Kanon und Stichiren am Osterfest

23. April 2022

Ikone “Die Frauen am leeren Grab”

Ikone “Die Frauen am leeren Grab”

Osterkanon des Johannes von Damaskos. Erste Ode

Der Auferstehung Tag, Licht werden lasset uns, Völker. Das Pascha des Herrn, das Pascha. Denn vom Tode zum Leben und von der Erde zum Himmel führte uns Christus, der Gott, und wir singen ein Siegeslied.

Reinigen laßt uns die Sinne und schauen werden wir Christus, wie er hervorblitzt in der Auferstehung unzugänglichem Lichte. Und ihn, der „Freuet euch" sagt, werden deutlich wir hören, und wir singen ein Siegeslied.

Geziemend sollen jubeln die Himmel, soll jauchzen die Erde, soll Feste feiern die Welt, jede sichtbare, unsichtbare. Denn Auferstanden ist Christus, die ewige Freude.

Osterkanon des Johannes von Damaskos. Dritte Ode

Wohlan, neuen Trank lasset uns trinken, nicht Wundertrank aus dürrem Felsen, nein, der aus dem Grabe Christi strömenden Unvergänglichkeit Born, in welchem Kraft wir erlangen.

Alles ist jetzt mit Lichte erfüllt, Himmel und Erde und Unterwelt. So soll denn alle Schöpfung feiern Christi Aufertehung in der sie Bestand hat gefunden.

Gestern wurde ich, Christus, begraben mit dir. Heute werde erweckt ich mit dir, der erstand. Gestern ward ich gekreuzigt mit dir. Du selbst laß deiner Herrlichkeit in deinem Reiche, Erretter, teilhaft mich sein.­

Hypakoi

Dem Morgengrauen eilten die Frauen um Maria voraus, durften schauen den Stein, der weggewälzt war vom Grab. Aus Engelsmunde durften die Kunde sie hören: ihn, der wohnet in ewigem Lichte, was suchet als Menschen ihr ihn unter Toten? Die Grabtücher schauet. Laufet und kündet der Welt; daß erstanden der Herr, nachdem er getötet den Tod. Denn der Sohn Gottes ist er, der errettet der Menschen Geschlecht.

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Osterkanon des Johannes von Damaskos. Vierte Ode

Bei der heiligen Wache soll Habakuk, Gottes Künder, zur Seite uns stehen. Und zeigen soll er den lichtstrahlenden Engel, der mit lauter Stimme es spricht: Heil ward heute der Welt, da als Allgewaltiger Christus erstand.

Als ein Sohn, der nicht öffnete den jungfräulich bleibenden Schoß, ist Christus erschienen. Als Sterblicher wird ein Lamm er genannt. Und untadlig, da von Makeln verschont, ist unser Pascha. Und als wahrhaftiger Gott heißt der Vollendete er.

Wie ein einjährig Lamm ließ freiwillig für alle sich schlachten, das als guten Kranz wir preisen, das versöhnende Pascha. Und wiederum strahlte aus dem Grabe er herrlich uns auf, der Gerechtigkeit Sonne.

David, Gottes Ahnherr, tanzte hüpfend* vor der Lade des Schattens. Wir aber, Gottes heiliges Volk, schauen deiner Zeichen Erfüllung. So laßt uns denn gottbegeistert frohlocken, da als Allgewaltiger Christus erstand.

Osterkanon des Johannes von Damaskos. Fünfte Ode

Am frühen Morgen lasset uns gehen und statt des Balsams laßt eine Hymne uns bringen dem Herrn. Und Christus werden wir schauen, der Gerechtigkeit Sonne, die allen sprießen lässet das Leben.

Deine maßlose Güte schauten die, welche von des Hades Ketten umschlossen, und eilten zum Lichte, o Christus, mit jauchzendem Fuße, feiernd das ewige Pascha.

Eilen laßt uns, Lichter tragend, Christus entgegen, der wie ein Bräutigam aus dem Grabe hervorgeht, und mit den Scharen der die Feste Liebenden lasset uns feiern Gottes errettendes Pascha.

