Vitaikone des Heiligen Nikolaus
Der heilige Nikolaus wurde ein tüchtiger Hirt für seine ihm anvertraute Herde. Er lehrte sie die Allheilige Dreifaltigkeit anzubeten, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Er trat gegen die damals aufkommenden Irrlehren des Arius und des Sabellius auf und kämpfte gegen sie an. Er hielt an der Lehre der Apostel und der Heiligen Väter fest. So wußte er, wie man sich im Hause Gottes zu verhalten hat, denn es ist die Kirche des lebendigen Gottes, Säule und Grundfeste der Wahrheit. Das große Glaubensgeheimnis nahm Nikolaus geraden Sinnes und ohne Irrtum an.
Nikolaus ermahnte die Menschen, für die er verantwortlich war, diesen heilsamen und unverfälschten Glauben zu achten. Er wurde von göttlichem Eifer getrieben und war vom Heiligen Geist erleuchtet, der in seiner Seele wohnte. So stand er mit großer Entschlossenheit auf, die Dämonen zu vernichten. Er erhob sich gegen die Götzendienst, durch den sich unvernünftige Menschen täuschen ließen. Gestärkt durch das Vertrauen auf Gott und in der Hoffnung auf Christus, zog er durch das gesamte Gebiet seiner Diözese und zerstörte und vernichtete die Tempel der Götzen. Er vertrieb von dort die Dämonen und entlarvte ihre betrügerische Ohnmacht.
Der Heilige zog gegen die Geister der Bosheit zu Felde und bereitete ihrem Treiben schnell ein Ende. Gott steigerte seine heilige Begeisterung und gab ihm den Mut, auch den noch bestehenden Tempel der Artemis niederzureißen. Er war für die Haltlosen eine Verlockung und ein starker Anreiz zum Götzendienst. Der heilige Vater Nikolaus zerstörte den Tempel bis auf seine Grundsteine und trieb die Dämonen in die Flucht.
Der heilige Bischof entwickelte ein überaus großes Verständnis für die Bedrängten und Bedürftigen. Er trat entschlossen gegen jene auf, die um des Geldes willen unschuldige Menschen umbringen wollten. Er versorgte die Menschen, die von Hunger und Not geplagt waren, mit dem Lebensnotwendigen. Als Vater der Armen und Anwalt der Witwen erwies er sich und erleichterte erfolgreich die Leiden der Armen im Volke. Er führte mit Entschlossenheit die Untersuchung gegen jene, die in ihrer unumschränkten Macht Unschuldige ins Verderben stürzen wollten.
Nikolaus hatte sein Leben für drei Männer eingesetzt, die der Provinzstatthalter auf niederträchtige Weise angeklagt hatte. Schnell erfasste er die Lage jener Männer, die des Geldes wegen hingerichtet werden sollten. Der sanftmütige Bischof errettete sie vom Tode. Doch aus Mitleid erhob er auch keine Anklage gegen die Frevler. Der Gerechte trug jederzeit Sorge für die Menschen, die in seiner Nähe den Verleumdungen preisgegeben waren und von den Mächtigen ohne Rücksicht auf Gott bedroht wurden. So überraschte er sie sogar im Traum und hinderte sie ungerechte Urteile zu fällen. Gott schenkte ihm die Gnade, mit den Bedrängten in nah und fern mitzuleiden und allen Hilfe zuteil werden zu lassen, die voller Vertrauen seine Hilfe anriefen.
Sogar nach seinem Tode wirkte er weiter viele Wundertaten, so unter anderem an den drei ruhmreichen Feldherren. Diese riefen ihn mit innigem Vertrauen zur Abwehr des Todesurteils an. Nikolaus aber nahte sich im Traum sowohl dem Kaiser als auch dem Stadtpräfekten, wies die beiden zurecht und drohte ihnen wegen ihrer Geldgier. So rettete der Heilige erneut das Leben dreier aufrechter Männer vor den Intrigen anderer. Diese jedoch unternahmen nach ihrer wunderbaren Rettung eine Wallfahrt zum Grab des Heiligen, brachten dort Dankgebete und reiche Gaben dar.