Starez Makarij lebte einsam in der glühend heißen Wüste als Einsiedler. Unweit erstreckte sich eine andere Wüste, in der sehr viele Mönche lebten. Eines Tages erblickte der Altvater, während er aus dem Fenster blickte, auf dem Weg in jene Wüste den Satan selbst. Er hatte ein menschliches Aussehen angenommen, war in ein langes Leinengewand gekleidet, das voller Löcher war, aber in diesen Löchern hingen vielerlei Gefäße. Makarij fragte den Satan: “Wohin gehst du?” “Ich möchte die Brüder aufsuchen,” antwortete der Satan. “Und wozu brauchst du die Gefäße”, erkundigte sich neugierig der Starez. “Ich bringe ihnen etwas zu essen”, erwiderte der Satan, “Ich habe viele Gefäße mit Speisen dabei, wem das Eine nicht gefällt, biete ich etwas Anderes an. Irgendetwas wird schon nach ihrem Geschmack sein.”
Nachdem dies der Satan gesagt hatte, ging er weiter seines Weges. Der Starez aber schaute weiter auf den Weg und bemerkte kurze Zeit später, dass der Satan zurückkam. Kaum hatte er ihn erblickt, ging er schnell auf ihn zu und grüßte ihn: “Guten Tag!” “Wie kannst du mich begrüßen, während alle anderen mich so schroff behandelt haben, keiner hat mich aufgenommen.” “Wie kommt das? Hast du dort keinen einzigen Freund”, erkundigte sich der Starez. Darauf antwortete der Satan: “Ja, nur ein Mönch mit Namen Theopemptos hört auf mich.” Nachdem er dies gesagt hatte, verschwand der Dämon.
Ein Unglück ist mit Bruder Theopemptos passiert, dachte Makarij, da der Teufel schon bei ihm einkehrt. Und diese Gefäße? Da waren natürlich keine Speise darin, sondern hier befanden sich die Sünden. Und der Satan kam, um die Lage in der Wüste auszuspionieren. Womöglich sündigt dort jemand, dann sammelt er schnell diese Leute für sein Reich ein und bringt sie in die Hölle. Und Makarij machte sich auf den Weg zu Theopemptos in jene Wüste, um ihn zu retten.
Makarij fragte Theopemptos, wie es ihm geht. “Gut, Bruder, Dank Deiner Gebete!” antwortete er. “Führen dich nicht etwa die Vorsätze (Gedanken oder Vorhaben, in diesem Fall: sündige Gedanken) in Versuchung?” fragte der Starez. “Vorerst noch nicht”, entgegnete der Bruder. (Es war ihm peinlich, zu bekennen, dass es sie gegeben hatte.) Darauf fragte der Starez: “Wie fastest du?” “Bis zum Mittag.”, antwortete Theopemptos. “Faste besser bis zum späten Abend, Bruder, studiere das Evangelium, bete öfters, vollbringe Taten der Nächstenliebe und hilf Armen.
Nachdem Makarij dem Bruder diese Belehrungen erteilt hatte, kehrte der Starez zurück in seine Zelle. Am nächsten Tag sah der Altvater Makarij erneut den ihm bekannten Dämon. Er kehrte aus der Wüste zurück, in der der Mönch Theopemptos lebte. Der Starez fragte ihn erneut: “Wie geht es den Brüdern?” “Ganz übel”, antwortete der Dämon, “sie sind alle so schroff, und sogar Theopemptos hört mir nicht mehr zu. Ich schwöre, dass ich nicht mehr dorthin gehen werde.”
Altvater Makarij war sehr froh, dass er den Bruder Theopemptos vor einem sündigen Leben bewahrt hatte. Und die Dämonen kehrten tatsächlich nie wieder zu ihm zurück, sodass er sein ganzes Leben glücklich in der Wüste verbrachte. Gott liebte Bruder Theopemptos und sorgte sich um den Mönch.
Auch wir sollen uns bemühen nach Gottes Geboten zu leben, indem wir aufmerksam auf uns, unsere Gedanken und Taten acht geben und uns augenblicklich bekehren, wenn wir die Gebote übertreten haben, denn dann können sich die Dämonen auch uns nicht nähern und uns zugrunde richten.