mehr den Geburtstag der Gottesmutter ehren, durch den die ganze Menschheit erneuert und die Traurigkeit der Urmutter Eva in Freude verwandelt wurde?

Eva hörte die Verurteilung Gottes: „Zur Frau sprach Er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. Unter Schmerzen gebierst du Kinder.“ (Gen 3, 16), aber der Allreinen Jungfrau Maria wird verkündet: „Sei gegrüßt, du Begnadete.“ (Lk 1, 28); Weiter heißt es an Eva gerichtet: „Du hast Verlangen nach deinem Mann“ aber zu Maria wir gesagt: „Der Herr ist mit dir“.

Doch was werden wir der Mutter des Wortes schenken außer dem Wort? Möge die ganze Schöpfung triumphieren und den heiligsten Spross der heiligen Anna verherrlichen! Sie gebar der Welt einen unveräußerlichen Schatz der Güter; durch sie hat der menschgewordene Schöpfer die ganze Schöpfung in einen besseren Zustand gebracht.

Der Mensch, der zwischen die geistige und die stoffliche Welt gestellt ist, verbindet die ganze sichtbare Schöpfung mit der unsichtbaren. So ist auch der Schöpfer, das Wort Gottes, mit der menschlichen Natur verbunden, durch die Gottesgebärerin verband Er sich mit jeglichem Geschöpf. Verherrlichen wir also die Aufhebung der menschlichen Unfruchtbarkeit, denn damit fiel die Schranke, die uns hinderte, zur Glückseligkeit zu gelangen.

das Fest der Geburt der Allheiligen Gottesmutter

Der allgegenwärtige Gott, das Wort, das aus dem Schoße des Vaters hervorgegangen ist, hat eine neue Schriftrolle zusammengestellt, die vom Geist geschrieben wurde durch die Zunge Gottes, wie mit einem Griffel. Sie wurde einem Mann anvertraut, der schriftkundig war, aber dieser verstand ihn nicht; das heißt, Joseph erkannte weder Maria noch die Kraft des Geheimnisses selbst.

O Tochter der Heiligsten Joachim und Anna, verborgen vor den Gewalten und Mächten und den abgeschossenen Pfeilen des Bösen, die du im Palast des Geistes wohnst, die du unbefleckt bliebest als Braut Gottes und der Natur nach Mutter Gottes!

O allerheiligste Tochter, noch in den mütterlichen Armen ruhend, bist du furchtbar für die Kräfte der Abgefallenen!

O allerheiligste Tochter, von Muttermilch genährt und von Engeln umgeben! O gottgeliebte Tochter, Ruhm deiner Eltern! Dich werden alle Geschlechter hochpreisen, wie du wahrhaftig von dir selbst gesprochen hast (Lk 1, 48).

O Gottes würdige Tochter, Zierde der menschlichen Natur und Berichtigung der Urmutter Eva! Durch deine Fortpflanzung wurde sie vom Fall aufgerichtet.

O allheilige Tochter, Zierde der Frauen! Obwohl Eva die erste Gesetzesübertreterin war und durch sie, die der Schlange als Waffe zum Sturz der Stammeltern diente, kam der Tod in die Welt. Aber Maria, die dem Willen Gottes gehorcht, hat die verführerische Schlange selbst versucht und die Unsterblichkeit in die Welt gebracht.

O ewig jungfräuliche Tochter, ohne Mann empfingst du, denn der in deinem Leib Getragene hatte einen ewigen Vater! O erdgeborene Tochter, in der Umarmung der Gottesgebärerin trugst du den Schöpfer! Ganze Zeitalter haben sich gestritten, wer die Herrlichkeit Deiner Geburt empfangen soll; aber der vorherbestimmte Rat Gottes, des Schöpfers der Zeiten, hat diesen Kampf der Zeitalter überwunden, und die Letzten wurden die Ersten, beglückt durch Deine Geburt.

Wahrlich, Du bist erhabener als alle Geschöpfe; von Dir allein hat der Schöpfer einen Teil angenommen, die Grundlage unserer Natur. Sein Fleisch ist aus deinem Fleisch und Blut aus deinem Blut; Denn Gott hat sich von der Milch deiner Brüste ernährt, und deine Lippen haben die Lippen Gottes geküßt.

O unbegreifliche und unaussprechliche Wunder! Der Gott aller, der Deine Würde vorher erkannte, hat Dich geliebt und Er hat Dich liebend vorherbestimmt. Am Ende der Zeiten erfüllte er das Vorherbestimmte, indem Er Dich zur Gottesgebärerin, zur Mutter und zur Ernährerin Seines Sohnes und Wortes gemacht hat.

Hl. Johannes von Damaskus, Zwei Worte auf die Geburt der Allheiligen Gottesgebärerin - Übersetzung aus dem Russ.

Internetquelle: https://azbyka.ru/otechnik/Ioann_Damaskin/dva-slova-na-rozhdestvo-presvjatoj-bogoroditsy/

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