Kinder sind oft eigenwillig und gehorchen ihren Eltern und Verwandten nicht. Sie weigern sich, einkaufen zu gehen, Staub zu wischen, Geschirr abzuwaschen, den eigenen Tisch aufzuräumen oder die Bücher und Hefte ordentlich hinzulegen. Zurecht schimpfen dann die Eltern mit ihnen wegen ihres Ungehorsams.
Nun hört aber die Geschichte über den Mönch Mark, der überaus gehorsam war.
Starez Siluan, mit dem Mark zusammen in einem Kellion wohnte, liebte seinen Schüler sehr wegen seines Gehorsams. Außer Mark hatte der Starez noch 11 weitere Novizen. Sie waren stets traurig, ja sogar missgestimmt darüber, dass der Starez Mark mehr liebte als sie und machten ihm deshalb Vorwürfe. Dieser überlegte nicht lange, trat aus dem Kellion und rief sie zu sich, damit sich die Novizen Siluans versammelten. Der Altvater begann, an der Tür des Kellions eines jeden von seinen 11 Schülern zu klopfen und sprach: „Bruder komm zu mir, ich benötige deine Hilfe.“ Aber keiner von ihnen beeilte sich augenblicklich zu seinem Starzen, seinem Lehrer herauszutreten. Und es blieb nur noch übrig, an der letzten Tür, wo Mark wohnte, anzuklopfen. Der Altvater ging zur Tür, klopfte und sprach: „Mark!“
Kaum hörte Mark die Stimme seines Lehrers, lief er zu ihm hinaus. Siluan gab ihm einen Auftrag. Daraufhin sagte der Starez zu den anderen Mönchen: „Und wo, liebe Väter, sind die anderen Brüder?“ Nun ging er in das Kellion von Mark, nahm sein Papyrus und sah, dass jener gerade angefangen hatte einen Buchstaben zu schreiben, und als er die Stimme des Starzen hörte, hatte er die Feder hingeworfen, ohne den Buchstaben zu Ende zu schreiben. Da sagten die anderen Starzen zu Siluan: „Du liebst ihn berechtigter Weise, und wir lieben ihn und Gott liebt ihn!“
Auf diese Weise hilft dir der Gehorsam gegenüber deinem Vorgesetzten, den Eltern und älteren Menschen sowie Lehrern und Erziehern, damit deine Nächsten von einer großen Liebe zu dir durchdrungen werden. Aber das Wichtigste ist, dass Gott dich auch liebt, da du gehorsam bist und stets alles erfüllst, worum dich die Eltern bitten.