Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther 12, 10-19:
Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.
Jetzt bin ich wirklich ein Narr geworden; ihr habt mich dazu gezwungen. Eigentlich sollte ich von euch gerühmt werden; denn in nichts bin ich hinter den Überaposteln zurückgeblieben, obgleich ich nichts bin. Das, woran man den Apostel erkennt, wurde mit großer Ausdauer unter euch vollbracht: Zeichen, Wunder und machtvolle Taten.
Worin seid ihr denn im Vergleich mit den übrigen Gemeinden zu kurz gekommen? Höchstens darin, dass gerade ich euch nicht zur Last gefallen bin. Dann verzeiht mir bitte dieses Unrecht!
Schon zum dritten Mal will ich jetzt zu euch kommen und ich werde euch nicht zur Last fallen; ich suche ja nicht euer Geld, sondern euch. Denn nicht die Kinder sollen für die Eltern sparen, sondern die Eltern für die Kinder.
Ich aber will sehr gern alles aufwenden und mich für euch aufreiben. Wenn ich euch so sehr liebe, soll ich deswegen weniger Liebe empfangen? Nun gut! Eine schwere Last habe ich euch zwar nicht zugemutet; aber habe ich euch vielleicht mit Verschlagenheit und List in mein Netz gelockt? Habe ich euch vielleicht durch einen, den ich zu euch sandte, übervorteilt? Ja, ich habe Titus gebeten, euch zu besuchen, und den Bruder mit ihm gesandt. Hat Titus euch etwa übervorteilt? Haben wir nicht beide im gleichen Geist gehandelt? Sind wir nicht in den gleichen Spuren gegangen?
Gewiss denkt ihr schon lange, dass wir uns vor euch nur herausreden wollen. Aber wir reden in Christus, vor dem Angesicht Gottes. Und alles, liebe Brüder, geschieht, um eure Gemeinde aufzubauen.
Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach Markus 4, 10–23:
Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse. Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt; denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird.
Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde. Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall. Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.
Er sagte zu ihnen: Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber oder stellt es unter das Bett? Stellt man es nicht auf den Leuchter? Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt.
Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er!
Die Kirche begeht heute das Fest der Begegnung mit der Ikone der Allheiligen Gottesgebärerin von Wladimir.
Troparion, 4. Ton:
Heut ist festlich geschmückt Moskau, die ruhmvolle Stadt * da sie deine wundertätige Ikone * wie einen Sonnenstrahl, o Gebieterin, empfangen; * auch wir kommen jetzt zu ihr gezogen * und bitten dich und rufen also: * o allwunderbare Gebieterin, Gottesgebärerin! * bitt Christus unsern Gott * der aus dir Sein Fleisch annahm * dass Er uns und alle Christen * vor allen Angriffen des Feindes * unversehrt bewahre * und in Seiner Barmherzigkeiten ** uns alle errette!
Kondakion, 8. Ton, nach: Der siegreichen:
Der siegreichen Herzogin als Siegespreis * weihen dies glänzende Fest der Begegnung mit dir * wir, deine Diener, dir, Gottesgebärerin; * denn wir werden vom Übel befreit durch die Ankunft * deines hehren Bildes, o Gebieterin; * und so rufen wir dir wie immer zu: ** sei gegrüßt unvermählte Braut!