Teestunde mit Klostermaus Lisa Teil 17

6. September 2024

Klostermaus Lisa

Aus dem Paterikon für Kinder: Gebrauche niemals Schimpfworte!

Es passiert oft, dass wir sprechen, ohne nachzudenken. Zum Beispiel geschieht es, dass wir mit bösen, unflätigen Worten unseren Freund oder einfach unseren Nächsten beschimpfen. Wir bedenken dabei nicht, dass wir den Menschen beleidigen und ihn unser Wort schwer verletzen kann.

Aber es kann noch Schlimmer kommen: Kinder können sogar ihre Eltern, ältere Menschen beleidigen und kränken.

Dies ist ein schreckliches Verbrechen, erstens vor Gott: denn Er erfährt ganz sicher davon, denn Er sieht alles, jeden Menschen auf diesem riesigen Erdkreis und er hat uns aufgetragen, gütig zu sein und in Liebe miteinander zu leben. Und schließlich, zweitens vor jenen, den Du gekränkt und beleidigt hast.

Es ist auch schlecht, wenn man jemanden vor anderen verurteilt und über ihn klatscht. Auch dies ist eine Sünde. Denn Gott, der Herr, sprach: “Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.” Wenn du also nichts Schlechtes tun wirst, dann werden auch die Menschen nichts Schlechtes über dich sprechen und sie werden dich nicht verurteilen.

Hier ist also eine belehrende Geschichte, die sich im 5. Jahrhundert in einem der Dörfer Ägyptens zugetragen hat.

Es wohnten zwei Mönche in einer Mönchszelle und nicht weit entfernt wohnte der weise Altvater Matoj. Eines Tages kam einer der beiden Mönche zu ihm und sprach mit leiser Stimme, da er seine Schuld spürte: “Vater, sag mir, was ich tun soll? Mich beunruhigt mein Mund. Ich kann ihn nicht halten, wenn ich mit Menschen zusammen bin. Ich beginne viele wegen aller möglicher Sachen zu verurteilen, selbst wenn es gute Dinge sind. Sag mir, was ich tun soll? Denn so kann man nicht leben! Gott wird mich dafür bestrafen, denn es ist eine schreckliche Sünde.”

Der Weise

“Wenn es Dir nicht möglich ist, den Mund zu halten und keine Schimpfworte zu gebrauchen, dann lebe allein, sprich mit niemandem und habe mit niemandem von den Leuten Kontakt. Nur so kannst Du Erlösung erlangen. Du wirst niemanden sehen und so wird Dich niemand, verurteilen”, antwortete der Starez.

“Aber ich kann nicht allein leben. Mein Haus, die Klosterzelle, habe ich zusammen mit anderen Mönchen”, antwortete der Mönch.

Der Weise antwortete ihm: “Hör zu, Du solltest verstehen, dass jene, die in der Gemeinschaft leben, keine Ecken haben, sondern eher rund sein sollten, damit sie nirgends anecken. (Er wollte damit sagen, dass ein Mensch mit Ecken, mit Stacheln, nicht überall und nicht mit allen Menschen auskommt, weil er sie verurteilt. Ein runder Mensch, also ohne Ecken, findet mit allen eine gemeinsame Sprache, er bereitet niemandem Schmerz und beleidigt weder seine Familie noch seine Freunde.)

Und Matoj sagte noch, dass nur geistlich gefestigte Menschen unter anderen Menschen leben können, aber schwache, die ihren Mund nicht im Zaum halten können, sollten allein leben. Doch Gott wird sie bestrafen, wenn sie sich nicht ändern wollen.

Also wollen auch wir niemals Schimpfwörter gebrauchen, sondern unsere Nächsten lieben und schätzen.

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2 months ago
Sehr schön, bitte wiederholt solche Geschichten.
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