Starez Paisij Welitschkowskij

28. November 2022

Starez Paisij Welitschkowskij

Lebensbeschreibung

Starez Paisij wurde 1722 in Poltawa in einer kinderreichen Priesterfamilie geboren. Er war von sanftem, ausgeglichenem Charakter, schweigsam und scheu und liebte von jungen Jahren an die Zurückgezogenheit. Bald vertiefte sich der Junge in die Heilige Schrift und die Werke der Kirchenväter, was früh sein Verlangen nach Weltentsagung und Askese in ihm schürte. Bereits im Alter von 13 Jahren fand er Aufnahme an der Kiewer Geistlichen Akademie, dessen Schüler er vier Jahre lang war, bevor er heimlich diese Lehranstalt verließ. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Kloster am Dnjepr pilgerte er weiter durch die Ukraine nach Moldawien und fand dort Aufnahme im Kloster des Hl. Nikolaus. Nach kurzer Zeit wurde er mit dem Namen Platon als Mönch eingekleidet. Politische Unruhen zwangen ihn, nach Kiew zurückzukehren. Im dortigen Höhlenkloster fand er eine Beschäftigung in der Buchdruckerei als Kupferstecher von Ikonen. Doch sein Verlangen nach Stille, Einsamkeit und geistlicher Führung durch einen Starzen waren so stark, dass er sich zwei Pilgermönchen anschloss in die Moldowalachei. Hier sammelte er erste Erfahrungen im geistlichen Leben bei verschiedenen heiligmäßigen Vätern und erlernte gleichzeitig die Landessprache, bevor sich sein Wunsch erfüllte, den Heiligen Berg Athos zu besuchen. Im Alter von 24 Jahren erhielt er den Segen, um sich auf die ersehnte Reise zu begeben. Dort angekommen suchte er nach einer Skit und da er nichts fand, überließ er sich einsam lebend ganz der göttlichen Vorsehung. Er bestand eine Reihe innerer Kämpfe, in denen er um die Läuterung seiner Seele rang. Nach drei Jahren besuchte Starez Wassilij aus der Walachei den Athos und bemerkte die Fortschritte des jungen Novizen. Daraufhin kleidete er ihn in das Kleine Schima ein, gab ihm den Namen Paisij. Starez Wassilij wendete Zeit und Kraft auf, um den jungen Mönch über das Leben in der Stille zu belehren.

Dann meldete sich der erste Mönch bei ihm, um gemeinsam den geistlichen Kampf fortzusetzen und im gegenseitigen Gehorsam dienten sie einander. Als Folge des gottgefälligen Lebenswandels und Rufes ersuchten auch andere Brüder um Aufnahme. Die Bruderschaft wuchs weiter an. Der Umzug in ein leer stehendes Kloster auf dem Athos schlug fehl, erfolgte schließlich die Übersiedlung in die Walachei. Mit dem Schiff begaben sie sich über Konstantinopel nach Galati. Auf dem Landweg erreichten sie die Skit Warsareschte in der Walachei, zogen dann weiter nach Norden und in der Moldaugegend wurde ihnen das Kloster Dragomirna zur Verfügung gestellt.

Während sich die Mönche um die Neueinrichtung des Klosters kümmerten, schrieb Paisij eine Klosterregel basierend auf den Schriften des hl. Basilios des Großen, des hl. Theodosios und des hl. Theodor dem Studiten sowie der strengen athonitischen Gottesdienstordnung.

Des Weiteren arbeitete er an der Übertragung von geistlichen und theologischen Väterwerken in die moldawische und kirchenslawische Sprache. Im Winter versammelte er die Brüder im Refektorium, las ihnen aus den Übersetzungen vor und kommentierte den betreffenden Text. Sein Hauptanliegen war, ihnen entsprechend dem Evangelium das Leben im Geist der Gebote näherzubringen und im gegenseitigen Verhalten dem Vorbild Christi zu folgen. Großen Wert legte er auf die schweigende Übung des Jesusgebetes.

Nach Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen, von Hungersnöten und Pestepidemien wurde schließlich das Moldaugebiet dem österreichischen Herrschaftsgebiet zugeschlagen. In dieser Zeit der Bedrohung traf eine Einladung aus dem Kloster Sekul ein, die Starez Paisij dankbar annahm. Mit gebotener Vorsicht zog er mit der ganzen Bruderschaft allmählich in das neue Kloster um. Doch wurde dies schnell zu klein und der Starez wandte sich an den Landesherren um Hilfe. Dieser teilte ihnen das Kloster Njamez zu, in dem Starez Paisij bis zu seinem Tode lebte. Diesmal gab er das alte Kloster nicht auf, sondern leitete beide Klöster weiter und ließ ein Krankenhaus in Njamez bauen, in das alle Bedürftigen aufgenommen wurden ohne Ansehen der Person. Im Jahr 1790 wurde Starez Paisij zum Archimandrit ernannt.

Im Jahre 1794 entschlief dieser große geistliche Vater im Frieden zum Herrn und hinterließ seine Übersetzungen z. B. die Philokalie sowie eine große Anzahl geistlicher Kinder, die seine Lehren in Russland verbreiteten und das Starzentum dort zum Blühen brachten.

Troparion vom Ehrwürdigen, 4. Ton:

Du bist Russlands Trost, o Vater Paisij, * der Ruhm des Heiligen Berges und des Fürstentums der Moldau wunderbare Erscheinung. * Du hast uns mit dem, von Gottes Geist durchdrungenen Wort, * aus dem Brunnen der Wahrheit und der Erlösung genährt. * Jetzt stehst du im Himmel bei XC, unserm Gott, * deshalb bitte für uns, ** dass unsre Seelen durch Seine Barmherzigkeit gerettet werden.

Kondakion vom Ehrwürdigen, 6. Ton:

Auf Erden lebtest du gleichsam schon wie im Himmel; * hast mit dem nach oben strebenden Herzen, * tapfer die Dämonen besiegt; * bewahre uns vor der Arglist der Bösen, * Vater Paisij, ** du Lehrer des immerwährenden Gebetes.

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