
Lesung aus dem Brief des Hl. Apostels Paulus an die Kolosser 3, 4-11:
Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. Darum tötet, was irdisch an euch ist: die Unzucht, die Schamlosigkeit, die Leidenschaft, die bösen Begierden und die Habsucht, die ein Götzendienst ist.
All das zieht den Zorn Gottes nach sich. Früher seid auch ihr darin gefangen gewesen und habt euer Leben davon beherrschen lassen. Jetzt aber sollt ihr das alles ablegen: Zorn, Wut und Bosheit; auch Lästerungen und Zoten sollen nicht mehr über eure Lippen kommen.
Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und seid zu einem neuen Menschen geworden, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen. Wo das geschieht, gibt es nicht mehr Griechen oder Juden, Beschnittene oder Unbeschnittene, Fremde, Skythen, Sklaven oder Freie, sondern Christus ist alles und in allen.
Lesung aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas 14, 16-24:
Jesus sagte zu ihm: Ein Mann veranstaltete ein großes Festmahl und lud viele dazu ein.
Als das Fest beginnen sollte, schickte er seinen Diener und ließ den Gästen, die er eingeladen hatte, sagen: Kommt, es steht alles bereit!
Aber einer nach dem andern ließ sich entschuldigen. Der erste ließ ihm sagen: Ich habe einen Acker gekauft und muss jetzt gehen und ihn besichtigen. Bitte, entschuldige mich!
Ein anderer sagte: Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und bin auf dem Weg, sie mir genauer anzusehen. Bitte, entschuldige mich! Wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen.
Der Diener kehrte zurück und berichtete alles seinem Herrn. Da wurde der Herr zornig und sagte zu seinem Diener: Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei. Bald darauf meldete der Diener: Herr, dein Auftrag ist ausgeführt; aber es ist immer noch Platz. Da sagte der Herr zu dem Diener: Dann geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird.
Das aber sage ich euch: Keiner von denen, die eingeladen waren, wird an meinem Mahl teilnehmen.

Heute begehen wir den 29. Sonntag nach Pfingsten, 4. Ton und feiern den Sonntag der Hll. Vorväter.
Sonntag der Hll. Vorväter, das heißt, vor dem der Hll. Väter.
Troparion, 2. Ton:
Ob ihres Glaubens hast Du die Vorväter gerechtfertigt * und durch sie die Kirche der Heiden * Dir im voraus angelobt: * Nun frohlocken die Heiligen in der Herrlichkeit, * denn aus ihrem Samen ward uns die ruhmreiche Frucht, * die Dich samenlos geboren: ** Auf ihre Fürbitte, Christus, Gott, erbarme Dich unser.
Hypakoi, 2. Ton:
Den Kindern wandelte sich das Feuer in Tau, * den Frauen wandelte sich das Weinen in Freude, * denn ein Engel diente der Wunder beiden: * jenen machte er den Ofen zur Erquickung, * diesen verkündet die Auferstehung nach drei Tagen; ** Fürst unseres Lebens, Herr, Ehre sei Dir.
Kondakion, 6. Ton:
Die ihr das handgemalte Bild nicht anbeten wolltet, * sondern von der unumschriebenen Wesenheit verteidigt wurdet, ihr Dreimalseligen: * Im Feuerofen wurdet ihr verherrlicht; * denn stehend inmitten der unerträglichen Flammen, * rieft ihr hinauf zu Gott: * Eile, o Gütiger * barmherzig komm schnell uns zu Hilfe; ** denn alles vermagst Du, wenn Du nur willst.