Liturgische Gesänge am Dienstag der Ersten Fastenwoche

19. März 2024

Liturgische Gesänge am Dienstag der Ersten Fastenwoche

Im Morgengottesdienst

Über alles verherrlicht ist die Gnade der allheiligen Fasten. Verherrlicht ward Moses durch sie und empfing das auf Tafeln geschriebene Gesetz. Macht erhielten über das Feuer die Jünglinge. Lasst uns durch Fasten des Fleisches lodernde Leidenschaft verbrennen, rufend zu Christus, dem Heiland: Uns allen schenk Umkehr, bewahre uns vor der Hölle.

Da ist der Reue Zeit. Meine Seele, zeig der Enthaltsamkeit Früchte. Schaue auf die, die einst sich bekehrten. Rufe zu Christus: Ich habe gesündigt, errette mich, wie du errettet, Gebieter, den Zöllner, der aus dem Herzen aufseufzte, o Guter, der Du reich an Erbarmung allein.

Treue Beschützerin der Christen, fleh stets zu deinem Sohne, Gottesmutter, dass er uns bewahre, vor jedem Lug, vor jeder List des Feindes, dass er uns vergebe, worin wir gesündigt, in herzlichem Erbarmen auf deine Bitten hin, Mutter und Jungfrau.

Die heilsame Enthaltung, o Herr, den zweiten Tag übend, rufen zu dir wir: Die Herzen deiner Knechte zerknirsche, unser furchtsam Flehen nimm auf, darbietend uns der Fasten herrlichen Wettlauf, Entsühnung und das große Erbarmen.

O Wurzel, welche die Gottesblume uns sprossen ließ, du Lade, du Leuchter, Gefäß, ganz von Gold, du heilige Tafel, das Brot des Lebens tragend, fleh an deinen Sohn, Gott, samt dem heiligen Vorläufer, dass er Erbarmen erzeige, Heil sende denen, die dich als Gottesmutter bekennen.

Triodion des Joseph. Zweite Ode

Schauet, schauet, ich bins´s, der das israelitische Volk im Meere rettete und in der Wüste sättigte und das Wasser aus dem Felsen den Sterblichen spendete, um wegen meines unsagbaren Erbarmens das Volk zu entführen und an mich zu ziehn, das längst dem Verderben geweiht.

Sei nüchtern, sei wachsam, seufze und weine. Durch Fasten die ganzen Lasten der Sünde, o Seele, wirf sie beiseit. Durch die Glut der Reue entfliehe dem Feuer. Und durch das Leid ob der Lüste zerreiß das Trauergewand und nimm entgegen das göttliche Kleid.

Ersteigen lasset uns alle den Berg der vollendeten Taten durch Fasten, die niedrigen Umarmungen der Lüste fliehen, das Dunkel erhabener Schau anziehen und schauen allein Christi Schönheit, die würdig der Liebe, mystisch laufend, göttlich getrieben.

Weh, was wird aus mir werden, wie werde ich enden? Wenn ich die Sünde vollführe und den Herrn nicht fürchte, ich Tor. Deswegen bin ich schon vor dem Urteil verurteilt. Gerechter Richter, du Guter, bekehre mich, errette mich, der mehr als alle Sterblichen dich zum Zorne gereizt.

Du unbebautes Land, aufsprossen ließest du den Nährer des Alls, der auftut die Hand und in seiner Huld alles Lebende erfüllt mit göttlicher Kraft, stärke mit lebendigem Brote die durch den Ekel an lästigen Sünden ermatteten Herzen.

Triodion des Joseph. Achte Ode.

Schauet, schauet, Gott bin ich. Mit Fleische hab ich umhüllt mich auf eigenen Antrieb, um Adam zu retten, der infolge Betrugs durch die Schlange in Sünde gefallen.

Verscheuche, Seele, den Schlaf der gefährlichen Trägheit und erwache mutig zu Gottes Geboten. Der Bräutigam naht. Spute dich, mit der Lampe ihm entgegenzuziehn.

Furchtbar bin ich versehrt durch das Schwert der Lüste. Durch den Balsam, Erbarmer, deiner erbarmenden Neigung heile mich, Wort, auf daß ich dankbar dich preise in die Äonen.

Von schädlichen Leidenschaften, von Neid und Hasse, von aller Bosheit lasse, o Seele. Du mußt mit Speisen dich nähren, die himmlische Wonne geistig bereiten.

Gottesmutter, du Reine, die Wunden meiner Seele, des Herzens Leidenschaften und der Sinne Abschweifungen heile. Denn du bist allein der Sünder Hilfe, der Belagerten Mauer allein.

Triodion des Joseph. Neunte Ode

Wer von den Erdgeborenen ist also gefallen, hat so Gott je erzürnt? Wer gab der Sünde Anprall also nach, ward wie ich zum Tummelplatz der Sünde? Wohlan, o Gott, der du Wohlgefallen daran hast, dich zu erbarmen, hab Mitleid mit mir.

Ihr Mächte der gottähnlichen Engel, bittet Gott, der so leicht zu versöhnen, zu retten die Seele, die auf dem Meer des Lebens schwimmt, von den Wogen der Leidenschaften umtobt, durch den Ansturm der feindlichen Geister bedroht.

Seele, wohlan, durch Fasten laß empor dich tragen auf der Tugenden Schwingen und erhebe dich über die Sünde, die an der Erde klebt, und schwelge du in himmlischer Schau, die der Seligkeiten Wonne gewährt, Gott ähnlich geworden im Glauben.

Wer wird kundtun Ohren dein Lob, die du durch ein Wunder den Gelobten geboren, den Gebieter, o Reine, und Herrn, den loben die Heere der Engel? So fleh denn zu ihm für das sündige Volk, o unverehlichte Jungfrau.

Weitere Stichiren

Ein untadelig Fasten, ihr Völker, laßt uns beginnen, das der Seelen Rettung ist. In Furcht laßt uns dienen dem Herrn. Mit dem Öl der Enthaltung laßt uns salben die Häupter und mit der Reinheit Wasser laßt uns waschen das Antlitz. Laßt uns nicht plappern bei den Gebeten, nein, wie wirs gelernt, so lasset uns rufen: Vater unser, der du bist in den Himmeln, vergib uns unsere Sünden, Menschenfreund.

Dir Furcht vor Königen und Tyrannen haben Christi Soldaten verachtet und mutig und mannhaft haben sie ihn bekannt, der aller Herr, König und Gott ist, und sie legen für unsere Seelen Fürbitte ein.

Gottesmutter, aller Bittenden Beistand, auf dich bauen wir. Mit Stolz auf dich schauen wir. In dir liegt all unser Hoffen begründet. Leg Fürbitte ein bei dem, den du geboren, für deine untauglichen Knechte.

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