
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an Timotheos 5, 22 - 6, 11:
Lege keinem vorschnell die Hände auf und mach dich nicht mitschuldig an fremden Sünden; bewahre dich rein!
Trink nicht nur Wasser, sondern nimm auch etwas Wein, mit Rücksicht auf deinen Magen und deine häufigen Krankheiten. Die Sünden mancher Leute liegen offen zutage, sie laufen ihnen gleichsam voraus zum Gericht; bei anderen kommen sie erst hinterher.
Ebenso liegen die guten Werke offen zutage, und wenn sie noch nicht offenkundig sind, können sie doch nicht verborgen bleiben.
Alle, die das Joch der Sklaverei zu tragen haben, sollen ihren Herren alle Ehre erweisen, damit der Name Gottes und die Lehre nicht in Verruf kommen. Wer aber einen gläubigen Herrn hat, achte ihn nicht deshalb für geringer, weil er sein Bruder ist, sondern diene ihm noch eifriger; denn sein Herr ist gläubig und von Gott geliebt und bemüht sich, Gutes zu tun. So sollst du lehren, dazu sollst du ermahnen.
Wer aber etwas anderes lehrt und sich nicht an die gesunden Worte Jesu Christi, unseres Herrn, und an die Lehre unseres Glaubens hält, der ist verblendet; er versteht nichts, sondern ist krank vor lauter Auseinandersetzungen und Wortgefechten. Diese führen zu Neid, Streit, Verleumdungen, üblen Verdächtigungen und Gezänk unter den Menschen, deren Denken verdorben ist; diese Leute sind von der Wahrheit abgekommen und meinen, die Frömmigkeit sei ein Mittel, um irdischen Gewinn zu erzielen.
Die Frömmigkeit bringt in der Tat reichen Gewinn, wenn man nur genügsam ist. Denn wir haben nichts in die Welt mitgebracht, und wir können auch nichts aus ihr mitnehmen.
Wenn wir Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen. Wer aber reich werden will, gerät in Versuchungen und Schlingen, er verfällt vielen sinnlosen und schädlichen Begierden, die den Menschen ins Verderben und in den Untergang stürzen. Denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht. Nicht wenige, die ihr verfielen, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich viele Qualen bereitet.
Du aber, ein Mann Gottes, flieh vor all dem. Strebe unermüdlich nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut.
Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 20, 1-8:
Als er eines Tages im Tempel das Volk lehrte und das Evangelium verkündete, kamen die Hohenpriester und die Schriftgelehrten mit den Ältesten hinzu und fragten ihn: Sag uns: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben?
Er antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Sagt mir: Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von den Menschen?
Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann wird das ganze Volk uns steinigen; denn sie sind überzeugt, dass Johannes ein Prophet gewesen ist.
Darum antworteten sie: Wir wissen nicht, woher. Jesus erwiderte: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue.

Heute begehen wir in der Kirche das Fest der Ikone vom Zeichen der Allheiligen Gottesgebärerin in Groß-Nowgorod.
Troparion, 4. Ton:
Als Bollwerk unerschütterlich, * als Quell vieler Wunder, * haben wir, deine Knechte, dich empfangen, * allehrwürdige Gottesgebärerin; * und deshalb werden wir auch * alle Angriffe des Feindes besiegen; * also rufen wir zu dir: * Schenk deine Stadt Novgorod den Frieden ** und uns das große Erbarmen.
Kondakion, 4. Ton, nach: Erschienen:
Deines hehren Bildes Siegeszeichen * feiert dein Volk, o Gebärerin Gottes, * durch welche du einst wunderbaren Sieg * deiner Stadt über die Feinde geschenkt; * wir aber rufen deshalb gläubig: * Sei gegrüßt, o Jungfrau, ** Lobpreis du der Christen!