Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater 3, 15–22:
Brüder, ich nehme einen Vergleich aus dem menschlichen Leben: Niemand setzt das rechtsgültig festgelegte Testament eines Menschen außer Kraft oder versieht es mit einem Zusatz. Abraham und seinem Nachkommen wurden die Verheißungen zugesprochen. Es heißt nicht: «und den Nachkommen», als wären viele gemeint, sondern es wird nur von einem gesprochen: und deinem Nachkommen; das aber ist Christus.
Damit meine ich: Das Testament, dem Gott einst Gültigkeit verliehen hat, wird durch das vierhundertdreißig Jahre später erlassene Gesetz nicht ungültig, sodass die Verheißung aufgehoben wäre. Würde sich das Erbe nämlich aus dem Gesetz herleiten, dann eben nicht mehr aus der Verheißung. Gott hat aber durch die Verheißung Abraham Gnade erwiesen. Warum gibt es dann das Gesetz? Wegen der Übertretungen wurde es hinzugefügt, bis der Nachkomme käme, dem die Verheißung gilt. Es wurde durch Engel erlassen und durch einen Mittler bekannt gegeben. Einen Mittler gibt es jedoch nicht, wo nur einer handelt; Gott aber ist «der Eine». Hebt also das Gesetz die Verheißungen auf? Keineswegs! Wäre ein Gesetz gegeben worden, das die Kraft hat, lebendig zu machen, dann käme in der Tat die Gerechtigkeit aus dem Gesetz; stattdessen hat die Schrift alles der Sünde unterworfen, damit durch den Glauben an Jesus Christus die Verheißung sich an denen erfüllt, die glauben.
Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach Markus 6, 7–13:
Er rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.
Und er sagte zu ihnen: Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn man euch aber in einem Ort nicht aufnimmt und euch nicht hören will, dann geht weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen zum Zeugnis gegen sie.
Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie.
Heute feiert die Kirche das Gedächtnis der Ikone der Allheiligen Gottesgebärerin „Der unverbrannte Dornbusch“.
Troparion, 4. Ton:
Der einst im Feuer * des vom Moses erschauten unverbrannten Dornbuschs * das Mysterium Seiner Fleischwerdung * aus Maria, der eheunkundigen Jungfrau vorgebildet: * Er hat als Urheber aller Wunder * und als Schöpfer der ganzen Schöpfung * jetzt ihre heilige Ikone * durch viele Wunder verherrlicht * und hat sie den Gläubigen zur Heilung ihrer Krankheiten * und zur Bewahrung vor dem Feuer geschenkt; * und deshalb rufen auch wir * der Allgebenedeiten zu: * Hoffnung du der Christen, * bewahre alle, die da auf dich hoffen, * vor jeder drückenden Not vor Feuer und Blitzesgefahr * und rette in deiner Barmherzigkeit ** unsere Seelen.
Kondakion, 8. Ton:
Lasset die Sinne des Leibes und der Seele uns reinigen, * auf dass wir das Göttliche Mysterium schaun, * das da einst Moses, dem großen Propheten * als Bild im Dornbusch geoffenbaret ward, * als dieser brannte, aber nicht verbrannte; * denn wir erkennen darin die erste Verkündigung * deines samenlosen Gebärens, o Gottesmutter, * und wir fallen deshalb nieder * vor dir und unserm aus dir geborenen Erlöser * und rufen voller Ehrfurcht: * Sei gegrüßt, Gebieterin, du Schutz und Zuflucht ** und Rettung unsrer Seelen.