Einmal brachten die Brüder zum Mönch Gelasij, der aus Griechenland stammte, Fisch. Vater Gelasij ordnete an, den Fisch mit dem Wächter des Klosters zu teilen. Mönche sind freigebige Menschen, die alles teilen, was sie von Gott erhalten. Der Koch briet den Fisch und brachte ihn zum Wächter, der allerdings in diesem Moment nicht zugegen war. So bat der Koch einen Jungen, der sich in der Nähe befand (er war der Gehilfe von Vater Gelasij), auf den Fisch aufzupassen, bis der Wachmann wiederkäme. Der Koch ließ den Fisch nebst Geschirr zurück und ging.
Das würzige Aroma des frisch zubereiteten Fisches stieg dem Jungen in die Nase und nahm ihn gefangen. Er beschloss, ein wenig zu probieren. Doch einmal gekostet, konnte er sich nicht mehr beherrschen und ass den ganzen Fisch auf.
In diesem Augenblick kehrte der Wächter zurück. Er öffnete die Tür und stieß mit dem auf dem Boden sitzenden Jungen zusammen, der die letzten Reste des Fisches ass. Der Junge verschluckte sich an einer großen Fischgräte und starb vor den Augen des Wächters.
Der von Angst gepackte Mann legte den Jungen auf sein Bett und deckte ihn mit der Decke zu. Dann lief er schnell zu Vater Gelasij und erzählte ihm, was passiert war. Der Starez befahl dem Wächter am Abend, wenn sich alle in ihre Kellien zurückgezogen haben, den Jungen in die Kirche zu bringen und dann selbst auch wegzugehen.
Und so tat es der Wachmann. Der Altvater jedoch ging zu dem Jungen und begann zu beten. Er bat Gott, unter Tränen den Jungen ins Leben zurück zu rufen. Der barmherzige Gott erhörte die Gebete des Starzen und ließ die Seele des Jungen in den Körper zurückkehren. Und welch ein Wunder, er erstand. Als die Stunde für das Nachtgebet der Mönche gekommen war, versammelten sich die Mönche und Vater Gelasij verließ gefolgt von dem Jungen die Kirche. Niemand wusste etwas von diesem Wunder zu Lebzeiten des Starzen, außer ihm selbst und dem Wächter.
Seht nur, welche Wunder Gott vollbringen kann! Das Wichtigste ist, an die Allmacht und Hilfe Gottes in allen Lebensumständen zu glauben. Denn gerade durch den Glauben werden wir stärker, gerade er hilft uns immer und in allem, gerade er vollbringt Wunder!
