Teestunde mit Klostermaus Lisa Teil 15

02 August 2024

Klostermaus Lisa

Aus dem Paterikon für Kinder: Lass Dich nicht in Versuchung führen

Ein Einwohner Roms nahm eine hohe Stellung in Rom am Kaiserhof ein. Doch dann verlies er alles, lies sich in einem kleinen Dorf nieder, baute sich seine Klosterzelle und wurde Mönch. Er lebte bereits seit 25 Jahren in seiner Zelle und erhielt von Gott die Gabe der Einsicht (Er konnte die geheimen Gedanken des Herzens der Menschen erkennen, um die feindlichen Ränke zu sehen und zu bekämpfen. Den Menschen zu helfen, ihre Seelen zu retten.) Einer der ägyptischen Asketen hörte von ihm, kam zu ihm und hoffte darauf, irgendeine außergewöhnliche Lebensweise bei ihm zu finden. Aber er sah, dass dieser ziemlich prächtig gekleidet war. Der römische Mönch hatte eine mit Leder überzogene Bastmatte, ein kleines Kissen, seine Beine waren sauber und er trug schöne Sandalen. Als der Besucher das sah, geriet er in Versuchung (er beneidete ihn), weil bis dann nirgends gesehen hatte das Mönche so leben.

Der Ägypter stand am Morgen auf und wollte sich bereits entfernen, da er den erhofften Nutzen nicht erhalten hatte. Kaum hatte er die Klosterzelle verlassen, nötigte der Mönch ihn zurückzukehren und begann sich nach seinem Leben zu erkundigen. Aus dem Gespräch mit ihm erfuhr der Mönch, dass der Ägypter in größter Armut lebte, auf dem bloßen Erdboden schlief, trockenes Brot mit Salz aß und Wasser trank. Darauf erzählte ihm der Münch von seinem früheren prächtigen, reichen Leben in der Welt, dem er freiwillig entsagt hatte, um in eine einsame Klosterzelle zur Rettung seiner Seele und zum vollkommenen Dienst an Gott zu ziehen. Und so wurde das, was der Mönch besaß und dem Ägypter als großer Reichtum erschien, zu einem schwachen Abglanz dessen, was der Mönch in seinem früheren Leben in Rom besaß, als er am Hofe des Kaisers diente. Und er sagte zu dem Ägypter: “Lieber Bruder, ich bitte Dich sehr, lass Dich durch meine Schwäche nicht in Versuchung führen.”

Der Ägypter kam zum römischen Mönch zu Besuch

Als der Ägypter das hörte, sagte er aus ganzem Herzen: “Weh mir! Aus vielen Nöten der Welt kam ich hier her in dieses Dorf. Ich besitze das, was ich früher nie besessen habe, aber Du bist vom Wohlstand zum Kummer gekommen, von großer Ehre und Reichtum zu Erniedrigung und Armut.” Und so verließ der Ägypter den Altvater und erhielt großen Nutzen für sich. Die Dämonen hörten auf, ihn zu bedrängen, denn die Versuchung wich von der Seele des Fremden und sie wurden Freunde. Der Ägypter kam oft zum römischen Mönch zu Besuch, denn der Mönch zeichnete sich durch die Gabe der Unterscheidung der Geister aus und war erfüllt vom Heiligen Geist.

Wir wissen jetzt und werden uns stets daran erinnern, dass die Versuchung (oder der Neid) nicht von Gott geschickt werden, sondern von den Dämonen ausgehen. Deshalb, lass Dich niemals in Versuchung führen und Gott wird stets bei Dir sein!

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