Osterkanon des Johannes von Damaskos. Sechste Ode

In der Erde tiefste Tiefen stiegst du hinab, zermalmtest die ewigen Riegel, der Gefesselten Ketten, o Christus, und am dritten Tage stiegst du, wie aus dem Hai einst Jonas, hervor aus dem Grab.

Unversehrt bewahrtest die Siegel du, Christus, und wardst erweckt aus dem Grab, der du nicht verletztest der Jungfrau Schrein bei deiner Geburt und des Paradieses Pforten öffnetest uns.

Mein Retter, als lebendiges, ungeschlachtetes Opfer brachtest als Gott du freiwillig dem Vater dich dar, hast miterweckt Adam mit seinem ganzen Geschlechte, als du erstandst aus dem Grab.

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Kondak des Hl. Romanos und Oikos

Stiegst du auch hernieder zum Grabe, Unsterblicher, so vernichtetest du doch des Hades Gewalt. Und als Sieger erstandest du wieder, Christus, o Gott, sagend den salbentragenden Frauen „Freuet euch" und deinen Aposteln gebend den Frieden, Auferstehung den Gefallenen reichend.

Die Sonne, die einst im Grabe versank vor der Sonne, suchten als Tageslicht die salbentragenden Frauen und sie erreichten frühmorgens sie und zueinander sagten sie: Freundinnen, kommet, mit den Kräutern lasset uns salben den lebenbringenden und im Grabe ruhenden Leichnam. Das Fleisch, das auferweckt den gefallenen Adam und ruhet im Grabmal. Wohlan. so lasset uns eilen wie die Magier und niederfallen und Myrrhen bringen als Gaben ihm, der nicht gehüllt ist in Windeln, nein, in Grabestücher gehüllt ist. Und weinen lasset uns, rufen: Gebieter, steh auf, der du Auferstehung den Gefallenen reichest.

Osterkanon des Johannes von Damaskos. Siebente Ode

Der die Jünglinge aus dem Feuer befreite, wurde ein Mensch und leidet als Sterblicher. Und durch sein Leiden umkleidet das Sterbliche er mit der Unverweslichkeit Würde, er, der Gott der Väter, gepriesen und über alles verherrlicht allein.

Mit den Salben liefen dir nach die gott begeisterten Frauen. Vor dem lebendigen Gott, den sie als Sterblichen suchten mit Tränen, fielen freudig sie nieder und das mystische Pascha taten, Christus, deinen Jüngern sie kund.

Des Todes Tötung, des Hades Vernichtung begehen wir festlich, eines neuen, des ewigen Lebens Beginn, und tanzend besingen in Hymnen wir den, dem es zu danken, ihn, den Gott der Väter, gepriesen und über alles verherrlicht allein.

Wie heilig fürwahr, wie all gefeiert ist diese rettende Nacht. Und licht glänzend ist der Auferweckung leuchtenden Tages Vorbote sie, an dem aus dem Grabe allen leiblich erstrahlte das zeitlose Licht.

Osterkanon des Johannes von Damaskos. Achte Ode

Dies ist der ersehnte und heilige Tag, der Sabbate erster*, der Sabbate König und Herr, der Feiern Feier, der Volksfeste Volksfest, an dem wir Christus rühmen in die Aeonen.

Kommt, an der neuen Frucht des Weinstocks, an der heiligen Freude laßt an der Auferweckung glückverheißendem Tage teilnehmen uns, an Christi Reich, in Hymnen besingend als Gott ihn in die Aeonen.

Erhebe deine Augen, Sion, im Umkreis und schaue. Denn schau: es kommen zu dir, göttlich leuchtend wie Sterne, vom Untergang und vom Norden und vom Meer und vom Osten her deine Kinder, in dir rühmend Christus in die Aeonen.

Vater, Allgewaltiger, und Wort, und Geist, Wesen, in drei Personen vereint, überwesentlich, übergöttlich. Auf dich sind getauft wir und dich rühmen wir Gläubigen in die Aeonen.

Osterkanon des Johannes von Damaskos. Neunte Ode

Werde Licht, werde Licht, neues Jerusalem. Denn des Herren Herrlichkeit ging auf über dir. Tanze im Reigen jetzt, Sion und jauchze. Du aber, Gottesmutter, freue dich, Reine, ob deines Kindes Erweckung.

O deines göttlichen, liehen, süßesten Wortes. Denn untrüglich hast du verheißen, o Christus, bis an des Aeons Grenzen mit uns zu sein. In deinem Worte besitzen wir Gläubigen der Hoffnung Anker, frohlocken wir.

Großes und heiligstes Pascha, o Christus. O Weisheit und Wort und Macht Gottes, gib uns, als getreueres Abbild teilzuhaben an dir an dem abendlosen Tag deines Reiches.

Exaposteilarion

Im Fleische entschliefst als Sterblicher du, König und Herr. Doch am dritten Tage erstandest du wieder, hast Adam von Verwesung erweckt und vernichtet den Tod, du, der Unverweslichkeit Pascha, errettend die Welt.

Auferstehungsstichera zu Psalm 148ff.

Wir besingen in Hymnen dein rettendes Leiden, o Christus, und deiner Auferstehung sagen wir Preis.

Du hast erduldet das Kreuz, vernichtet den Tod. Du standest auf von den Toten. So befriede denn unser Leben als einzig allgewaltiger Herr.

Du hast den Hades der Rüstung beraubt und wecktest auf durch deine Auferstehung, Christus, den Menschen. So würdige uns, mit reinem Herzen dir Hymnen zu singen, zu bringen dir Lobpreis.

Deiner göttlichen Herablassung sagen wir Preis und singen, Christus, dir Hymnen. Du wardst aus der Jungfrau geboren und trenntest vom Vater dich nicht. Du littest als Mensch. Freiwillig ertrugst du das Kreuz. Du standest auf aus dem Grab, hervortretend wie aus einem Gemache, zu retten die Welt. Herr, Ehre sei dir.

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Oster‑Stichera zu den Psalmversen Ps. 67, 2 u. 3, und Ps. 117, 24

Das heilige Pascha ist heute gezeigt uns. Das neue, heilige Pascha. Das mystische Pascha. Das ganz ehr­würdige Pascha. Das Pascha, Christus, der Heiland. Das untadlige Pascha. Das große Pascha. Der Gläu­bigen Pascha. Das Pascha, das uns öffnet zum Para­diese die Pforten. Das Pascha, das alle Gläubigen heiligt.

Lasset das Schauen, ihr Frauen, Heilsbotinnen, gebt Sion die Kunde: Nimm entgegen von uns die Freudenbotschaft von Christi Erstehung. Freue dich, tanze im Reigen und jauchze, Jerusalem, Christus schauend, den König: Wie ein Bräutigam tritt er hervor aus dem Grab.

Die salbentragenden Frauen standen in tiefem Morgengrauen am Grabe des Lebenspenders und fanden den Engel, auf dem Steine sitzend. Und er redete sie an und sprach so zu ihnen: Was suchet den Lebenden ihr unter den Toten? Was beweinet den Unverweslichen als Verweslichen ihr? Geht, seinen Jüngern gebt Kunde: Christus erstand von den Toten.

Das Freudenpascha. Das Pascha des Herrn, das Pascha. Das ganz ehrwürdige Pascha ging uns auf. Pascha, in Freude laßt uns umarmen uns. O Pascha, erlesend vonTrauer. Denn aus dem Grabe erstrahlte heute Christus wie aus einem Gemache. Die Frauen erfüllte mit Freude er, da er sagte: Tragt zu den Aposteln die Kunde.

(Idiomelon)

Der Auferstehung Tag. Licht lasset uns werden am Volksfest. Und laßt uns umarmen uns. Lasset zu denen, die uns hassen, sprechen uns, Brüder: Ob der Auferstehung wollen wir alles verzeihen uns und so lasset uns rufen: Christus erstand von den Toten, nachdem er durch den Tod vernichtet den Tod, den in den Grüften Ruhenden beschenket das Leben.

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